11.04.2018 • TopstorysenstarZaunsicherungPerimeterschutz

Effektive Zaunsicherung: sechs Schritte

Die Planung und Errichtung einer wirkungsvollen Absicherung des Perimeters erfordert einige wesentliche Überlegungen am Anfang des Vorhabens. Viele fühlen sich dieser Herausforderu...

Die Planung und Errichtung einer wirkungsvollen Absicherung des Perimeters erfordert ­einige wesentliche Überlegungen am Anfang des Vorhabens. Viele fühlen sich dieser ­Herausforderung nicht gewachsen, da die Absicherung eines Objektes in der Regel ja auch nicht Alltagsgeschäft sondern eine einmalige Angelegenheit darstellt. Wir stellen einen sechsstufigen Prozess hin zur effektiven Zaunsicherung vor – und zwar am ­Beispiel eines Zaun­sensors mit integrierter Beleuchtung, dem LM100 System von ­Senstar. Ein Beitrag von Martin Vogler, kaufmännischer Leiter bei Senstar.

Das hybride System LM100 von Senstar wurde entwickelt, um der zunehmenden Bedeutung der Kombination von elektronischen Sicherheitssystemen und Videotechnik gerecht zu werden. Im Sinne eines nachhaltigen Produktkonzepts liegt der Energieverbrauch bei nur 95 % des Verbrauchs anderer Anlagen mit permanenter Ausleuchtung. Die Beleuchtung wird nur im Ereignisfall aktiviert – dadurch konnte die unerwünschte Lichtverschmutzung massiv gesenkt werden. Dieser Effekt sorgt auch dafür, dass eine wesentlich erhöhte Aufmerksamkeit für ein reales Ereignis erzeugt wird – das entlastet die überwachende Stelle und maximiert den Abschreckungseffekt vor Ort.

Besonderen Wert legte der Hersteller auf die Wirtschaftlichkeit des Betriebs. Dazu trägt beispielsweise eine angestrebte Lebensdauer der Komponenten von mindestens 15 Jahren bei. Insgesamt lassen sich die Gesamtkosten über die gesamte Lebensdauer (total cost of ownership) um bis zu 50 % reduzieren.  

Die Planung und Errichtung eines funktionierenden Systems lässt sich in folgenden sechs Schritten realisieren:

Schritt 1: Grundsätzliche Überlegungen und ­Anforderungen
Schreiten Sie das Gelände ab, machen Sie sich Notizen und halten Sie die Bedingungen schriftlich fest.

  • Gesamtlänge des Zauns, eventuell auch aussagekräftige Pläne und Bilder.
  • Art und Höhe des Zauns, eventuell Ausleger, wie sehen diese aus? Sind sie gerade oder abgewinkelt?
  • Anzahl der zu überwachenden Tore. Gibt es Schiebe- oder Flügeltore?
  • Wie viele Zonen werden benötigt?
  • Sollen Kameras, bestehende Beleuchtung, andere Sicherheitssysteme miteinbezogen werden?
  • Sind zusätzliche Erfordernisse zu beachten wie z. B. Türkontakte?
  • Vorhandene Infrastruktur: Welche Stromversorgung ist möglich, evtl. bereits vorhanden und nutzbar? Gibt es einen Technikraum?
  • Existiert schon ein Alarmmanagementsystem- soll es über potentialfreie Kontakte oder über software-interface angesteuert werden?

Schritt 2: Einschätzung der Sicherheitslücken und des Risikos
Beurteilen und bewerten Sie die Gegebenheiten bei einer Vor-Ort Begehung.

  • Gesamtzustand des Zaunes, Schäden, unzureichende Befestigung, Bewuchs, lose Objekte und dadurch Angriffsfläche bei starkem Wind?
  • Gibt es Übersteighilfen wie Bäume, Mauern, Masten, Gebäude und Ablagerungen?
  • Zaunverkabelung die zusätzlich gegen Vandalismus geschützt werden soll?

Schritt 3: Umfang und Anzahl der ­benötigten Materialien
Anhand der Erkenntnisse der Schritte 1 und 2 werden nun in Abstimmung mit dem Lieferanten die benötigten Positionen und deren Anzahl sowie weitere Details festgelegt.

  • Sensorleuchten: Typischerweise werden die LM100 Sensorleuchten an jedem zweiten Zaunpfosten montiert (Abstand 3-6 m). Die Datenübertragung erfolgt über eine drahtlose verschlüsselte Verbindung. Stromversorgung vor Ort.
  • LM100 Auswerteeinheit in Verbindung mit einer Anschlusssensorleuchte kann bis zu 100 Sensorleuchten verwalten; ein Netzwerk kann noch größere Mengen und Strecken überwachen.
  • Torüberwachung durch Funktormodule und Sensorleuchten.
  • Integration in bestehende Systeme durch programmierbare Ein- und Ausgänge der LM100 Auswerteeinheit.

Schritt 4: Montage und Installation der Hardware
Die Montage des Zaunsystems kann in der Regel durch eine Person alleine erfolgreich ausgeführt werden und benötigt keine speziellen Werkzeuge.
Installation der Auswerteinheit am Zaunpfosten oder Wand.

  • Anschließen der Anschlusssensorleuchte.
  • Befestigen der Sensorleuchten.
  • Verlegung der Spannungsversorgung.

Schritt 5: Einstellung und Funktionstest
Mit Hilfe eines Standard-PCs und der mitgelieferten UCM-Software lässt sich das System einstellen und kalibrieren. Nach Einstellung der Empfindlichkeit kann jede Zone individuell kalibriert werden um so auf eventuelle Besonderheiten eingehen zu können. Auch lassen sich Leuchtdauer und Helligkeit sowie Art der Alarmreaktion individuell anpassen.

Schritt 6: Festlegen der Alarmausgänge und Inbetriebnahme
Die vorgesehene Verknüpfung des Senstar LM100 Systems mit dem Alarmsystem des Betreibers erfolgt über die Ein- und Ausgänge der Auswerteeinheit direkt an die Kontakteingänge der übergeordneten Alarmsysteme. Nach erfolgter Kontaktzuweisung steht der Inbetriebnahme des Systems nun nichts mehr im Wege – dabei sollten sämtlich Bereiche des Zauns getestet werden auf ihre korrekte Zonenzuordnung und Auslöse- und Detektionsschwelle. Im Einzelfall kann und soll hier nochmals nachkalibriert werden.

Kein Hexenwerk
Im Wesentlichen ganz ähnlich funktioniert auch der Aufbau anderer Systeme zur Perimetersicherung. Aber wie man aus diesem Beitrag ermessen kann, ist die erfolgreiche Planung, Installation und Inbetriebnahme überhaupt kein Hexenwerk und soll jedem ernsthaft Interessierten dabei helfen, die Scheu vor seinem Projekt zu verlieren und die Herausforderung in Angriff zu nehmen. Natürlich gehört zur erfolgreichen Projektrealisierung auch die Überlegung und letztendlich die Entscheidung, was im Falle eines Ereignisses überhaupt passieren soll und welche Mittel und Ressourcen zur Verfügung stehen um den unerwünschten Zutritt zu verhindern.

Zögern Sie deshalb nicht und nehmen Sie für jede Art von Information und beratende Unterstützung den Kontakt mit den Produktherstellern auf. Jegliche Planungs- und Produktinformationen die im Vorfeld und frühen Stadium in das Projekt einfließen, sparen am Ende Zeit, Geld und Nerven und machen eine erfolgreiche Realisierung zum Selbstläufer.
 

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