100 Jahre Sicherungs­automat: Von der Erfindung zur Industrie 4.0

Vor genau 100 Jahren veränderte die Erfindung des Sicherungsautomaten die Welt der Elektrotechnik nachhaltig. Entwickelt von Hugo Stotz und seinem Ingenieur Heinrich Schachtner, ermöglichte der Sicherungsautomat eine sicherere und effizientere Nutzung von Strom in Haushalten und der Industrie. Heute, ein Jahrhundert später, setzt ABB Stotz-Kontakt diese Tradition fort und bietet Lösungen für die Herausforderungen der modernen Industrie. Dieser Beitrag beleuchtet die Geschichte und Bedeutung des Sicherungsautomaten sowie die aktuellen Entwicklungen und Produkte von ABB Stotz-Kontakt.

Entwickelt von Hugo Stotz (im Bild) und seinem Ingenieur Heinrich Schachtner,...
Entwickelt von Hugo Stotz (im Bild) und seinem Ingenieur Heinrich Schachtner, ermöglichte der Sicherungsautomat eine sicherere und effizientere Nutzung von Strom in Haushalten und der Industrie.
© ABB

Vor über 100 Jahren, am 9. November 1924, erhielten Hugo Stotz und Heinrich Schachtner das Patent für den Sicherungsautomaten mit thermisch-magnetischer Auslösung. Diese Erfindung markierte einen Wendepunkt in der Elektrotechnik und legte den Grundstein für die sichere Nutzung von Strom in Gebäuden.

Der „Stotz-Automat“ – mehr Sicherheit für Privathaushalte und Industrie

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Der erste Sicherungsautomat, damals noch in der klassischen „Stöpselform“ mit rotem Druckknopf.
© ABB

Der Sicherungsautomat löste die bis dahin gebräuchlichen Schmelzsicherungen ab, die bei Überlastung oder Kurzschluss durchbrannten und ersetzt werden mussten. Der neue Leitungsschutzschalter hingegen konnte nach Behebung des Fehlers einfach per Knopfdruck reaktiviert werden, was nicht nur sicherer, kostengünstiger und praktischer war, sondern auch Manipulationen vorbeugte, bei denen Schmelzsicherungen z. B. mit einem Draht überbrückt wurden, was zu vielen Gebäudebränden führte.

Der Start der Serienproduktion des „Stotz-Automaten“ 1928 fiel in eine Zeit, in der immer mehr elektrische Geräte in Haushalte einzogen. Diese Entwicklung brachte neue Herausforderungen mit sich, da die steigende Zahl elektrischer Verbraucher das Risiko von Überlastungen und Kurzschlüssen erhöhte. Der Sicherungsautomat bot eine zuverlässige Lösung für dieses Problem und trug maßgeblich zur Sicherheit in Privathaushalten und der Industrie bei. Auch für industrielle Anwendungen wurde schnell eine leistungsfähigere Version entwickelt, die höhere Einschaltströme und Motoranwendungen bewältigen konnte.

Ein weiteres Problem, das der Sicherungsautomat löste, war die Gefahr von Wohnungsbränden, die durch fehlerhafte elektrische Geräte und Anlagen verursacht wurden. Laut dem Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung der öffentlichen Versicherer e. V. (IFS) können dennoch bis heute die meisten Brände in Deutschland auf elektrische Geräte und Anlagen beziehungsweise einen fehlerhaften Umgang mit Elektrizität zurückgeführt werden. Der Sicherungsautomat reduzierte dieses Risiko erheblich und trug so zur allgemeinen Sicherheit bei.

Das ABB Portfolio heute – von Echtzeitdaten bis Predictive Maintenance

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In den 1960er Jahren wurden die runden Sicherungen zum Schrauben durch neue, rechteckige Geräte ersetzt, die auf der genormten Hutschiene einrasten.
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Heute, 100 Jahre nach seiner Erfindung, bleibt der Sicherungsautomat ein Symbol für Sicherheit, Effizienz und technische Innovation. ABB hat die Technologie kontinuierlich weiterentwickelt und bietet mittlerweile über 10.000 Varianten an, die den Strom innerhalb von 10 Millisekunden unterbrechen können – zehnmal schneller als ein Wimpernschlag. Moderne Lösungen wie der FI/LS DS301C kombinieren Schutz vor Überstrom und Fehlerströmen in einem kompakten Gehäuse und tragen zur Standardisierung und Verbreitung der Technologie bei.

ABB bietet ein umfassendes Portfolio an Technologien, die den Anforderungen der modernen Industrie gerecht werden. Dazu gehören Schütze, Motorschutzschalter, Relais, Lasttrenn- und Leistungsschalter sowie Installationsgeräte und Gebäudesysteme. Ein Beispiel ist das fingersichere Stecksockelsystem SMISSLINE TP, das einen Gerätetausch unter Spannung ohne Schutzausrüstung ermöglicht. Auch das Kommunikationsprotokoll DYNlink trägt zur Sicherheit und Effizienz in der Industrie bei, indem es mit minimalem Verkabelungsaufwand Sicherheitskreise für Maschinen realisiert.

Seit Hugo Stotz hat ABB im Laufe der Jahre zahlreiche Konzepte entwickelt, die die Sicherheit und Effizienz in der Industrie verbessern. Dazu gehören unter anderem die ABB AF-Schütze, die mit Wechsel- oder Gleichspannung (AC/DC) angesteuert werden können und in Verbindung mit anbaubaren Überlastrelais, Motorschutzschaltern und PSR-Softstartern platzsparende und effiziente Anwendungsmöglichkeiten für den Steuerungsbau bieten. Die Novolink Smart Devices von ABB ermöglichen die Integration von Elektromotoren in intelligente Fertigungsumgebungen und bieten Echtzeitdaten für Analysen sowie vorausschauende Wartung (Predicitive Maintenance).

Ein weiteres Beispiel ist die 4-kanalige elektronische EPD24-Geräteschutzsicherung, die einen selektiven Schutz von 24-V-DC-Lastkreisen in kompakter Größe bietet. Jede Last kann damit einzeln geschützt und betrieben werden, um eine einfache und schnelle Fehlerbehebung zu ermöglichen und ein Maximum an Selektivität zu erreichen.

ABB hat sich auch aktiv an der Erarbeitung neuer Standards zum Schutz von Personen und Anlagen beteiligt und erfüllt nationale und internationale Normen und Spezifikationen. Dies schließt neben europäischen Standards (IEC/EN, VDE) auch die von den Underwriters Laboratories (UL) für den US-amerikanischen Markt entwickelten Vorgaben zur Produktsicherheit ein.

Mit über 100 Jahren Erfahrung in der Entwicklung von Lösungen für die Industrie hat sich ABB als Lösungspartner etabliert, der sämtliche Anforderungen der Branche gezielt erfüllen kann. Das Unternehmen bietet ein umfassendes Portfolio an sicheren, effizienten und zunehmend digitalisierten Technologien, um die Sicherheit, Leistungsfähigkeit und Nachhaltigkeit in Maschinenbau und industriellen Umgebungen zu fördern. 

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