Ganzheitliche physische Sicherheit von Technik bis Dienstleistungen
Unica Access & Security International ist in den Niederlanden bereits seit einem halben Jahrhundert auf dem Markt. Das Unternehmen ist in seiner Heimat heute sehr präsent und bekannt. Dieses Jahr kam es mit seiner ECO-Plattform „YUNE“ nach Deutschland und Luxemburg. GIT SICHERHEIT sprach aus diesem Anlass mit Tijs Melis, Director, und Chris Schürholz, Head of Sales DACH Unica Access & Security International.
GIT SICHERHEIT: Herr Melis, Herr Schürholz, Sie sind in den Niederlanden schon lange sehr bekannt. Lassen Sie uns für unsere deutschsprachigen Leser am besten mit einem kleinen Elevator Pitch zur Vorstellung Ihres Unternehmens und seiner Philosophie beginnen...
Chris Schürholz: Unica Access & Security International ist ein führender Anbieter von Zutrittskontroll- und Sicherheitslösungen. Wir verstehen die Bedeutung einer ganzheitlichen Sicherheitsstrategie und bieten daher einen integrierten Ansatz, der alle Aspekte der physischen Sicherheit abdeckt – von modernster Technik bis hin zu umfassenden Dienstleistungen. Unsere Spezialgebiete umfassen Videoüberwachung, IT-Services, Zutrittskontrolle und Identitätsmanagement.
Mit unseren eigens entwickelten und herstellerunabhängigen Lösungen verfolgen wir einen „Best of Breed“-Ansatz, der es uns ermöglicht, stets die besten Produkte und Technologien für unsere Kunden auszuwählen. Unser Ziel ist es, maßgeschneiderte Sicherheitslösungen zu bieten, die den individuellen Anforderungen unserer Kunden gerecht werden und höchste Sicherheitsstandards gewährleisten.
Tijs Melis: Unser Unternehmen spezialisiert sich auf Großkunden. Wir haben festgestellt, dass die Komplexität der physischen Sicherheit zunimmt. Unsere Kunden haben oft Schwierigkeiten, die richtigen Entscheidungen bezüglich ihrer Sicherheitssysteme und -dienstleistungen zu treffen. Technologien ändern sich schnell, IT-Anforderungen steigen und interne Compliance-Regeln werden immer vielfältiger.
Um dies zu vereinfachen, bieten wir unser integriertes ECO-System YUNE an. YUNE ist Cloud-basiert und ermöglicht 24/7 Remote-Dienstleistungen und erfüllt die strengsten Anforderungen an Cybersicherheit. Kunden nutzen eine Cloudplattform mit einheitlichen Vereinbarungen, statt je Hersteller verschiedene Clouds mit unterschiedlichen Verträgen managen zu müssen. Wir können bei Bedarf unsere eigenen Sicherheitssysteme oder die von anderen Herstellern integrieren. Im Gegensatz zu Anbietern, die entweder nur eigene Cloud-Lösungen oder separate Dienstleistungen anbieten, bieten wir eine vollständig integrierte Lösung an. Unsere Kunden müssen sich nicht mehr um Einzelkomponenten kümmern. Innovation, Qualität und Kosteneinsparung stehen bei uns im Vordergrund.
Im Zentrum Ihres Lösungsportfolios stehen die Zutrittskontrolle in Verbindung mit Videotechnik, Biometrie sowie Dienstleistungen...?
Tijs Melis: Im Mittelpunkt stehen immer der Kunde und sein Prozess – Technik ist nur ein Mittel zum Zweck. Bei uns erhalten Kunden nicht nur individuelle Komponenten wie Videotechnik oder Biometrie, sondern eine umfassende Security-as-a-Service-Lösung – auf Wunsch cloudbasiert. Unser Ziel ist es, von Grund auf sicherzustellen, wer Zugang hat und wer nicht. Der Hintergrund dafür variiert je nach Kunde oder Branche, was wir mit YUNE flexibel gewährleisten.
Für jedes Subsystem, das wir unterstützen, bieten wir umfassende Dienstleistungen. Die richtige Auswahl der Systeme ist der Ausgangspunkt für unser ECO-System.
Chris Schürholz: In Kritischen Infrastrukturen wie beispielsweise der Petrochemie ist Sicherheit von größter Bedeutung. Die richtigen Personen müssen vor Ort sein, mit den erforderlichen Kenntnissen, Zertifikaten, Schulungen und Arbeitserlaubnissen, um sicher arbeiten zu können.
Viele unserer Kunden nutzen unser Identitätsmanagement-Tool (YIM), um Zertifikate, Schulungen usw. einer Person vorab zu prüfen und dann den Zutritt zu einer Lokalität zu gewähren oder zu verweigern. Dies bieten wir innerhalb von YUNE als Software-as-a-Service an. Dazu kommen Komponenten wie Zutrittskontrolle, Videotechnik, Biometrie und Mobile Access. Alles wird aus der Cloud bereitgestellt, zusammen mit den entsprechenden Dienstleistungen, damit der Kunde sein operatives Geschäft durchführen kann.
Wir bieten eine 24/7-remote-Dienstleistung für das gesamte Sicherheitssystem und gewährleisten somit eine kontinuierliche Verfügbarkeit. Dadurch erhält der Kunde eine integrierte Lösung und muss keine separaten Systeme und verschiedene Parteien verwalten – wir sind der einzige Ansprechpartner.
Was gehört alles zu diesen 24/7-remote-Dienstleistungen?
Chris Schürholz: Das kann vielseitig sein, vom Management des Systems und der Applikation, dem funktionalen Management, IT-Sicherheitslücken-Scanning, Patch- und Release-Management bis hin zum Upgrade-Management sowie zum Lifecycle-Management sowohl für Soft- als auch für Hardware. Aber auch die gesamte Sicherheitskette wird überwacht und wenn nötig werden Maßnahmen ergriffen. Wir scannen täglich Millionen von Geräten. Wenn zum Beispiel beim Kunden die Controller ausfallen, erkennen wir dies automatisch und versuchen, das Problem sofort remote zu beheben (was wir in ca. 35 % der Fälle tun). Oder wenn ein Kunde meldet, dass eine Tür sich nicht öffnen lässt, führen wir eine erste Analyse remote durch, um das Problem zu lokalisieren, lösen es dann remote oder sorgen dafür, dass die richtigen Partner vor Ort sind. Dadurch verbessern wir die Einsatzqualität, erhöhen die Geschwindigkeit und Verfügbarkeit und senken die Kosten. Wir betrachten Sicherheit als eine integrale Welt, in der Mensch, IT und Gebäudetechnik in YUNE zusammenkommen und der Kunde eine Komplettlösung erhält.
Sie sprechen bei der Zusammenarbeit mit Ihren Kunden von strategischer Partnerschaft. Wie sieht das typischerweise aus?
Chris Schürholz: Wir beobachten den Markt und möchten langfristig mit den Marktführern und Experten des Sicherheitsmarktes zusammenarbeiten. Wichtig ist, dass der Endkunde eine klare Vision und Strategie in Bezug auf Sicherheit hat. Wir übernehmen die Verantwortung für die operative Umsetzung. Dies nennen wir Integrated Security Management, das wir auch multinational als Teil von YUNE anbieten. Alle Vereinbarungen, wie z. B. KPIs, werden in einem SLA festgelegt und ständig überwacht und direkt an den Kunden mit Hilfe eines Live-Dashboards übermittelt.
Dies erfolgt in YUNE, wodurch wir alle erforderlichen Tools zur Umsetzung der Anforderungen haben. Gemeinsam mit dem Kunden überprüfen wir dies regelmäßig und sorgen für kontinuierliche Verbesserungen. So kreieren wir eine hochmoderne Plattform für den Kunden. Fokus hierbei sind Innovation, Qualität und Kosteneinsparung auf Seiten des Kunden, wodurch eine partnerschaftliche Beziehung entsteht, die auf Ergebnissen basiert.
Was möchten Sie dem deutschen Markt anbieten – und worin sehen Sie die Besonderheiten Ihres Angebots im Vergleich mit dem nicht unbeträchtlichen Wettbewerb?
Tijs Melis: Eine klare Vision und innovative Lösungen für Access & Security. Der deutsche Markt ist traditionell in Bezug auf Sicherheit, ähnlich wie die Niederlande im Jahr 2006, als wir als erste Anbieter Sicherheitssysteme und Dienstleistungen aus der Cloud anboten. Schon damals wussten wir, dass die heutige Technologie integriert umgesetzt werden sollte.
Derzeit dreht sich alles noch zu sehr um Hersteller, Produkte, Systeme und Dienstleister. Immer mehr Hersteller treten mit eigenen Cloud-Lösungen auf. Dies führt dazu, dass Kunden in Zukunft mehrere Cloud-Anbieter für ihre gesamte Sicherheitslandschaft haben. Dadurch müssen Schnittstellen zu jeder Cloud eingerichtet werden, es gibt unterschiedliche Dienstleistungen, und der Kunde hat mehr Risiken und benötigt mehr Zeit, diese Systeme zu betreuen.
Mit YUNE haben wir eine integrierte Gesamtlösung geschaffen, die diese fragmentierte Teillösungswelt überflüssig macht. Es entsteht eine Umgebung mit einem Vertrag, in der Schnittstellen oder Managementmaßnahmen nur einmal getroffen werden müssen. Zudem bringen wir die IT-Sicherheit auf ein höheres Niveau: Durch SOC II Type 2 ISO27001- und ISO27701-Zertifizierungen hat der Kunde sofort den höchsten Standard in diesem Bereich. Das gibt es derzeit in Deutschland nicht, und das wollen wir ändern.
Chris Schürholz: Das ist der Grund, warum ich Anfang dieses Jahres dazu entschieden habe, bei Unica Access & Security International zu arbeiten. Ich habe viele Märkte und Sicherheitsanbieter weltweit gesehen, aber als ich erfuhr, was Unica Access & Security International auf dem niederländischen Markt erreicht hat, wusste ich, dass dies die Zukunft der Sicherheitsindustrie ist und auch in anderen Märkten in Europa dafür Bedarf besteht.
Sie arbeiten mit namhaften Partnern wie Nedap, EAL, Geutebrück zusammen – und fahren damit einen „Best of Breed“-Ansatz ...
Chris Schürholz: Ja, das ist in der Tat richtig. Wir arbeiten bewusst mit renommierten Partnern wie EAL und Nedap für Zutrittskontrolle sowie Geutebrück für den Bereich Video zusammen, um einen „Best of Breed“-Ansatz zu verfolgen. Dies ermöglicht es uns, die besten verfügbaren Technologien und Lösungen zu integrieren und so maßgeschneiderte, hochwertige Lösungen für unsere Kunden anzubieten. Durch diese Kooperationen können wir unsere Innovationskraft steigern und sicherstellen, dass wir stets auf dem neuesten Stand der Technik sind.
Tijs Melis: Wie bereits erwähnt, steht der Kunde und sein Prozess im Mittelpunkt. Es ist wichtig, die richtige Technik für das jeweilige Ziel einzusetzen. Viele Hersteller entwickeln vereinheitlichte Plattformen, die einen breiten Markt abdecken sollen. Diese generellen Lösungen führen jedoch oft zu Vendor-Lock-ins und Kompromissen bei Teilfunktionen. Dies ist für Kunden in unseren Zielmärkten nicht wünschenswert, da sie oft bereits bestehende Systeme weiter nutzen möchten. Mit YUNE können wir dies gewährleisten.
Für welche vertikalen Märkte ist Ihr Angebot besonders interessant und warum?
Tijs Melis: Unsere Kunden umfassen führende Unternehmen, darunter DAX-Unternehmen, Banken, Technologiefirmen, Industrieunternehmen, Krankenhäuser, Behörden, Rechenzentren und Kritische Infrastrukturen. Für sie ist der Zugang und die Sicherheit von entscheidender Bedeutung. Allerdings erfordert die komplexe Einrichtung und Betreuung spezifisches Fachwissen und eine durchdachte Struktur.
Chris Schürholz: Unsere Lösungen gewährleisten, dass sensible Daten und wertvolle Ressourcen jederzeit geschützt sind, und unterstützen unsere Kunden dabei, ihre Betriebsabläufe ohne Unterbrechungen fortzusetzen. Darüber hinaus stellen wir sicher, dass der Kunde jederzeit die volle Kontrolle über seine Sicherheitssysteme hat.
Könnten Sie das eine oder andere Kundenbeispiel aus Ihrem Track Record beschreiben?
Tijs Melis: Die Zusammenarbeit mit einem führenden niederländischen Unternehmen in der Entwicklung und Verwaltung von Energieversorgungsnetzen (Alliander) zeigt eine erfolgreiche Integration von Facility- und Sicherheitsrichtlinien. Seit 2017 hat dieses Unternehmen die Führungsrolle für Zugangs- und Sicherheitsrichtlinien an uns übertragen, was zu einem effizienteren Prozess und weniger Lieferanten führte. Durch unser innovatives ISM (Integrated Security Management-Modell) konnten sie ihre Verträge mit mehr als zehn Parteien auf nur noch drei reduzieren, was zu einer effektiveren Rechts- und IT-Sicherheit führte. Unsere konstruktive Zusammenarbeit mit Partnern in der Lieferkette hat zu einer effektiven Kette von Dienstleistungen geführt.
Unica Access & Security International International koordiniert und überwacht die Service Level Agreements, wobei das Interesse unserer Kunden immer an erster Stelle steht. Dienstleistungen wie Überwachung, Zutrittskontrolle und Service-Management werden von unserem Control Room aus gesteuert, mit Standardverfahren unter anderem für das Remote-Standortmanagement, für Notfall- und Incident-Management sowie für Alarmüberprüfung und -verfolgung.
Unser Service umfasst funktionales und operatives Management im Bereich Zugangskontrolle und Workflow-Autorisierungsmanagement sowie technisches Management, Anwendungsmanagement und Incident-Management. Installation und Wartung erfolgen teilweise durch uns und teilweise durch gebäudebezogene Dienstleister, während die Personensicherheit von einem privaten Sicherheitsunternehmen gewährleistet wird.
Sie werden Ihr Unternehmen auf der diesjährigen Security in Essen präsentieren. Geben Sie uns eine Vorschau?
Chris Schürholz: Wir freuen uns sehr darauf, unser Unternehmen auf der diesjährigen Security in Essen zu präsentieren. Besonders stolz sind wir darauf, unsere neue ECO-Plattform YUNE vorzustellen. Besucher dürfen gespannt sein, wie diese innovative Plattform es ermöglicht, verschiedene Sicherheitssysteme wie Videoüberwachung, Intercom, Videoanalyse und Zugangskontrolle in einer einzigen, integrierten Lösung zu managen.
Tijs Melis: In den Niederlanden sind wir bereits unter dem Namen Nsecure Marktführer. Wir werden auf der Messe Beispiele und Integrationsmöglichkeiten zeigen, sowohl mit unseren eigenen Systemen EAL und YIM als auch die gesamte Vision eines ECO-Systems. Dabei erläutern wir, was ein ECO-System für die Sicherheitslandschaft eines Kunden bedeutet, welche Vorteile es bietet und wie es eingesetzt werden kann.
Wie sehen die weiteren Schritte des Launchs in Deutschland aus?
Chris Schürholz: Wir sind in vielversprechenden Gesprächen, haben bereits einige Installationen abgeschlossen und steigern aktuell unsere Präsenz in der DACH Region. Dazu arbeiten wir mit lokalen Partnern, die YUNE vertreten und vor Ort Dienstleistungen und Projekte umsetzen können.
Tijs Melis: Wir sind kein klassischer Integrator oder Hersteller, sondern vertreten beide und den Kunden gleichermaßen. Deshalb möchten wir die Akteure im deutschen Markt kennenlernen und gemeinsam mit ihnen die Sicherheitswelt in Deutschland mitgestalten.
Weitere Informationen finden Sie hier