Ganz einfach! Schließtechnik für das Bauhaus-Museum Dessau
Der Bruch mit tradierten Vorstellungen und alten Lebenswelten, ein Neudenken in Kunst, Architektur und Design: Mit diesen Attributen verbindet man bis heute die wohl bedeutendste und einflussreichste Schule für Gestaltung. 1919 gründete Walter Gropius das Staatliche Bauhaus und führte dort – für damalige Verhältnisse revolutionär – zum ersten Mal Kunst und Handwerk unter einem Dach zusammen. Anlässlich des 100-jährigen Gründungsjubiläums entstand an der historischen Wirkstätte des Bauhauses in Dessau ein neues Museum. Zum optimalen Schutz der wertvollen Exponate entschied sich die Bauhaus-Stiftung für eine elektronische Schließanlage von Assa Abloy.
Am 8. September war es soweit: Nach einer knapp zweieinhalbjährigen Bauphase wurde das neue Bauhaus Museum Dessau anlässlich des 100–jährigen Jubiläums des Staatlichen Bauhauses feierlich eröffnet. Die neuen Räumlichkeiten mit einer Ausstellungsfläche von 2.100 Quadratmetern bieten den Besuchern des Museums zum ersten Mal die Gelegenheit, die rund 49.000 katalogisierten Exponate der weltweit zweitgrößten Sammlung zum Thema Bauhaus umfassend und ganzheitlich zu erleben. Denn die wertvolle Sammlung konnte bis dato in ihrem Stiftungssitz, dem weltberühmten Bauhaus-Gebäude, nur sehr eingeschränkt präsentiert werden. Der Bau des neuen Museums zählt zu den Highlights des Jubiläumsjahres, weil die Stadt Dessau in den drei Phasen der Bauhaus-Geschichte die wichtigste und prägendste Schaffensperiode markiert.
Das Prinzip der Einfachheit
An den Idealen, die Walter Gropius und seine Bauhaus-Meister zeit ihres Lebens verfolgten, orientiert sich auch der Museumsentwurf des Architektenkollektivs Addenda Architects, die mit ihrem Wettbewerbsbeitrag, als einer von weltweit insgesamt 831 eingereichten, die Jury überzeugen konnten. Sie verstehen Architektur als Raumgestaltung für die sozialen und kulturellen Entwicklungen unserer Zeit – die „Einfachheit als Prinzip” ist eines der Credos des jungen Architekturbüros aus Barcelona. Entsprechend schlicht und klar präsentiert sich das neue Museum als Haus im Haus und perfekte Brücke zu den bereits bestehenden Bauhausbauten in Dessau – dem weltberühmten Bauhausgebäude, den Meisterhäusern und der Siedlung Dessau-Törten im Süden der Stadt.
Im Inneren der gläsernen Hülle des Museums bietet die schwebend anmutende „Black Box” als Herzstück optimale klimatische Bedingungen für die Präsentation der empfindlichen Sammlungsobjekte. Das großzügige, transparente Foyer im Erdgeschoss wiederum schafft als offene Bühne großen Spielraum für zeitgenössische Wechselausstellungen und Veranstaltungen. Betritt man das Gebäude, erscheint alles klar, offen und transparent.
Klares und einfaches Sicherheitskonzept
Ähnlich klar formuliert war auch die Aufgabe zum Schutz der wertvollen Exponate und Ausstellungsstücke im neuen Museum: Neben den verbauten, hochwertigen Materialien und der offenen und schlichten Raumaufteilung sollten sich die notwendigen technischen Elemente möglichst unauffällig in das ausgefeilte Architekturkonzept einfügen. Besonderes Augenmerk lag dabei auf der Schließanlage, mit der die stark frequentierten Räumlichkeiten des Bauhaus-Museums Dessau zukünftig geschützt werden. Sie sollte vor allem eine unkomplizierte Verwaltung der Zugangsberechtigungen ermöglichen, da die Räume von vielen Mitarbeitern, externen Personen und Dienstleistern zu unterschiedlichsten Zeiten zugänglich sein müssen.
Gleichzeitig sollten sensible und nicht öffentliche Bereiche des Museums optimal vor unbefugtem Zutritt geschützt werden. Um Sicherheit zu garantieren und Zutrittsberechtigungen unkompliziert verwalten zu können, entschied sich die Stiftung Bauhaus Dessau deshalb für das leicht nachrüstbare elektronische Schließsystem eCliq. Hierbei sind feinste Mikroelektronik und intelligente Datenverschlüsselung in ein hochwertiges mechanisches Schließzylindersystem integriert.
Flexibel einsetzbar
Die Stiftung hat das System Verso Cliq der Assa Abloy-Marke Ikon bereits im Bauhausgebäude und in den Meisterhäusern in Dessau installieren lassen. Dort hat es sich hervorragend bewährt, wie auch Uwe Becker, Geschäftsführer von Becker Sicherheitstechnik und Assa Abloy-Premium-Kompetenzpartner bestätigt: „Verso Cliq und eCliq sind High-end-Versionen unter den Schließanlagen und punkten beide mit großer Flexibilität und Komfort. Die Schlüssel lassen sich leicht umprogrammieren und sind dadurch sehr individuell in den Bauhausbauten in Dessau einsetzbar, beispielsweise zeitweise für Handwerker, Reinigungskräfte und externe Dienstleister.“ Außerdem sind die Schlüssel und Zylinder mit den hohen designorientierten Anforderungen und Einbausituationen der Türen kompatibel. Sie werden dadurch dem gestalterischen Anspruch der Bauhaus-Schule optimal gerecht.
Professionelle Partnerschaft auf Augenhöhe
Zurzeit umfasst die neue eCliq-Schließanlage für das Museum knapp über 200 Zylinder und 100 verfügbare Schlüssel. Hinzu kommen etwa 400 Zylinder und Schlüssel aus der bereits bestehenden Verso Cliq-Anlage im Bauhausgebäude und den Meisterhäusern. Dank der jetzt neu eingesetzten webbasierten Software im Museum, dem sogenannten Cliq-Web-Manager, können die Daten für die bereits im Bauhausgebäude und in den Meisterhäusern installierten Zylinder und Schlüssel migriert werden. Sie erlauben der Stiftung Bauhaus Dessau dadurch die Verwaltung beider Schließanlagen in einem System. Die verantwortlichen Betreuer können komfortabel von ihrem Arbeitsplatz im Bauhausgebäude Zugangsberechtigungen verändern und die Mitarbeiter bekommen über ein Wandprogrammiergerät im Museum unmittelbar die Aktualisierungen.
Die Installation des komplexen Systems gelang dank der wertschätzenden Zusammenarbeit zwischen Becker Sicherheitstechnik und Stiftung reibungslos. „Beim Bau eines solchen Prestigeobjekts gibt es natürlich immer Herausforderungen zu meistern. Aber aufgrund der vertrauensvollen und langjährigen Partnerschaft wusste die eine Partei immer, dass sie sich hundertprozentig auf die andere verlassen kann. Auf diese Weise ließen sich auch die Verzögerungen aufgrund unvorhergesehener Rückstände anderer Gewerke während der Bauphase ohne weiteres unbürokratisch und individuell mit der Stiftung regeln”, berichtet Becker.
Light + Building: Halle 12.1, Stand E71
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