Gebäudemanagement: Helmut Adamski von FEC spricht über Branchentrends

Gebäudemanagement: Helmut Adamski von FEC spricht über Branchentrends. Das Gebäudemanagement gehört zu einem Markt, der etliche Milliarden Euro stark ist. Schätzungen gehen von 5 M...

Helmut Adamski, Senior Vice President and General Manager bei Funkwerk...
Helmut Adamski, Senior Vice President and General Manager bei Funkwerk Enterprise

Gebäudemanagement: Helmut Adamski von FEC spricht über Branchentrends. Das Gebäudemanagement gehört zu einem Markt, der etliche Milliarden Euro stark ist. Schätzungen gehen von 5 Mrd. € in Europa und von 14 Mrd. € weltweit aus. Die Ansprüche der Kunden an diese Systeme wachsen. Das betrifft die Sicherheit von Personen und Objekten, aber auch die Flexibilität der Netzwerke. Gleichzeitig erwartet der Kunde, dass sich die Installationskosten im Rahmen halten. GIT SICHERHEIT + MANAGEMENT sprach darüber mit Helmut Adamski, Senior Vice President and General Manager bei Funkwerk Enterprise. Das Gespräch führte Dr. Katina Leondaris.

GIT SICHERHEIT: Herr Adamski, wohin bewegt sich der Markt in Bezug auf das Gebäudemanagement?

H. Adamski: Die Nachfrage nach Managementsystemen für Gebäude oder auch Areale (z.B. Chemiewerk) nimmt immer mehr zu. Für Unternehmen mit großen Gebäudeflächen sind in der letzten Zeit sowohl Sicherheit als auch Energieeinsparung Punkte, die verstärkt Beachtung finden. Im Bereich Absicherung verzeichnen wir bereits seit einigen Jahren einen Aufwärtstrend, der vor allem aus versicherungstechnischem Blickwinkel dem Betreiber oder Besitzer viel Geld sparen kann.

Generell lässt sich sagen, dass durch zielgerichtete Investitionen in Gebäudetechnik erhebliche Kosteneinsparungen realisiert werden können. Voraussetzung hierfür ist die Automatisierung einzelner Subsysteme wie Brandschutz, Videoüberwachung oder andere und ihre zentrale Steuerung. Man darf also zukünftig die einzelnen Subsysteme nicht isoliert betrachten, sondern muss sie in ein Gebäudemanagementsystem einbinden. Nur so können bspw. Energiesparpotentiale voll abgerufen oder Kettenreaktionen im Unglücksfall verhindert werden.

Dies wird von den Unternehmen auch mehr und mehr erkannt, so dass die Nachfrage nach Gebäudemanagementtechnik stetig steigt. Woher nimmt FEC die Kompetenz für diese Thematik?

H. Adamski: FEC bietet bereits seit vielen Jahren unterschiedliche Subsysteme in einem Gesamtkonzept, z.B. Personensicherung, Zutrittskontrolle, Rauchmelder, am Markt an. Im Bereich des Gebäudemanagements liefern wir hauptsächlich mobile Sicherheitstechnik wie z.B. Dect- Handsets für Personensicherung und Objektsicherung. Die Erweiterung hin zu einem ganzen Managementsystem erschien uns da nur folgerichtig. Nun sind wir in der Lage, ein komplettes System anzubieten. Das bedeutet, Monitoring und Steuerung des Sicherheitssystems erfolgen über das Gebäudemanagement, welches nun ein wichtiger Teil unseres Produktportfolios ist.

Durch die Akquisition von "webnet-gms" können wir ein offenes, flexibles Gebäudemanagementsystem anbieten. Dieses ist ja im Markt schon lange bekannt und kommt vorwiegend in industriellen Applikationen zum Einsatz. Die Beratungskompetenz des Herstellers und dessen entsprechende Serviceleistungen haben entscheidenden Einfluss auf die Planung eines solchen Systems und die spätere Umsetzung, bspw. bei der Einbindung zusätzlicher Subsysteme.

Der Einsatz eines Sicherheitssystems sollte immer mit Blick auf zukünftige Anforderungen und Einflussgrößen wie z.B. das Einbruchrisiko in einem kritischen Entwicklungsbereich erfolgen. Denn nur eine langfristig offene Lösung gewährleistet in einer Zeit rascher Veränderungen Investitionssicherheit und macht aus einer vermeintlich günstigen Anwendung keine teure, wenn neu hinzukommende Subsysteme sich nicht oder nur schlecht in das bestehende System einbinden lassen. Hier verstehen wir uns als Partner unserer Kunden, der ihnen durch seine umfangreiche Erfahrung im Bereich der Objekt- und Personensicherung mit Rat und Tat zur Seite steht.

Wie genau positioniert sich die FEC in diesem Markt?

H. Adamski: Die FEC liefert das gesamte Managementsystem; alle anderen Subsysteme wie z.B. Rauchmelder oder Türsicherungen werden durch Partner geliefert, die dann durch eine synchronisierte Schnittstelle oder eine verdrahtete bzw. drahtlose Infrastruktur kombiniert und aneinander angebunden werden können. Innerhalb Europas ist Deutschland für uns eindeutig der wichtigste Markt. Was aber nicht bedeutet, dass wir in den angrenzenden Ländern nicht aktiv wären. In England, Frankreich, den Niederlanden sowie in Österreich arbeiten wir sehr erfolgreich mit lokalen Partnern zusammen und wollen unsere Position zukünftig noch ausbauen.

Für welche Branchen ist Gebäudemanagement besonders wichtig?

H. Adamski: Bereiche, in denen der Objekt- bzw. Personenschutz bereits eine lange Tradition hat wie bspw. Justizvollzugsanstalten, Chemieunternehmen, Kraftwerke oder auch Krankenhäuser befassen sich bereits intensiv mit dem Thema Gebäudemanagement. Auch in Industriebereichen, in denen die Automatisierung immer stärker voranschreitet, werden sicherheitstechnische Aspekte bei der Prozesssteuerung immer wichtiger. Ohnehin wachsen diese Branchen derzeit sehr stark, was uns als FEC natürlich zu Gute kommt. Unsere Ausgangsposition ist hier sehr gut, da wir uns mit unseren Personen- und Objektsicherungskonzepten am Markt bereits fest etabliert haben.

Welchen Nutzen bzw. welches Einsparungspotential sieht der Kunde?

H. Adamski: Wir beobachten insgesamt, dass unsere Kunden im Hinblick auf ihr Know-how sowie den Schutz der Gebäude sensibler geworden sind. Die Angst der Kunden vor terroristischen Angriffen oder vor Industriespionage ist gestiegen, die Bereitschaft, in Sicherheitstechnik zu investieren, somit auch. Wie eingangs erwähnt, wird zudem stärker als früher darauf geachtet, den Energieverbrauch zu drosseln. Je nach Unternehmensgröße ist das Einsparungspotential natürlich unterschiedlich groß. Für kleine, mittelständische Unternehmen rechnet sich oftmals kein umfangreiches Gebäudemanagementsystem.

Wir als FEC orientieren uns verstärkt an den Bedürfnissen von größeren Unternehmen, die über weitläufige Innenbereiche oder großflächige Areale wie etwa Chemieunternehmen verfügen. Das heißt aber nicht, dass mittelständische und kleine Unternehmen solche Gebäudemanagementsysteme nicht anwenden können. Allerdings ist dem eine Grenze gesetzt, so dass ein Meisterbetrieb ein einfaches Leitsystem einsetzen wird, das auf anderen logischen Zugriffen basiert als ein komplettes Gebäudemanagementsystem. Die Komplexität dieser Personensicherungssysteme richtet sich dabei nach der Firmengröße. FEC bietet dementsprechend entweder eine abgespeckte Version unseres GMS an oder eben eine Vollversion für Kunden mit großen Objekten.

Können neue Gebäudemanagementsysteme an bestehende angebunden werden?

H. Adamski: Im Prinzip ja. Das entscheidet die Schnittstellenthematik. Es gibt verschiedene Standardschnittstellen OPC, GPI oder IP basierende Schnittstellen, die genutzt werden. Prinzipiell ist jedes Gebäudemanagementsystem ein proprietäres System mit eigenen Treibern, mit eigenen Subsystemen, die quasi ihre eigene Sprache sprechen.

Die Kunden verlangen aber verstärkt standardisierte Schnittstellen, so dass sich inzwischen gewisse Standards durchgesetzt haben, die wir als globaler Anbieter solcher Gebäudemanagementsysteme dann adaptieren und in bestehende Systeme integrieren. Das Kundenverhalten ist auch bestimmend für den Trend, immer flexiblere Systeme zu entwickeln. Mittlerweile werden auch Wireless-Subsysteme über Wireless-Netzwerke an das GMS angebunden.

Über diese standardisierten Schnittstellen können dann unterschiedlichste Subsysteme flexibel und ohne großen Installationsaufwand angebunden werden. Nachinstallationen schlagen natürlich im Vergleich dazu immer mit sehr viel höheren Kosten zu Buche, die sich auf bis zu 20 % der Gesamtkosten eines Projektes belaufen können.

Herr Adamski, wir bedanken uns für das Gespräch.

 

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