Elektronische Zutrittsorganisation für die Stadt Offenbach
Bei einem Einbruch in das Technische Rathaus geht der Generalschlüssel verloren. Was nun? Alle Türzylinder austauschen? Und was passiert in Zukunft, wenn wieder einer abhanden kommt? Um in solchen Fällen keinen großen Aufwand mehr betreiben zu müssen, entschied die Stadt Offenbach, auf eine elektronische Schließanlage umzusteigen. Inzwischen sichert moderne Organisationstechnologie von Winkhaus die unterschiedlichsten Liegenschaften in der Innenstadt.
Mit der intelligenten Zutrittsorganisation werden jetzt fehlende Schlüssel kurzerhand im zentralen PC gesperrt – zugleich ist ein hohes Maß an Flexibilität hinzugewonnen. „Unsere Stadt wächst und es gibt zwangsläufig immer wieder Umstrukturierungen in den Ämtern. Dank der leicht administrierbaren elektronischen Schließanlage können wir mit dieser Entwicklung Schritt halten“, sagt Thomas Konrad, Technischer Leiter der Stadtverwaltung Offenbach.
Da die Stadtregierung großen Wert auf Bürgernähe legt, setzt sie auf das Konzept des offenen Rathauses. Die vermeintliche Diskrepanz zwischen Offenheit und Sicherheit wird durch die elektronische Schließanlage von Winkhaus aufgehoben. Sie verhindert unbefugten Zutritt, wo es darauf ankommt, und ermöglicht gleichzeitig ein hohes Maß an Bewegungsfreiheit – auch für die rund 1.350 Mitarbeiter.
Zutrittsorganisation für die Offenbacher Stadtverwaltung
Das Technische Rathaus gilt heute als das Pilotprojekt der neuen Zutrittsorganisation für die Offenbacher Stadtverwaltung. Im Jahr 2005 wurde hier eine elektronische blueChip Schließanlage von Winkhaus installiert, die schnell mit ihren Vorteilen überzeugte: hohe Flexibilität, einfache Handhabung, Installation und Programmierung. Wegen der guten Erfahrungen mit dieser Lösung kamen sukzessive weitere Gebäude hinzu. Heute ist eine ganze Reihe öffentlicher Liegenschaften mit einer elektronischen Schließanlage ausgestattet, darunter auch angemietete. Einige davon sichert bereits die Folgegeneration Winkhaus blueSmart. Beide Systeme – blueChip und blueSmart – laufen nebeneinander und werden mit derselben blueControl Software im Dualbetrieb verwaltet.
Überblick per Knopfdruck
Die Zeiten, in denen dicke Ordner mit Schließanlagenunterlagen zu wälzen waren und jeder Schlüsselverlust einen Zylindertausch nach sich zog, sind vorbei. Jetzt hat das Team um Thomas Konrad auf Knopfdruck den kompletten Überblick. Auf dem Weg dorthin begleitete der Winkhaus Objektberater Wolfgang Fuchs die Techniker.
Im Jahr 2006 nahmen sie sich gemeinsam das nächste Objekt vor. Anlässlich der brandschutztechnischen Sanierung des denkmalgeschützten, neunzehngeschossigen Rathausgebäudes wurde auch die Schließanlage erneuert. Dabei standen die Haustechniker vor einer vermeintlichen Mammutaufgabe, die dank intelligenter Winkhaus Technik gut zu bewältigen war. Während der Bauarbeiten mussten ganze Abteilungen samt Akten und schützenswerter Daten mehrfach umziehen und arbeiteten über verschiedene Etagen verteilt. Bei der Planung war auch der Personalrat mit eingebunden, was aufgrund des datenschutzkonformen Betriebs der Schließanlage in bestem Einvernehmen gelang.
Bis heute sind sieben Gebäude im Offenbacher Stadtzentrum elektronisch gesichert – zuletzt das Haus der Wirtschaft im Jahr 2021. Mehrere davon stehen – wie etwa das Rathaus aus der Brutalismus-Periode – unter Denkmalschutz. Über 3.000 Türen haben die Haustechniker im Blick.
Flexibel und virtuell vernetzt
Das System von Winkhaus ist für bis zu 195.000 Komponenten ausgelegt. Damit ist das Offenbacher Schließsystem flexibel und kann weiterwachsen. In den Bereichen, in denen das System blueSmart bereits im Einsatz ist, kommunizieren die elektronischen Tür-Komponenten in einem virtuellen Netzwerk miteinander. Dies geschieht offline und drahtlos über den blueSmart Schlüssel, der als Informationsträger dient.
Wegen der dezenten Optik der elektronischen Schließanlagenkomponenten, die sich der architektonischen Umgebung unterordnet, verliefen die Abstimmungen mit der Denkmalbehörde reibungslos und schnell. Das gilt auch für die Umrüstung der Türen. Denn die flächenbündigen elektronischen Winkhaus Zylinder haben die gleichen Abmessungen wie die mechanische und müssen nicht verkabelt werden. Solche Arbeiten können die Haustechniker daher wie gewohnt selbst ausführen.
Auch die Verwaltung der Schließanlagen liegt in ihren Händen. Sie erstellen Schließpläne, programmieren Türzylinder und Schlüssel und müssen nur selten die Batterien der Zylinder wechseln, da diese sehr leistungsfähig sind. Wenn die Leistung einer Batterie nachlässt, informiert das System rechtzeitig mit einer Warnmeldung über das virtuelle Netzwerk. „Der Batteriewechsel ist der einzige Wartungsaufwand, den die Technik erfordert“, bestätigt Thomas Konrad. Das aus der Mechanik bekannte Ölen der Zylinder entfällt, da die Spitze des elektronischen Schlüssels aus Kunststoff besteht und weder Abrieb an den Kontaktflächen erzeugt noch Schmutz in die Zylinder einträgt.
Ganz ohne Einführen des Schlüssels funktionieren die intelligenten Türbeschläge blueSmart ETB-IM. Sie kontrollieren in den Gebäuden neueren Baujahrs den Zutritt, wo sie sich mit ihrer zeitgemäßen, eleganten Optik einfügen. An den wichtigsten Außenzugängen erkennen Online-Leser, wer zutrittsberechtigt ist. Sie erhalten ihre Energie über die hausinterne Stromversorgung.
Anlagenverwaltung im Homeoffice
Für den Fall, dass ein notwendiger Batteriewechsel am Offline-Türzylinder nicht rechtzeitig erfolgt, bietet das System den Offenbacher Technikern eine praktikable Lösung. Als Anlagenverwalter tragen sie neben einem passiven, also batterielosen elektronischen Schlüssel für den Alltagsgebrauch zusätzlich einen batteriebetriebenen blueSmart Active Schlüssel bei sich, mit dem eine Notöffnung von Zylindern möglich ist. Er dient ihnen zugleich als handliches Programmiergerät, das sie beispielsweise beim Rundgang durch die Gebäude nutzen. Denn mit dem Schlüssel und der zugehörigen blueSmart App können Zutrittsberechtigungen sogar unterwegs über mobile (iOS) Endgeräte empfangen werden.
Auf dem gleichen Weg lassen sich elektronische Schließzylinder, Türbeschläge und Zutrittsleser programmieren. Auch aus dem Homeoffice können die Haustechniker auf diese Weise die Schließanlage verwalten. Deswegen ist „der Active Schlüssel für uns ein ganz wichtiges Instrument und dient uns quasi als Universalwerkzeug. Mit seiner Hilfe programmieren wir schnell vor Ort einen Türzylinder oder lesen dessen Daten aus. Zugleich können wir ihn als Power-Adapter nutzen, wenn die Batterien der Zylinder leer sind“, beschreibt der Technische Leiter.
Datenspeicherung ohne Cloud
Da der blueSmart Active die Aufgabe eines kleinen Programmiergeräts übernimmt, kommt die Technologie ohne Datenspeicherung auf dem Smartphone oder in einer Cloud aus. Der Active Key verbindet sich über die Bluetooth Low Energy-Schnittstelle mit dem Smartphone. Aus Sicherheitsgründen werden die übertragenen Daten zwischen Verwaltungssoftware blueControl Professional und dem blueSmart Active zertifikatsbasiert Ende-zu-Ende-verschlüsselt
Stabile Schlüssel
Um die elektronisch gesicherten Türen zu öffnen, sind in Offenbach rund 1.800 elektronische Schlüssel im Einsatz. Neben den Mitarbeitern gehen damit auch Externe und Stadtverordnete ein und aus.
Alle Nutzerschlüssel sind mit einem RFID-Chip ausgestattet und haben ein stabiles Kunststoffgehäuse, das wasserdicht (IP 68) und beständig gegen Handdesinfektionsmittel ist, sich leicht reinigen lässt und griffig in der Hand liegt. Das Handling am Türzylinder ist denkbar einfach und orientiert sich am gewohnten Schließverhalten: Der Schlüssel wird angesteckt und gedreht. Die Authentifizierungsprüfung erfolgt im Hintergrund und für den Nutzer unbemerkt. Die elektronischen Wandleser und die intelligenten elektronischen Türbeschläge von Winkhaus erkennen die Schlüssel berührungslos beim Vorhalten.
Whitepaper gibt Tipps zur Planung
Es gibt viele Argumente, die für eine elektronische Schließanlage sprechen. Daher ist die Technik für öffentliche und gewerbliche Gebäude heute Standard. Was ist im Vorfeld der Investition in eine neue Anlage zu beachten und bei der Planung zu berücksichtigen? Welche Systeme stehen zur Auswahl? Wie funktioniert die Anlagenverwaltung? Diese und weitere Fragen beantwortet ein Whitepaper von Winkhaus.
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