GIT SICHERHEIT im Gespräch mit Atral-Secal Geschäftsführer
Stephan Kreutzer ist neuer Geschäftsführer von Atral-Secal er tritt die Nachfolge von Gründer Volker Cestaro an. Seit dem Start 1991 folgte das Unternehmen einem kontinuierlichen ...
Stephan Kreutzer ist neuer Geschäftsführer von Atral-Secal – er tritt die Nachfolge von Gründer Volker Cestaro an. Seit dem Start 1991 folgte das Unternehmen einem kontinuierlichen Wachstumskurs und hat sich mit seiner Funk-Alarmtechnik auf dem deutschen Markt etabliert. Auch der neue Geschäftsführer sieht Daitem im Gespräch mit GIT SICHERHEIT als Facherrichtermarke im Zentrum der Strategie: „Erst das Zusammenspiel bester Funkalarm-Technologie mit entsprechender Facherrichter-Kompetenz gewährleistet 100 Prozent Sicherheit und Komfort“.
GIT SICHERHEIT: Herr Kreutzer, Sie folgen Ihrem langjährigen Vorgänger Volker Cestaro in der Geschäftsführung von Atral-Secal nach – GIT SICHERHEIT berichtete. Herr Cestaro hinterlässt eine Bilanz, die sich mehr als sehen lassen kann. Wie geht es unter Ihrer Führung weiter?
Stephan Kreutzer: Die marktführende Position, die Atral-Secal – als Hersteller im Premiumsegment – heute in Deutschland, Österreich und der Schweiz innehat, wäre ohne die herausragende Arbeit von Volker Cestaro undenkbar. Er war es, der mit einem hochmotivierten Team aus Geschäftspartnern und Mitarbeitern die Erfolgsgeschichte von Daitem in den vergangenen 26 Jahren geschrieben hat: Im Bereich drahtloser Einbruch- und Brandmeldetechnik ist Daitem heute europäischer Marktführer und ein erfolgreicher Teil der Hager Group. Ich sehe darin auch einen Auftrag und eine Messlatte für unsere zukünftige Arbeit und Unternehmensentwicklung. Der Kurs ist klar. Als Innovationstreiber setzen wir weiterhin klare strategische Prioritäten. Wenn es darum geht, den künftigen Unternehmenserfolg im Premiumsegment nachhaltig zu sichern und auszubauen, ist Wachstum nicht die alleinige Messgröße. So wollen wir mit technischen Innovationen verstärkt Akzente bei Sicherheit und Brandschutz setzen. Dabei werden wir unserem Ruf, passgenaue, anwenderfreundliche und smarte Lösungen zu entwickeln, auch zukünftig weiter treu bleiben. Und weil die beste Sicherheitstechnik wenig nützt, wenn sie nicht richtig projektiert, installiert und fachmännisch betreut wird, gilt das klare Bekenntnis: Wir setzen weiter auf exzellent geschulte Experten und bleiben unseren langjährig erfahrenen Facherrichtern treu.
Bevor wir näher über Ihre strategischen Ansätze sprechen, lassen Sie uns kurz einen Blick auf Ihre professionelle Herkunft werfen. Was prädestiniert Sie für Ihre Aufgabe bei Atral-Secal?
Stephan Kreutzer: Aufgrund meiner langjährigen internationalen beruflichen Erfahrungen in der Dienstleistungs-, Automobil- und Elektroindustrie bringe ich viel Interesse und Leidenschaft für Technik, Innovationen und den vertrauensvollen Umgang mit Menschen mit. Darüber hinaus treibt mich jeden Tag die Bereitschaft an, Neues dazuzulernen. Als Verantwortlicher für die Gruppenaktivitäten im Bereich „Ambient Assisted Living“ konnte ich in den letzten Jahren Erfahrungen im Bereich der intelligenten Sicherheits- und Assistenzlösungen für den häuslichen Bereich sammeln. Hier gibt es sicher einige Ansätze und Impulse, die ich in meine neuen Aufgabenfelder bei Atral-Secal einbringen kann.
Drahtlose Einbruchmeldetechnik, Funk-Alarmtechnik – wie wird sich dieser Markt aus Ihrer Sicht weiter entwickeln, und welche Faktoren sind dafür maßgeblich?
Stephan Kreutzer: Der Markt bleibt spannend und dynamisch. Die Einbruchszahlen liegen seit 2007 auf einem konstant hohen Niveau. Auch wenn sich die öffentliche Diskussion und Wahrnehmung von Sicherheit derzeit etwas verschiebt, wird die Nachfrage nach zuverlässiger, professioneller Sicherheitstechnik auch in Zukunft weiter anhalten. Wichtig ist uns dabei immer die Perspektive des Endkunden: Je komplexer die Technik wird, desto unkomplizierter muss die Bedienung sein. Komfortfunktionen werden in Zukunft immer wichtiger für die Kaufentscheidung. Beim Thema Smart Home hat aus unserer Sicht der Faktor Sicherheit jedoch immer Priorität. Hinzu kommt, dass – im europäischen Vergleich betrachtet – unsere Kernmärkte Deutschland und Österreich noch großes Nachholpotenzial beim Ausstattungsgrad der Haushalte mit elektronischer Sicherheitstechnik besitzen. Schon heute drängen daher verstärkt neue Mitbewerber auf den Markt, Kundenbedürfnisse ändern sich dynamisch und neue Vertriebsformen werden getestet. Ich bin mir jedoch sicher, dass unsere Marke auch in Zukunft erfolgreich sein wird. Denn Daitem bietet keine Bastellösungen, sondern setzt auf Premium entlang der gesamten Wertschöpfungskette – von Produktion und Vertrieb über Beratung und Projektierung, bis zur professionellen Installation und der Nutzung unserer Systeme. Mit weiteren Services können Facherrichter beispielsweise auch im Aftersales-Geschäft punkten. Bleiben wir bei unserer klaren Marktpositionierung, dann wird Funk-Sicherheitstechnik, wie Atral sie als Innovationstreiber und Premiumhersteller seit 40 Jahren bietet, auch weiter erfolgreich sein.
Welche strategischen Ansätze verfolgen Sie insoweit?
Stephan Kreutzer: Strategisch stellen wir uns durch die Ergänzung unseres Portfolios im Bereich Brand künftig breiter auf. Mit unserer neuen funkbasierten Branderkennungsanlage Beka – mit überwachtem Funkweg nach EN 54-25 – haben wir eine kostengünstige Alternative zu klassischen Brandmeldeanlagen für kleine bis mittlere Objekte ohne Brandschutz-Auflagen auf den Markt gebracht. Mit der Beka bieten wir unseren Kunden ein zuverlässiges Produkt, das auf dem klassischen Daitem-Funkprotokoll basiert und es unseren Facherrichtern ermöglicht, auch in diesem neuen Marktsegment erfolgreich zu sein. Bei all dem bleibt die enge und vertrauensvolle Beziehung, die wir zu unseren Kunden pflegen, auch weiterhin zentraler Bestandteil unserer Marken-DNA. Dank unserer Zugehörigkeit zur Hager Group haben wir viel Potenzial.
Wie genau wirkt sich diese Zugehörigkeit zur Hager Group aus?
Stephan Kreutzer: Wir kombinieren die mehr als 60 Jahre Erfahrung von Hager in der Gebäudetechnik mit der 40-jährigen Sicherheitsexpertise von Daitem. Davon profitieren beide Seiten. Außerdem werden wir – als wichtiges Bindeglied in der Kommunikation mit den Facherrichtern sowie deren Kunden – die Premium-Positionierung von Daitem weiter stärken. Wir betreuen unsere Partner auch zukünftig vor Ort und in Weinheim mit einem kompetenten Team. In diesem Sinne verstehen wir die umfangreichen Schulungen und Weiterbildungen sowie den umfassenden Support in den Bereichen Technik und Marketing als Investition in die gemeinsame Zukunft.
Privathäuser stehen im Mittelpunkt Ihrer Zielmärkte, die Sie in Partnerschaft mit Sicherheits-Facherrichtern bedienen. Hier spielt ja das Thema Smart Home bzw. Smart Home Security eine immer größerer Rolle. Wie sehen Sie die Entwicklung?
Stephan Kreutzer: Sie haben vollkommen Recht, die Nachfrage nach Lösungen im Bereich Smart Home steigt. Wenn es um die Verbindung von Alarm und Smart Home geht, dann sind es vor allem anspruchsvolle Haus- und Wohnungseigentümer, die das Beste aus beiden Welten in einer Premiumlösung vereint sehen wollen. Entscheidend ist, dass bei allem Komfort, die bestmögliche Sicherheit stets oberste Priorität hat. Um Kunden eine Premiumlösung zu bieten, haben wir die Alleinstellungspotenziale von Hager bei Smart-Home-Lösungen mit der Sicherheitsexpertise von Daitem kombiniert. Hierzu werden wir Ihnen in Kürze mehr verraten können.
Wie lautet das Zwischenfazit nach einem Jahr Daitem Beka? Wurden Ihre Erwartungen erfüllt?
Stephan Kreutzer: Die überaus positive Kundenresonanz und die rasch wachsende Zahl hervorragender Referenzen sprechen für sich: Unsere Funk-Branderkennungsanlage Beka ist das erste System auf dem deutschen Markt, das nach DIN EN 54 zertifiziert ist und zusätzlich auch die Anforderungen der neuen Richtlinie für „Hausalarmanlagen Typ B“ (HAA-B) erfüllt. Die Funk-Branderkennungsanlage deckt Einsatzbereiche für kleine bis mittelgroße Objekte ab, die als ungeregelte Sonderbauten weder der Sonderbaurichtlinie noch den Landesbauordnungen zur Ausstattung mit Rauchwarnmeldern unterliegen. Errichter, Bauherren und Betreiber profitieren von einem breiten Einsatzspektrum: Sie können die Anlage in entsprechenden Bürogebäuden und Gewerbebetrieben ebenso einsetzen, wie beispielsweise in Kindergärten mit mehr als 20 Plätzen, Seniorenheimen, Flüchtlingsunterkünften sowie Pensionen und Hotels mit weniger als 60 Betten.
Welche Neuerungen stehen im Bereich der drahtlosen Einbruchmeldetechnik an?
Stephan Kreutzer: Aktuell laufen die Vorbereitungen für die Markteinführung des Nachfolgers für die Daitem D16. Unter dem Motto „Zuverlässig, einfach und flexibel. Passt!“ wird die neue Funk-Alarmanlage D18 ab September als Lösung für Einstiegskunden mit vielen smarten Neuheiten glänzen. Ergänzend zu unseren klassischen Zielgruppen werden unsere Facherrichter mit diesem System sicherlich einzelne Kundenzielgruppen wie Mieter und Besitzer von überschaubaren Objekten wie Reihenhäusern und Etagenwohnungen gezielter ansprechen und begeistern können. Das Image, dass Alarmanlagen nur etwas für „reiche und besserverdienende Leute“ sind, ist im Wandel. In unserer gefühlt unsicheren Zeit haben viele Menschen das Bedürfnis nach Schutz und Sicherheit. Mit der D18 bieten wir hier einen Einstieg in die Funk-Alarmtechnik. Auch im Bereich Außenhautüberwachung und Perimeterschutz arbeiten wir aktuell an neuen Produkten zur Ergänzung unseres Portfolios. Mehr kann ich hier und heute leider noch nicht verraten. Sie dürfen aber gespannt sein, was die nächsten Monate mit sich bringen werden.
Meist gelesen
Wie Unternehmen und Polizei zusammenarbeiten
GIT SICHERHEIT im Interview mit Julia Vincke, Leiterin Unternehmenssicherheit BASF, und Bettina Rommelfanger, Polizeivollzugsbeamtin am Landeskriminalamt Baden-Württemberg (LKA BW).
Gesundheit von Pferden mit KI überwachen
Mit einer Kombination von Videotechnologie und KI geht der Hersteller Novostable neue Wege bei der Gesundheitsüberwachung von Pferden.
Coded Processing: Funktionale Sicherheit ohne spezielle Hardware ermöglichen
Im Interview mit GIT SICHERHEIT erläutern Claudio Gregorio (Innotec) und Martin Süßkraut (Silistra Systems) wie die Technologie funktioniert.
Konzernsicherheit und Krisenmanagement bei Carl Zeiss
Risikobasierter Sicherheitsansatz: "Wer alles schützen will, schützt nichts." GIT SICHERHEIT im Interview mit Sven Franke, Head of Security, Crisis Management & BCM bei Carl Zeiss.
General Product Safety Regulation (GPSR): Was regelt sie und welche Akteure müssen sich damit befassen?
Neue EU-Produktsicherheitsverordnung (GPSR) ab 13.12.2024: Wichtige Änderungen und Anforderungen für Verbraucherprodukte