Der smarte Schutzhelm, der mehr weiß - Mips, Guardio und Quin präsentieren smarten Industrieschutzhelm mit integrierter Sensorik
In fast allen Bereichen des Sports, in denen ein Helm für Sicherheit sorgt, ist Sicherheitstechnik von Mips schon seit Jahren Stand der Technik. Im Bereich des Arbeitsschutzes ist der Einsatz der Mips Sicherheitstechnik jedoch noch recht neu. Der erste Partner von Mips in diesem Bereich war der schwedische Kopf- und Gesichtsschutzspezialist Guardio. Mit der Produktreihe Armet Pro hat Guardio eine neue Ära der Schutzhelme eingeläutet. Guardio hat den weltweit ersten smarten Industriehelm entwickelt, der mit Quin-Sensortechnologie ausgestattet ist und 2025 auf den Markt kommen soll.
Mit dem Sensor von Quin ist der Helm in der Lage zu erkennen, was mit ihm geschieht, indem er sowohl Bewegungen als auch auftretende Kräfte 1.000 Mal pro Sekunde misst. Anhand dieser Daten erkennt das System sowohl Stöße als auch Stürze, kann diese von normalen Bewegungen unterscheiden und auch die wahrscheinlichen Folgen für den Helmträger abschätzen. So kann das Quin-System direkt feststellen, ob Hilfe benötigt wird oder nicht. Wird eine Sicherheitsschwelle überschritten, sendet das Quin-System eine automatische Benachrichtigung über Mobilfunk an die im System gespeicherten Kontakte mit Angabe von Ort und Art des erkannten Ereignisses. Dank der Quin-Technologie kann der Armet Pro Schutzhelm auch die rechtzeitige Rückkehr eines Arbeiters in eine sichere Zone verfolgen und Notfallwarnungen senden, wenn der Arbeiter nicht wie erwartet zurückkehrt. Um dies tun zu können, wird der integrierte Sensor des Helms über eine Standard-Bluetooth-Verbindung mit einem Smartphone des Trägers gekoppelt.
„Wir haben den Helm um den Chip herum entwickelt!“
Damit der Helm die genannten Funktionen erfüllen kann, muss er zunächst in der Lage sein, die Daten richtig zu erfassen und daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen. Was einfach klingt, bedeutet in Wirklichkeit nichts anderes, als den Helm auf Basis des Quin-Sensors und unter Berücksichtigung der integrierten Mips-Sicherheitstechnik komplett neu zu entwickeln. „Wir haben den Helm um den Chip herum entwickelt“, betont Nawar Toma, Category Manager Technical PPE bei Båstadgruppen, dem Unternehmen hinter der Marke Guardio.
Damit der Sensor erkennen kann, welche Kräfte wie auf den Kopf des Helmträgers einwirken, muss das System zunächst wissen, wie es die gesammelten Daten interpretieren muss. Da die integrierte Mips-Sicherheitstechnologie dazu beitragen soll, einen erheblichen Teil der schädlichen Drehbewegungen zu reduzieren, die sonst direkt vom Aufprall auf den Kopf übertragen werden könnten, muss das Quin-System selbst darauf kalibriert werden. Dies erforderte unter anderem umfangreiche Tests im hauseigenen Sicherheitslabor von Mips.
Potenzielle Endnutzer lieferten ebenfalls wichtige Erkenntnisse und Einsichten aus der Praxis, die in das Design des Armet Pro Helms eingeflossen sind. So hat beispielsweise das Bauunternehmen Arcona, das zu Veidekke – einem der größten Bauunternehmen in Skandinavien – gehört, an dem Test teilgenommen. „Sicherheit hat für uns oberste Priorität, und die Zusammenarbeit mit Guardio bei der Erprobung und Bewertung des neuen Helms ermöglicht es uns, wertvolle Erkenntnisse beizusteuern, um ein Höchstmaß an Sicherheit und Leistung zu gewährleisten“, sagt Björn Nauclér, Leiter der Abteilung Gesundheit und Sicherheit bei Arcona.
Mehr als nur ein Mindestmaß an Schutz
„Das Ziel aller drei Partner ist es, ihre wissenschafts- und technologiebasierten Innovationen zu nutzen, um die Sicherheit der Arbeitnehmer zu verbessern und die Branche in Richtung Vision Zero zu bewegen“, betont Nowar Toma. Und Thomas Grzybowski, Business Development Manager DACH – Safety bei Mips, ergänzt: „Einige der bestehenden Richtlinien für Industrieschutzhelme stammen aus den frühen 2000er Jahren und entsprechen daher nicht mehr dem aktuellen Stand des Wissens!“ So befasst sich beispielsweise keine der bestehenden Normen (EN 397, EN 12492 und EN 14052) mit der Rotationsgeschwindigkeit und Beschleunigung bei einem außermittigen, schrägen Aufprall auf den Helm – was in der Realität eher die Regel als die Ausnahme ist.
Mit der Integration des Quin-Systems ist eine weitere Komponente hinzugekommen, die die Sicherheit der Helmträger deutlich erhöht und durch schnellere Hilfeleistung die Unfallfolgen mindern kann. „Es geht aber nicht nur um die statistisch erfassten schweren Unfälle und Todesfälle, bei denen Kopfverletzungen eine Rolle spielen“, sagt Thomas Grzybowski. Eine umfassende Studie von Frank E. Bird aus dem Jahr 1996, in der 1,7 Millionen Unfälle untersucht wurden, zeigt, dass auf einen tödlichen Arbeitsunfall 600 Beinaheunfälle kommen. Das tatsächliche Risiko für die Beschäftigten in der Industrie dürfte also um ein Vielfaches höher sein, als es die nackten Unfallstatistiken vermuten lassen.
Die neue Armet Pro-Reihe bietet eine deutliche Verbesserung der Sicherheit, insbesondere für Alleinarbeiter. Vielfach bleiben Unfälle in dieser Berufsgruppe zu lange unbemerkt, so dass Rettungsdienste und Ersthelfer zu spät eintreffen. Auch ist meist unklar, welche Verletzungen ein verunglückter Mitarbeiter erleidet. Mit der Integration des Quin-Systems können die Rettungskräfte bereits vor dem Eintreffen am Unfallort wichtige Informationen erhalten, um den Betroffenen schnell und effektiv zu helfen.
Einen kühlen Kopf bewahren
In immer heißeren und extremeren Sommern kann sich unter Schutzhelmen ein Hitzestau bilden, der ein Gesundheitsrisiko darstellt. Durchblutungsstörungen und Hitzeschlag können die Folge sein. Daher ist die Belüftung des Kopfes ein nicht zu unterschätzender Sicherheitsfaktor. Außerdem steigt in solchen Fällen die Neigung, den Schutzhelm abzulegen oder gar nicht erst zu tragen. Ein Schutzhelm, der nicht getragen wird, kann jedoch seine Aufgabe nicht erfüllen. Aus diesem Grund hat Guardio die Serie Armet Pro mit einem speziell entwickelten Belüftungssystem ausgestattet, das einen maximalen Luftaustausch unter dem Helm gewährleistet. Der Luftaustausch trägt auch zur Kühlung des Kopfes bei.