BDGW: Verbändeallianz fordert ein Recht auf Barzahlung
Der Bundesverband der Dienstleistungswirtschaft (BDWi), die Bundesvereinigung Deutscher Geld- und Wertdienste (BDGW) und die Arbeitsgemeinschaft Geldautomaten machen sich anlässlich der Bundestagswahl für den Erhalt von Bargeld stark.
Sie fordern ein Recht auf Barzahlung. Es gebe viele gute Argumente, die für den Erhalt von Bargeld sprechen. So könne nur mit Bargeld anonym bezahlt werden. Die Diskriminierung von Verbrauchern aufgrund von Zahlungsdaten sei unmöglich, außerdem sei Bargeld für sie das kostengünstigste Zahlungsmittel. Eine Negativzinspolitik von Regierungen und Zentralbanken sei mit Bargeld nicht machbar. Bargeld mache es den „Big Techs“ unmöglich, Zahlungen vollständig zu kontrollieren. Es eröffne den Zentralbanken geldpolitische Spielräume. Bargeld sei das einzige Zahlungsmittel, das unabhängig von technischer Infrastruktur funktioniert und in Krisenfällen uneingeschränkt nutzbar bleibt. Außerdem ermögliche Bargeld die gleichberechtigte Teilhabe am Zahlungsverkehr.
Die flächendeckende Bargeldversorgung der Bevölkerung werde durch ein umfangreiches Netzwerk von Dienstleistern gewährleistet. Um dieses langfristig zu erhalten, müsse die Politik jetzt handeln. Maßnahmen, die die Bargeldnutzung immer weiter einschränken – z. B. Bargeldobergrenzen – gefährden den Erhalt des Zahlungsmittels Bargeld und damit die Existenz der Akteure, die zur Aufrechterhaltung der Bargeldversorgung erforderlich seien. Die Politik müsse sich daher solchen Überlegungen entgegenstellen, so der Vorstandsvorsitzende der BDGW, Michael Mewes.
Man begrüße, dass die politischen Entscheider sich parteiübergreifend für die Beibehaltung von Bargeld aussprechen. Es bedürfe darüber hinaus aber einer konkreten regulatorischen Unterstützung seitens der Politik, um die Bargeldinfrastruktur auch in Zukunft aufrechterhalten und kostenmäßig betreiben zu können und den Bürgern so – auch in Zeiten von zahlreichen Filialschließungen von Banken und Sparkassen – weiterhin einen nahen Zugang zu Bargeld zu ermöglichen, so Dr. Kersten Trojanus, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Geldautomaten. Für die Dienstleistungswirtschaft spiele Bargeld eine zentrale strategische Rolle, so BDWi-Präsident Michael H. Heinz. Wenn man den großen Plattformen Daten auf einem Silbertablett serviere, habe man im Wettbewerb keine Chance mehr. Zahlungsdaten seien der „Missing Link“, der alle Marktteilnehmer gläsern mache. Das werde mit der Möglichkeit zur Barzahlung verhindert. Darum müsse Bargeld unbedingt eine Zukunft haben. Ein Recht auf Barzahlung sei unerlässlich, so die Forderung von Michael H. Heinz.