ASW Nord mit „Connect and Protect 2025“ auf der Training Base Weeze: Fachvorträge zu Personenschutz, Lieferkettenrisiken und Terrorismusprävention
Am 6. November 2025 fand auf dem Gelände der Training Base Weeze die Netzwerkveranstaltung „Connect and Protect 2025“ statt, organisiert von der ASW-Norddeutschland in Kooperation mit der Training Base Weeze GmbH. Die Veranstaltung brachte Sicherheitsexpertinnen und -experten aus Unternehmen, Verbänden und Organisationen zusammen, um aktuelle Herausforderungen und Lösungsansätze im Bereich Unternehmenssicherheit, Personenschutz, Lieferkettenrisiken und Terrorismusprävention zu diskutieren.
Mehr als hundert Expertinnen und Experten fanden sich am 6. November 2025 in Weeze ein, wo Dr. Christian Endreß als Gastgeber und Chef der Training Base Weeze GmbH gemeinsam mit Philipp Hahn, Geschäftsführer der ASW-Norddeutschland, sowie Markus Wagemann von 7Yrds Protect das Auditorium begrüßten. Im Rahmen von Impulsvorträgen und geführten Touren über das Gelände der Training Base – einem idealen Ort für das Üben von Einsätzen aller Art – erhielten die Teilnehmenden anschließend praxisnahe Einblicke in die Facetten moderner Sicherheitskonzepte. Die Veranstaltung bot neben fachlichem Austausch vor allen Dingen auch sehr viel Gelegenheit zur Vernetzung und zum informellen Dialog.
Personenschutz: Familiensicherheit als integraler Bestandteil der Unternehmenssicherheit

Ein erstes zentrales Thema der Veranstaltung war die Bedeutung der Familiensicherheit im Kontext der Unternehmenssicherheit. Christopher Fredebohm, Bereichsleiter Unternehmenssicherheit & Revision bei Dirk Rossmann, verdeutlichte in seinem Vortrag, dass Sicherheitskonzepte nicht nur auf die Unternehmenslenkenden selbst, sondern auf deren gesamte Familie ausgeweitet werden müssen. Neben dem Vorstand sind auch Angehörige wie Kinder, Großeltern und weitere Familienmitglieder potenziellen Risiken ausgesetzt. Physische Sicherheit umfasst dabei Personen, Residenzen und Vermögenswerte. Besonders betont wurde, dass Angriffe häufig über die „Flanken“ erfolgen – also über weniger geschützte Familienmitglieder oder deren Umfeld.
Fredebohm hob die Bedeutung von OSINT (Open Source Intelligence) hervor: Die systematische Auswertung frei verfügbarer Informationen im Internet kann helfen, potenzielle Gefährdungen frühzeitig zu erkennen. Unternehmen setzen zunehmend auf Screening-Methoden, um Risiken im familiären Umfeld zu identifizieren. Neben Perimeterschutz und Rückzugsräumen spielen Awareness-Maßnahmen, Background-Checks und Reputationsmanagement eine zentrale Rolle. Auch Reisesicherheit, Risikoanalysen und etablierte Notfallprotokolle sind Teil eines umfassenden Sicherheitskonzepts. Entscheidend ist die Integration aller Maßnahmen zu einem ganzheitlichen Ökosystem, das von einem zentralen Ansprechpartner – etwa dem Chief Security Officer (CSO) – koordiniert wird.
Lieferketten und Cargo Crime: Datenbasierte Prävention

Thorsten Neumann, Präsident und CEO der Transported Asset Protection Association (TAPA), thematisierte die zunehmenden Risiken in globalen Lieferketten. Die Zahl der Cargo Crimes in der EMEAI-Region ist in den letzten drei Jahren auf über 157.000 Fälle gestiegen, mit durchschnittlichen Verlusten von rund zwei Millionen Euro pro Vorfall. Besonders betroffen sind Grenzregionen und große Logistik-Hubs. Neumann betonte, dass Kriminelle ihre Ziele heute gezielt auswählen und moderne Technologien ausnutzen.
Die TAPA setzt auf eine umfangreiche Datenbank und Heatmaps, um Muster und Schwerpunkte von Diebstählen zu identifizieren. Für Unternehmen ist die Kommunikation von Zahlen, Daten und Fakten gegenüber Geschäftsleitung und Finanzverantwortlichen essenziell, um Investitionen in Sicherheitsmaßnahmen zu begründen. Neben technischen Lösungen sind auch Branchenstandards und die aktive Einbindung von Verbänden wichtig. Künstliche Intelligenz kommt zunehmend zum Einsatz, etwa zur Analyse von Videodaten und zur Prävention von Cargo Crime.
Terrorismusprävention: Herausforderungen durch Geopolitik und Technologie

Dr. Hans-Jakob Schindler, renommierter Terrorismusexperte und Senior Director des Counter Extremism Project, analysierte die aktuelle Gefährdungslage durch internationalen Terrorismus. In seinem Impulsvortrag verwies er auf neun versuchte Anschläge in jüngerer Vergangenheit und identifizierte drei zentrale Herausforderungen: Erstens die geopolitische Lage, geprägt durch Konflikte wie in der Ukraine und im Nahen Osten sowie durch Desinformationskampagnen. Zweitens die technologische Entwicklung, wobei Terroristen zunehmend auf moderne Technologien und Künstliche Intelligenz zurückgreifen – etwa zur Planung von Anschlägen oder zur Herstellung von Sprengsätzen. Drittens die Rechtslage, die laut Schindler einer grundlegenden Erneuerung bedarf, um den aktuellen Bedrohungen wirksam begegnen zu können.
Die Veranstaltung verdeutlichte, dass Sicherheit heute ein vielschichtiges Thema ist, das kontinuierliche Anpassung und interdisziplinären Austausch erfordert. Und dass der Austausch sowie die Vernetzung innerhalb der Community die entscheidenden Vorteile in Sachen Sicherheit bringen können.
Die ASW-Norddeutschland kündigte bereits für April 2026 einen weiteren großen Sicherheitsevent an, zu dem Interessierte unverbindlich Informationen unter folgender E-Mail abrufen können: kontakt@aswnord.de








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