DTM Group realisiert Umzug des Rechenzentrums Friedrichshafen: Neukonzenption mit modernen Sicherheitsstandards
DTM Group realisiert Umzug des Rechenzentrums Friedrichshafen: Neukonzenption mit modernen Sicherheitsstandards. Eine effektive und bürgernahe Kommunalverwaltung ist ohne leistungs...
DTM Group realisiert Umzug des Rechenzentrums Friedrichshafen: Neukonzenption mit modernen Sicherheitsstandards. Eine effektive und bürgernahe Kommunalverwaltung ist ohne leistungsfähige Informationstechnik nicht mehr denkbar. Wachsende Datenmengen und steigende Anforderungen an die Sicherheit und Verfügbarkeit von Daten und Anwendungen machten eine Neukonzeption und letztendlich einen Neubau des Rechenzentrums der Stadt Friedrichshafen notwendig. Der Netzwerkspezialist DTM Group hat den Umzug innerhalb von nur zwei Tagen realisiert.
Mit dem Einbau eines behindertengerechten Aufzugs und der Schaffung eines Bürgerbüros hat der Friedrichshafener Gemeinderat 2007 erhebliche bauliche Verbesserungen und Modernisierungen beschlossen. Dazu zählte auch die Neukonzeption des Rechenzentrums und die Verlegung der Server und Speicher aus dem zweiten Obergeschoss in das Untergeschoss des Rathauses.
Mit der öffentlichen Ausschreibung und der Planung des Bauvorhabens wurde das Planungsbüro Eckhardt Lehmann IT-Consulting-4-you beauftragt. Den Zuschlag für die komplette Installation des neuen Rechenzentrums, des dazu gehörigen Technikraums und der gesamten technischen Ausrüstung erhielt die Meckenbeurer DTM Group. Ausschlaggebend dafür waren vor allem das branchenübergreifende Know-how und die langjährige Erfahrung des Netzwerkspezialisten bei der Planung und Realisierung von Rechenzentren.
„Der Umzug des Rechenzentrums in das Untergeschoss war nötig geworden, weil der bisherige Standort die Anforderungen an Raum und Klimatisierung nicht mehr erfüllen konnte", so Christoph Maier, zuständiger Projektleiter des Stadtbauamts Friedrichshafen. Außerdem entsprachen die Räume nicht mehr den vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnologie (BSI) gestellten Sicherheitsanforderungen. Durch den Umbau sollten die Server besser gegen Feuer, Einbruch und Vandalismus, Nässe und Stromausfall gesichert werden. Die Stadt wollte zudem die Erweiterungsmöglichkeiten deutlich verbessern und die Verfügbarkeit der Server-Landschaft von mindestens 99,5 % auch für die Zukunft sicherstellen.
Technische Ausstattung
Innerhalb von acht Wochen mussten zwei nebeneinander liegende Räume im Untergeschoss mit einer Größe von insgesamt knapp 80 m2 zu einem Technik- und einem Serverraum umgebaut werden. Ein neuer Doppelboden schaffte den nötigen Raum für die Klimaanlage, die Versorgungsleitungen sowie für Brandschutz und Feuchtigkeitsschutz. „Beim Einziehen des Bodens war aufgrund der Mindestabstände nach Bauordnung und der zur Verfügung stehenden Raumhöhe millimetergenaues Arbeiten notwendig", so Herbert Stenzel, zuständiger Projektleiter bei der DTM Group.
Der Serverraum mit 55 m2 wurde mit zehn Standard-Serverracks, die auf den Trägern des Doppelbodens stehen, und vier Netzwerkschränken ausgestattet. Er bietet zusätzlich Platz für ein in sich geschlossenes Storage Area Network (SAN). Für die Verkabelung wurden hier insgesamt 522 Links der Kategorie 7 mit einer Gesamtlänge von 6.850 m verlegt. Die Verbindungen zwischen den Netzwerk- und Serverschränken sowie den Bestands-EDV-Verteilern wurden mit Glasfaserkabeln mit 24 bzw. 48 Multimode- und Singlemode-Fasern ausgeführt.
Im Technikraum wurden drei Klimaanlagen, die Löschanlage, der Elektrohauptverteiler für den Server- und Technikraum sowie der Übergabepunkt der Gefahren- und Störmeldeanlage, über den alle Informationen mittels PC gesteuert werden können, installiert. Das Sicherheitskonzept umfasst außerdem die Bereiche Beleuchtung und Notbeleuchtung, Zutrittskontrolle, Einbruchmeldeanlage sowie unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV). Dabei galt es sowohl in der Planung wie auch in der Umsetzung die gegenseitigen Abhängigkeiten der einzelnen Komponenten zu berücksichtigen.
Rack-Klimatisierung
Die Klimatisierung war von Anfang an so konzipiert, dass die in den Racks entstehende Warmluft durch die rückseitigen perforierten Racktüren abgesaugt und in einem geschlossenen Umlauf über die Kühlanlage dem Serverraum wieder zugeführt wird. Dabei sind die Klimaanlagen nach dem Prinzip „n+1" redundant ausgelegt. So ist bei Ausfall eines Geräts oder während Wartungsarbeiten der reibungslose Weiterbetrieb der Systeme sichergestellt. „Wir haben die Bereiche der Kühlluftführung im Doppelboden und in den Serverracks so abgedichtet, dass keine thermischen Kurzschlüsse durch unkontrollierte Luftströme entstehen können", erklärt Stenzel. Jeder Schrank ist jeweils mit zwei Steckdosenleisten ausgestattet, die sich über definierte PCs und Server steuern lassen. Die jeweilige Strombelastung wird über ein Display angezeigt und lässt sich zudem ebenfalls fernablesen.
Brandschutz
Das Brandschutzsystem besteht aus Rauchmeldern und einem Frühestwarnsystem (Very Intelligent Early Warning System). Letzteres basiert auf einem Rauchansaugsystem, dessen Öffnungen sowohl im Doppelboden wie auch im Deckenbereich des Serverraums an verschiedenen Stellen Luft ansaugen. Bei Auslösen der Brandschutzroutine werden Anwesende durch optische und akustische Signale (Blitzsirene) alarmiert. Nach 30 Sekunden fordert ein weiteres lautes Signal zum Verlassen des Raums auf und der Löschvorgang wird eingeleitet.
Dabei strömt Argongas über ein eigenes Leitungssystem und Düsen in den Serverraum und senkt den Sauerstoffanteil der Raumluft so weit ab, dass der Brand erlischt. Damit kein Überdruck entsteht, wird Luft über eine eigens dafür installierte Klappe nach außen abgegeben. Zudem sind die Seitenwände des Serverraums zur Sicherheit auf erhöhte Druckverhältnisse im Raum ausgelegt. Fachgerechte Brandabschottungsmaßnahmen der Norm F 90 für alle Mauern, Türen sowie sämtliche andere Öffnungen und Leitungswege runden das Brandschutzkonzept ab.
Gefahren- und Störmeldeanlage
Im Doppelboden hat DTM Leckagemelder installiert, die bei eindringendem Wasser warnen. Zusätzliche Sicherheit gibt die permanente Temperaturmessung im Doppelboden und im oberen Bereich des Raumes. Die neu errichtete Gefahren- und Störmeldeanlage nimmt nicht nur die Signale von den Wasser- und Temperatursensoren, sondern auch von den Bewegungsmeldern auf, die an verschiedenen Stellen inner- und außerhalb des Gebäudes angebracht sind. Sie verarbeitet diese Signale in vorgegebenen Routinen und gibt alle Betriebs- und Störmeldungen an den zuständigen technischen Mitarbeiter weiter. Das Monitoring der Anlage ist rund um die Uhr sowohl über die Auswertezentrale im Technikraum als auch über ans Netzwerk angeschlossene, definierte PCs möglich. Eine Meldungsweiterleitung an den Dienst habenden Mitarbeiter kann auch per Email oder SMS aufs Handy erfolgen.
Für die Zutrittskontrolle zum Rechenzentrum kamen zwei Verfahren zum Einsatz: Berechtigte weisen sich durch eine Chipkarte aus, die den Schließmechanismus der Zugangstüren kontrolliert. Ein zweites Gerät deaktiviert bei erfolgreicher Autorisierung die Gefahrenmeldeanlage. Beim Überschreiten vorgegebener Zeiteinheiten gibt die Anlage Alarm.
Auf Wachstum ausgelegt
Nach den Umbauarbeiten, die fristgerecht abgeschlossen werden konnten, fand der tatsächliche Umzug des Rechenzentrums innerhalb von nur zwei Tagen, am Freitag und Samstag, den 14. und 15. September, statt. Der Festplattenmassenspeicher mit einem Gewicht von 1,2 t konnte mit Hilfe von Rampen an den neuen Standort gebracht werden.
Die zehn Serverschränke besitzen derzeit durchschnittlich je 48 Kupfer und 12 LWL-Anschlüsse und sind etwa zur Hälfte belegt. „Auch die kommunale Verwaltung ist heutzutage in hohem Maße auf IT-Unterstützung angewiesen. Das wird sich in Zukunft durch den verstärkten Einsatz moderner internetbasierter Bürgerdienste weiter steigern", erklärt Rosemarie Pollmann, vom Friedrichshafener Haupt- und Personalamt. Deshalb ist das Rechenzentrum hinsichtlich seinertechnischen Möglichkeiten auf eine entsprechendes Wachstum ausgelegt.
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