11.02.2020 • TopstoryDrägerGasmessgerätGasmesstechnik

Dieses Labor liegt gut in der Hand

Arbeitgeber sind verpflichtet, ihre Mitarbeiter vor Gesundheitsrisiken zu schützen, die am Arbeitsplatz entstehen können. Der Schutz vor toxischen und krebserregenden Stoffen, die etwa von Dämpfen oder Staubpartikeln ausgehen können, ist dabei ein wichtiges Thema. Zu ihrer Detektion kann man sich mobiler Gasmesstechnik bedienen. Dräger hat auf der A+A in Düsseldorf ein neues Mitglied seines Gasmess-Portfolios präsentiert: Das Handheld-Gasmessgerät X-act 7000. Wir haben es uns von Dräger-Produktmanagerin Bettina Runge erklären lassen.

GIT SICHERHEIT: Frau Runge, eines der wichtigsten Themen auf der A+A in Düsseldorf war das Thema Gasmesstechnik. Vor allem das neue X-act 7000 wurde gezeigt. Welchen Platz nimmt es in Ihrem ja bereits umfangreichen Portfolio an mobilen Gasmessgeräten ein?

Bettina Runge: Der Fokus der Dräger X-act 7000 in Kombination mit den Dräger MicroTubes liegt auf der Momentankonzentrationsmessung von krebserregenden und toxischen Substanzen im unteren ppb-Bereich. Zur Markteinführung starten wir mit der Detektion von Benzol, Formaldehyd, Quecksilber, Ethylenoxid und 1,3 Butadien. Bei Benzol zum Beispiel liegt die Nachweisgrenze bei 1 ppb. Diese Konzentrationsbereiche sind so mit unseren anderen mobilen Gasmessgeräten nicht zu erreichen. Das System zeichnet sich auch durch eine schnelle Einsatzbereitschaft und hohe Flexibilität aus. Nach einem automatischen Selbsttest ist das Analysesystem X-act 7000 sofort einsatzbereit. Es eignet sich für die Messung mit allen erhältlichen MicroTubes. Die auf den MicroTubes aufgebrachten RFID -Tags enthalten alle Kalibrierdaten, die über die Anwendungszeit gültig sind. Aufwendige Funktionstests und manuelle Kalibrierung entfallen somit.

Das Gerät kann bereits kleinste Gasmengen ermitteln – damit sind Sie dem Wettbewerb voraus. Wie genau sind die Verhältnisse?

Bettina Runge: Die Detektion so geringer Konzentrationen ist zurzeit nur mit aufwendiger Laboranalytik oder größeren Geräten möglich. Gegenüber der Laboranalytik erfolgt die Probenahme mit X-act 7000 direkt vor Ort, sodass Fehler durch Probenahme, Transport und Lagerung entfallen. Dazu kommt der zeitliche Aspekt: direkt nach der Messung liegt das Ergebnis vor. Im Marktsegment Öl und Gas ist Ex-Schutz ein großes Thema. Das Gerät ist Atex-zertifiziert für den Bereich Zone 0. Somit kann das System in diesen Bereichen für die Detektion von Benzol, Quecksilber und 1,3 Butadien eingesetzt werden. Bei X-act 7000 handelt es sich um ein wirkliches Handheld-Gasmessgerät.

Welche Anwendungsbereiche sprechen Sie hier an?

Bettina Runge: Es geht um das Thema Gefahrstoffmessung in der Arbeitsplatzumgebungsluft und das ist branchenübergreifend. Das fängt bei der Öl-Gas- und Chemieindustrie an, geht über Feuerwehren, Transport und viele andere Branchen bis hin zur holzverarbeitenden Industrie. Kurz gesagt, überall da, wo Gefahrstoffe an Arbeitsplätzen auftreten und ein geeignetes MicroTube vorliegt, kann dieses System eingesetzt werden.

Wie reagierten die Besucher an Ihrem Messestand auf das neue Produkt?

Bettina Runge: Das Interesse an dem System war sehr groß. Wir haben sehr viel positives Feedback bekommen. Die Überwachung der sehr niedrigen Grenzwerte ist eine verantwortungsvolle Aufgabe. Die Empfindlichkeit, die Selektivität, die Flexibilität und die einfache Bedienung des Systems wurden klar als Vorteil erkannt. Viele Besucher haben direkt am Messestand das System zur Hand genommen und ausprobiert. „Das ist ja einfach zu bedienen“, war eine der typischen Reaktionen unserer Kunden. Die Möglichkeit, das System durch den Einsatz einer externen Pumpe für die Sonden- und Schlauchmessung einsetzen zu können, ist auch auf großes Interesse gestoßen. Dadurch sind Schlauchmessungen bis zu 45 m möglich.

Wird es im Laufe des Jahres 2020 weitere Innovationen und Produktneuerungen im Bereich der mobilen Gasmesstechnik geben?

Bettina Runge: Die Palette der MicroTubes wird 2020 rasch wachsen. In der Entwicklung sind gerade MicroTubes für Toluol, Xylol, Benzin Kohlenwasserstoffe und Schwefelwasserstoff. Mit denen für Benzol, Quecksilber und 1,3 Butadien ist die Detektion der wichtigsten Gefahrstoffe in der Öl- und Gasindustrie möglich.

Für die Detektion von Ammoniak, Chlor, Blausäure, Salzsäure, Stickstoffdioxid, Kohlenmonoxid, Kohlenstoffdioxid, Phosgen und Phosphorwasserstoff sind weitere Entwicklungen in Arbeit, die wir 2020 realisieren wollen. Aber auch für das Gerät starten wir 2020 verschiedene Studien zur kontinuierlichen Weiterentwicklung. Themen sind unter anderem die Voraussage über die noch verbleibende Messzeit, zeitgesteuerte Messungen, eine Art „Alarmgebung“ bei Grenzwertüberschreitung bis hin zu Simultanmessungen. Bluetooth steht auch ganz oben auf der Prioritätenliste. Im Jahr 2020 fokussieren wir im gesamten Bereich der Gasmesstechnik unter anderem die Entwicklung der Konnektivität in unseren Geräten. Zusätzlich dazu arbeitet Dräger an der Entwicklung smarter Softwarelösungen für die Industrie. Diese Lösungen nutzen die Daten unserer Gasmessgeräte und stellen sie unseren Kunden aufbereitet zur Verfügung. Die Konnektivität der Geräte, sowie die darauf abgestimmten Softwarelösungen helfen unseren Kunden, in ihren täglichen Prozessen sicherer und effizienter arbeiten zu können.

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