BDSW: Zu lange Wartezeiten beim Bewacherregister
Private Sicherheitsunternehmen müssen bei der Anmeldung ihrer Mitarbeiter beim Bewacherregister weiter unverhältnismäßig lange Wartezeiten in Kauf nehmen. Darauf wies BDSW Hauptgeschäftsführer und geschäftsführendes Präsidiumsmitglied Dr. Harald Olschok kürzlich hin.
„Eine Befragung unserer Mitgliedsunternehmen hat ergeben, dass etwa die Hälfte der Unternehmen mindestens sechs Wochen auf die Freigabe durch die zuständigen Wohnsitzbehörden warten müssen. In dieser Zeit können die Mitarbeiter nicht im Sicherheitsbereich eingesetzt werden“, so Olschok. Auch die Bestandsmitarbeiter seien zu einem großen Teil noch nicht freigeschaltet. Mehr als ein Drittel dieses Personenkreises hätten nach den Umfrageergebnissen die Freigabe noch nicht erhalten.
Die Bearbeitungszeit habe sich seit der Einführung des BWR damit deutlich verlängert. „Als die Zuständigkeit noch bei den Behörden am Betriebssitz der Unternehmen lag, konnten mehr als 80 Prozent der Mitarbeiter nach durchschnittlich fünf Wochen eingesetzt werden,“ so Olschok weiter. Nach Einschätzung des Verbandes hapere es dabei nicht mehr an dem beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle geführten Register selbst, die Software und seine Benutzeroberfläche funktioniere nach anfänglichen Problemen zufriedenstellend.
„Die Schwierigkeiten liegen aktuell schwerpunktmäßig bei den Wohnsitzbehörden, die die Überprüfung vornehmen. Deren Mitarbeiter sind offenbar vielfach nicht ausreichend geschult. Gerade in kleineren Kommunen sind sie für eine Reihe von Branchen zuständig und mit der neuen Materie überfordert“, erklärte der BDSW-Hauptgeschäftsführer.
Fatale Folge der langen Wartezeiten sei es, dass die Sicherheitsunternehmen neue Mitarbeiter nicht einsetzen können und somit neue Aufträge bzw. auch Bestandsaufträge nicht umfassend bedienen können. Dies sei ein unhaltbarer Zustand. „Die übergeordneten Behörden der Länder müssen dringend wirksame Maßnahmen ergreifen, um diese Missstände zu beseitigen", so Olschok abschließend. "Die Handlungsfähigkeit unserer Mitglieder, die ihren Wert während der Coronapandemie immer wieder unter Beweis stellen, steht sonst auf dem Spiel."