16.08.2024 • Topstory

Ex-geschütztes Gateway Dräger ConHub verbindet Gaswarngeräte nahtlos mit Live-Monitoring Lösung

Tiefere Einblicke in gefährdete Bereiche gewinnen und gleichzeitig die Flottennutzung und Anlagensicherheit optimieren. Das soll mit der automatisierten, erweiterten Bereichsüberwachung Dräger ConHub möglich sein. Das Ex-geschützte Gateway Dräger ConHub verbindet Dräger Gaswarngeräte an jedem Ort nahtlos mit der Live-Monitoring-Lösung Dräger Gas Detection Connect. Wie das System funktioniert, welche Vorteile sich kostenseitig und mit Blick auf Sicherheit und Effizienz für die Kunden ergeben, erklärt, Sven Eric Schmaljohann, Globaler Produktmanager bei Dräger, zu "Dräger ConHub", im Interview mit GIT SICHERHEIT.

Profilbild von Sven Eric Schmaljohann, Globaler Produktmanager bei Dräger, zu Dräger ConHub
Sven Eric Schmaljohann, Globaler Produktmanager bei Dräger, zu "Dräger ConHub"
© Drägerwerk AG & Co. KGaA

GIT SICHERHEIT: Herr Schmaljohann, können Sie unseren Lesern vorab erläutern, worum es sich bei Dräger ConHub eigentlich genau handelt und für welche Anwendungsbereiche und Unternehmen es besonders geeignet ist.

Sven Eric Schmaljohann: „Con“ steht für Connectivity, denn das ConHub verbindet als Ex-geschütztes Gateway alle Gaswarngeräte von Dräger im Überwachungsbereich mit der Live Monitoring-Software „Gas Detection Connect“. Die Geräte melden sich automatisch beim ConHub an, wenn sie sich in seiner Reichweite von bis zu 100 Metern Sichtlinie befinden. Messwerte und Alarme des Bereichsüberwachers Dräger X-zone 5500/5800 werden per Modbus-Kabel übertragen, Daten von bis zu 20 Gasmessgeräten der Dräger X-am 2800/5800 und der Pac-Serie gelangen per Bluetooth in die Gas Detection Connect Cloud. Mit den Messwerten und Alarmen der tragbaren Geräte ergänzen wir die klassische Bereichsüberwachung und bieten tiefere Einblicke in gefährdete Bereiche. In der Gas Detection Connect Web-Applikation sind alle Daten und Alarme auf einen Blick verfügbar. Für unsere Kunden verschiedener Industriebereiche wie der Öl- und Gas- oder Chemischen Industrie erhöht dies die Sicherheit für Mitarbeitende und Anlagen in kritischen Bereichen. Das trifft insbesondere bei Wartungsstandorten, Unfällen oder während eines Shutdowns zu. 

 

Neu-Entwicklungen kosten nicht nur viel Geld, sondern binden auch jede Menge andere Ressourcen. Woher kam daher der Anstoß für die Entwicklung einer automatisierten Bereichsüberwachung?

Sven Eric Schmaljohann: Das Dräger ConHub ist eine neue Erweiterung für unsere Software-Lösung „Gas Detection Connect“. Wir wollten unseren Kunden einen kostengünstigen Einstieg in das Live-Monitoring ermöglichen. Mit dem ConHub ist das ganz einfach – in kritischen Bereichen erweitern wir mit dem Gateway die Bereichsüberwachung und erhöhen die Sicherheit ohne großen zusätzlichen Aufwand. Das Gerät übernimmt alles automatisch. In weniger kritischen Bereichen nutzen unsere Kunden die tragbaren Gaswarngeräte dann wieder klassisch für den persönlichen Schutz. Dadurch ist die Lösung sehr flexibel. Für das ConHub haben wir ein Pay-per-use-Modell gewählt. Bezahlt wird nur, wenn sich die tragbaren Geräte tatsächlich mit dem ConHub verbinden. Es ist keine zusätzliche Hardware notwendig. 


Ein Mann in oranger Schutzkleidung, mit Sicherheitshelm, Ohrenschützern und...
Ob an der Wand montiert, auf ein Dreibein gestellt oder einfach am Gurt getragen: Die Überwachung findet mit dem ConHub nur dort statt, wo sie für die Sicherheit notwendig ist.
© Drägerwerk AG & Co. KGaA


Wie genau muss ich mir technisch die Lösung vorstellen?

Sven Eric Schmaljohann: Das Dräger ConHub ist mit dem Kundenzugang unserer Cloud-Lösung Gas Detection Connect verknüpft. Alle ConHubs dieses Kunden verbinden sich mit allen kompatiblen tragbaren Geräten, die sich ebenfalls in der Datenbank dieses Zugangs befinden. So kann sichergestellt werden, dass nur die eigenen Geräte verbunden werden. Kommt nun ein tragbares Gerät in die Nähe eines ConHub, so wird dieses automatisch erkannt und verbunden. Ist das Gerät nicht in der Datenbank, wird keine Verbindung hergestellt. Beim Verlassen der Reichweite wird die Verbindung getrennt. Kommt das Gerät danach wieder in die Reichweite dieses oder eines anderen ConHub, wird erneut eine Verbindung hergestellt. Alles komplett automatisch.

 

Angenommen ich lese dieses Interview als potenzieller Kunde und würde gerne ConHub in meinem Unternehmen zur Anwendung bringen: Welche Voraussetzungen müsste ich erfüllen? Und wie würden Sie Ihrerseits vorgehen?

Sven Eric Schmaljohann: Wenn Sie bereits unsere Bereichsüberwacher oder Gasmessgeräte mit Bluetooth-Funktion im Einsatz haben, ist der Rest einfach. Wir wissen, dass sich unsere Kunden immer wieder die gleiche Frage stellen: Wie schaffe ich größtmögliche Sicherheit für meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, ohne dass es zu einer permanenten Überwachung kommt? Gerade mit Betriebsräten und Gewerkschaften ist dies ein viel diskutiertes Thema. Das ConHub startet das Live-Monitoring in kritischen Bereichen nur, wenn sich Geräte in der Nähe befinden. Sobald der kritische Bereich verlassen wird, wird auch die Verbindung und damit das Monitoring unterbrochen. Die Überwachung findet also nur dort statt, wo sie für die Sicherheit notwendig ist. 

 

Ganz konkret gefragt: Welche Vorteile haben Unternehmen, die ConHub nutzen?

Sven Eric Schmaljohann: Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die hohe Flexibilität der Lösung eine automatisierte und erweiterte Überwachung kritischer Bereiche sehr einfach ermöglicht. Unsere Kunden müssen keine zusätzlichen Geräte anschaffen, sondern arbeiten mit den bereits vorhandenen. Das ConHub verbindet die Geräte automatisch und überträgt die gesammelten Messdaten und Alarme in die Cloud. Der komplette Verzicht auf Interaktionen durch die Nutzer hat dabei den großen Vorteil, dass kein zusätzlicher Schulungsaufwand entsteht. So kann diese Lösung selbst für temporäre, externe Arbeitskräfte eingesetzt werden, die gerade bei Stillständen einen großen Anteil der zu schützenden Personen in diesen Bereichen stellen. Die Geräteflotte wird effizient genutzt und die Arbeits- und Anlagensicherheit erhöht. 

 

Was ist für die zukünftige Entwicklung vorgesehen?

Sven Eric Schmaljohann: Sowohl Hardware als auch Software bieten viele Entwicklungsmöglichkeiten. Das Gerät verfügt auf der Hardwareseite unter anderem über einen digitalen Eingang/ Ausgang und eine passive 4-20mA Schnittstelle. Auch die Verbindung per Bluetooth bietet noch viele Möglichkeiten wie z. B. eine Alarmweiterleitung der Geräte untereinander oder eine Überprüfung, ob sich beispielsweise der Nutzer eines Gerätes in dem Bereich des ConHub befinden darf. 

Wir bieten also eine Basis mit vielen Möglichkeiten. Die Ideen und Wünsche kommen erfahrungsgemäß bei der Nutzung der Produkte. Wir freuen uns diese in die Weiterentwicklung einfließen zu lassen.

eingeschaltetes Ex-geschütztes Gateway Dräger ConHub mit grün leuchtender LED
Einfache Handhabung: Die Status LEDs am ConHub leuchten grün sobald das Gerät einsatzbereit ist. Die Aktivierung erfolgt dann über das Drücken des blauen OK-Buttons
© Drägerwerk AG & Co. KGaA

Business Partner

Drägerwerk AG & Co. KGaA

Moislinger Allee 53-55
23558 Lübeck
Deutschland

Kontakt zum Business Partner







Meist gelesen

Photo
22.04.2024 • TopstorySecurity

Wie man KRITIS-Gelände absichert

GIT SICHERHEIT gibt einen nochmals aktualisierten Überblick über aktuelle Herausforderungen und Lösungen beim Schutz Kritischer Infrastrukturen und zeigt auch, was Sicherheitsanbieter für den Bereich KRITIS beachten müssen.