Gesundheit im Fokus
Infraserv hat im Industriepark Höchst ein Arbeitsmedizinisches Zentrum für seine Mitarbeiter eingerichtet. Denn Gesundheit wird ein immer wichtigeres Thema auch am Arbeitsplatz. ...
Infraserv hat im Industriepark Höchst ein Arbeitsmedizinisches Zentrum für seine Mitarbeiter eingerichtet. Denn Gesundheit wird ein immer wichtigeres Thema – auch am Arbeitsplatz.
Erfolgreiche Unternehmen investieren in ihre Mitarbeiter – in Aus- und Weiterbildung, optimale Arbeitsbedingungen und zusätzliche Angebote, die Motivation und Identifikation erhöhen, aber auch in die Gesundheit der Mitarbeiter. Einerseits aufgrund der demographischen Entwicklung und des Umstandes, dass Mitarbeiter länger erwerbstätig bleiben sollen, andererseits auch wegen des Fachkräftemangels und des zunehmenden Bedarfs der Unternehmen, ältere Mitarbeiter zu halten.
Das alles macht die Gesundheit zu einem unternehmerischen Kernthema. Hinzu kommt, dass sich qualifizierte Mitarbeiter ihren Arbeitgeber nach verschiedenen Kriterien aussuchen, zu denen inzwischen auch Angebote zur Gesundheitsförderung zählen. Die Generation Y und Z fragt nicht ausschließlich nach Boni oder Dienstwagen, sondern auch nach Fitness-Kursen und Vorsorgeuntersuchungen. Ein integriertes betriebliches Gesundheitsmanagement sei für zukunftsorientierte Unternehmen also ein wichtiger Erfolgsfaktor, so Infraserv.
Vielseitiges Gesundheitsangebot
Im Industriepark Höchst wissen die rund 22.000 Mitarbeiter der rund 90 am Standort tätigen Unternehmen das breite Angebot des Arbeitsmedizinischen Zentrums von Infraserv zu schätzen. Die Betreibergesellschaft des 4,6 Quadratkilometer großen Industrieareals, einer der größten Forschungs- und Produktionsstandorte der Chemie- und Pharmaindustrie in Europa, bietet von medizinischen Einstellungsuntersuchungen über die Gesundheitschecks, die bei verschiedenen Berufsgruppen regelmäßig erforderlich sind, bis hin zu Aktionen wie Grippeschutzimpfungen oder einem Hautkrebs-Screening ein breites Portfolio an Leistungen.
Den Industriepark-Mitarbeitern stehen zwei Site-Health-Center zur Verfügung, in denen sie wie in einem Fitness-Studio an verschiedenen Geräten trainieren können. Es gibt ein vielseitiges Kursangebot – von Tai-Chi bis Rückenfit. Daneben umfasst das Programm auch eine Ernährungsberatung.
Psychische Gesundheit im Vordergrund
Ein Thema ist in den letzten Jahren stärker in den Fokus gerückt: Die psychische Gesundheit von Mitarbeitern.
„Der Anteil psychischer Erkrankungen an der Gesamtzahl registrierter Krankschreibungen ist in den vergangenen 20 Jahren stetig gestiegen“, so Dr. Martin Kern. Kern leitet bei Infraserv Höchst den Bereich Arbeits- und Gesundheitsschutz, zu dem auch das Arbeitsmedizinische Zentrum gehört. Bei den Krankheitsursachen haben die psychischen Erkrankungen zwar noch keinen Spitzenplatz, doch bei der Dauer der Krankschreibungen sieht das ganz anders aus: Denn wer aufgrund psychischer Probleme nicht arbeiten kann, fällt im Vergleich zu Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Verletzungen im Durchschnitt doppelt so lange aus.
„In erster Linie geht es uns um den Menschen und den Versuch, psychische Belastungen zu reduzieren und psychische Störungen möglichst früh zu erkennen“, erklärt Dr. Kern. Aus Arbeitgebersicht hat ein professionelles Gesundheitsmanagement gerade bei psychischen Erkrankungen aber auch einen handfesten wirtschaftlichen Nutzen: Jeder Fehltag kostet Produktivität und letztendlich Geld - und gerade bei psychischen Erkrankungen mit langen Fehlzeiten sind die Auswirkungen für Unternehmen immens.
Gefährdungsbeurteilung für psychische Belastungen
Infraserv Höchst führt seit Jahren im eigenen Unternehmen und bei verschiedenen Kunden eine Gefährdungsbeurteilung durch, bei der gezielt die psychischen Belastungen untersucht werden. „Gefährdungsbeurteilungen am Arbeitsplatz sind in der chemischen Industrie Teil des Tagesgeschäfts“, so Dr. Kern. „Wir erfassen jedoch auch speziell die psychischen Belastungen und leiten mit dem Unternehmen sowie den jeweiligen Führungskräften konkrete Maßnahmen ab.“
Die Gefährdungsbeurteilung besteht aus den Bausteinen Planung, Analyse, Workshop und Kontrolle. Zunächst werden alle relevanten Akteure beteiligt und in die Planung einbezogen, dann erfolgt die Analyse in Form anonymisierter Befragungen, ehe die Daten ausgewertet werden. Ein wichtiger Schritt ist der darauffolgende Workshop, in dem Mitarbeiter, Führungskräfte und Experten die Ergebnisse besprechen und Maßnahmen ableiten, deren Wirksamkeit anschließend kontrolliert wird.
„Wir haben im eigenen Unternehmen und bei Kunden sehr gute Erfahrungen mit diesem Konzept gemacht und entwickeln es kontinuierlich weiter“, berichtet Dr. Kern. Ein wesentlicher Effekt besteht in der Sensibilisierung von Mitarbeitern und Führungskräften. „Wir sprechen auch darüber, woran man psychische Veränderungen bei Kollegen und Mitarbeitern erkennen kann, wie man am besten darauf reagiert und welche professionelle Unterstützung in Anspruch genommen werden kann“, erläutert Dr. Kern weiter.
Infraserv auf dem A+A-Kongress
Die „Erfassung und Beurteilung psychischer Belastungen am Arbeitsplatz“ ist eines von verschiedenen Themen, mit denen sich Infraserv Höchst am Kongressprogramm der diesjährigen Fachmesse A+A in Düsseldorf beteiligt. Vom 5. bis zum 8. November ist Infraserv bei der Fachmesse in Halle 10, Stand 37 präsent. Dr. Tobias Rethage stellt das Thema vor und referiert außerdem über Erfahrungen mit telematischen Methoden in der betriebsärztlichen Praxis. „Human-Biomonitoring im Rahmen der Vorsorge“ ist eines der drei Vortragsthemen von Dr. Bernd Herber, Dr. Martin Schnauber stellt das Krisen- und Notfallmanagement des Industrieparks Höchst vor und Thomas Tadday spricht über „Maschinensicherheit in der betrieblichen Praxis“.
Business Partner
Infraserv GmbH & Co. Höchst KGIndustriepark Höchst, Gebäude C 770
65926 Frankfurt am Main
Deutschland
Meist gelesen
Konzernsicherheit und Krisenmanagement bei Carl Zeiss
Risikobasierter Sicherheitsansatz: "Wer alles schützen will, schützt nichts." GIT SICHERHEIT im Interview mit Sven Franke, Head of Security, Crisis Management & BCM bei Carl Zeiss.
Kommunale Sicherheit: Gespräch mit der Düsseldorfer Ordnungsdezernentin Britta Zur
Öffentliche Sicherheit der Stadt Düsseldorf im Zusammenspiel von Ordnungsamt und Polizei: Ordnungsdezernentin Britta Zur im Interview über die Kriminalitätsentwicklung, Gefahrenabwehr und Fußball-EM 2024.
Coded Processing: Funktionale Sicherheit ohne spezielle Hardware ermöglichen
Im Interview mit GIT SICHERHEIT erläutern Claudio Gregorio (Innotec) und Martin Süßkraut (Silistra Systems) wie die Technologie funktioniert.
Globale Konzernsicherheit bei der BMW Group
CSO Alexander Klotz ist für die globale Konzernsicherheit bei BMW Group zuständig. GIT SICHERHEIT hat sich mit ihm über Aufgaben und potentielle Bedrohungen unterhalten.
Vieles ist noch ungeklärt: Justizvollzug als Bestandteil der kritischen Infrastruktur
Ein Beitrag von Wilfried Joswig, Geschäftsführer beim Verband für Sicherheitstechnik VfS.