bvfa: 2015 erneut mehr Tote bei Bränden in sozialen Einrichtungen

Die bvfa-Statistik zieht eine traurige Bilanz: Die Zahl der Toten und Verletzten bei Bränden in sozialen Einrichtungen ist 2015 erneut gestiegen. 15 Menschen verloren ihr Leben, weil das Feuer in Alten- und Pflegeheimen nicht rechtzeitig gestoppt werden konnte (2014: 11 Tote). 329 Personen – doppelt so viele wie 2014 – trugen Verletzungen davon. Insgesamt brannte es 111 Mal. Fatal sind nicht nur die Zahlen, sondern auch die Tatsache, dass sich kaum etwas ändert, um die Sicherheit von älteren und geschwächten Menschen zu erhöhen. Sprinkleranlagen werden nach wie vor nur selten installiert, obwohl sie nachweislich Leben retten. Das neue bvfa-Merkblatt „Sichere Stromversorgung von Sprinklerpumpen für Wohnbereiche und soziale Einrichtungen“ möchte aufklären und beschreibt die  Anforderungen an die Stromversorgung dieser Anlagen für Wohnnutzungen und soziale Einrichtungen.

Die Brandfälle nehmen drastisch zu: Mehr als zweimal in der Woche brennt es inzwischen im Schnitt in einer sozialen Einrichtung – mit teilweise fatalen Folgen. Die technischen Möglichkeiten sind längst vorhanden, um das Problem zu lösen: Sprinkleranlagen erkennen Brände automatisch, bekämpfen bzw. löschen sie im Anfangsstadium und minimieren die gefährliche Rauchentwicklung. Mit großem Erfolg: In Wohn- und Pflegegebäuden mit einer Sprinkleranlage ist es bislang in Deutschland, soweit bekannt, noch nie zu einem Todesfall bei einem Feuer gekommen. Das neue Merkblatt „Sichere Stromversorgung von Sprinklerpumpen für Wohnbereiche und soziale Einrichtungen“, das der bvfa – Bundesverband Technischer Brandschutz e. V. jetzt herausgegeben hat, fasst ausreichende technische Anforderungen und Lösungen zur sicheren Stromversorgung von Sprinklerpumpen zusammen und stellt damit eine praktische Hilfestellung für Planung und Einbau dar. Denn auch wenn Sprinkleranlagen gesetzlich noch nicht bundesweit vorgeschrieben sind, kann sich deren Erfordernis durch Bau- bzw. Versicherungsauflagen ergeben. Aus Gründen der erhöhten Sicherheit sollte der Einsatz einer automatischen Löscheinrichtung ohnehin selbstverständlich sein.

Ein wichtiger Faktor ist die zuverlässige Stromversorgung der Sprinklerpumpen. Durch die sogenannte "Sprinklerschaltung" wird gewährleistet, dass die Stromzuführung der Sprinkleranlage auch dann aktiv bleibt, wenn der Strom im restlichen Gebäude ausgeschaltet wird oder eine Störung auftritt. Die ausschließliche Energieversorgung über die "Sprinklerschaltung" ist für den vorliegenden Einsatzfall ausreichend, da das öffentliche Netz nachweislich eine sehr hohe Verfügbarkeit ausweist. So ist die Funktionsbereitschaft der lebensrettenden Löscheinrichtung sichergestellt.

Das Merkblatt, das der Arbeitskreis Sprinkleranlagen in Wohn- und Pflegeheimen im bvfa veröffentlicht hat, steht auf www.bvfa.de zum kostenlosen Download zur Verfügung.