Hanwha Techwin: Wie man mit Hilfe von KI den Überblick behält
Uri Guterman, Head of Product & Marketing bei Hanwha Techwin Europe, erklärt, wie Sicherheitsverantwortliche heute die Vorteile der KI-Technologie nutzen können, um verdächtige Aktivitäten und Personen effektiver zu überwachen.
Seit einigen Jahrzehnten können sich bewegende Objekte durch PTZ-Kameras überwacht und manuell verfolgt werden. Mit Hilfe eines Joysticks, einer Maus oder einer Tastatur können Nutzer die Schwenk-, Neige- und Zoomfunktionen der Kameras steuern, um jede Aktivität im Detail zu beobachten. Eine voreingestellte „Tour“-Funktion steigerte nochmals den Mehrwert von PTZ-Kameras. Sie konnten so programmiert werden, dass sie ein ganzes Sichtfeld überwachten. Damit sparte das Sicherheitspersonal erheblich Zeit.
2008 wurde ein weiterer Meilenstein der effizienten Überwachung großer, offener Bereiche erreicht: Als einer der ersten Hersteller entwickelte Hanwha Techwin eine PTZ-Dome-Kamera mit Auto-Tracking-Funktion. Diese konnte sowohl vom Personal aktiviert werden als auch durch Videoanalyse oder bestimmte Ereignisse, die Alarm auslösen.
KI-basiertes Auto-Tracking
Ein Technologiesprung der jüngeren Vergangenheit hat die Effizienz des Auto-Tracking nochmals auf ein neues Niveau gehoben. Die neueste Generation von Videoüberwachungskameras nutzt eine hochpräzise, auf Deep Learning basierende Videoanalyse. Diese erfasst im Falle eines alarmauslösenden Ereignisses Personen oder Fahrzeuge im Sichtfeld der Kamera, die möglicherweise in kriminelle Aktivitäten verwickelt sind. Dies geschieht völlig automatisch auf Basis der Videoanalyse. Ein Eingriff des Personals ist somit nicht nötig, auch wenn Mitarbeiter jederzeit manuell die Kontrolle übernehmen können.
Die KI-basierte automatische Objektverfolgung bietet ein sehr hohes Maß an Genauigkeit, da sie nicht durch Bildrauschen und sich bewegende Bäume, Wolken oder Tiere abgelenkt wird. Sie ignoriert diese häufigen Ursachen für Fehlalarme, da sie nur nach Personen oder Fahrzeugen sucht. Damit ist sie ein besonders leistungsstarkes Werkzeug, um offene Umgebungen wie Flughäfen, Parkplätze, Industriegebiete, Stadien und Stadtzentren zu überwachen.
Wisenet X PTZ Plus-Kameras
Das Herzstück der Wisenet X PTZ PLUS-Kameras ist der wegweisende Wisenet7-Chipsatz von Hanwha Techwin. Sie verfügen über KI-basiertes Auto-Tracking und eine innovative Hand-Over-Funktion. Damit sind sie eine ideale Videoüberwachungslösung für große Freiflächen und Umgebungsschutz.
Hand-over
Einzigartig bei den PTZ-Kameras von Hanwha Techwin ist die „Hand-Over“-Funktion. Dabei werden benachbarte Kameras auf voreingestellte Positionen gesteuert, um eine Zielperson oder ein Zielfahrzeug auch nach Verlassen des Sichtfelds der ersten Kamera automatisch weiter zu verfolgen. Dies geschieht automatisch, ohne dass ein Mitarbeiter eingreifen muss. Dies macht die Arbeit im Kontrollraum effizienter und reduziert das Risiko übersehener, nicht aufgezeichneter krimineller Aktivitäten.
Die 2MP-, 6MP- und 4K-Kameras verfügen außerdem über eine präzise manuelle PTZ-Steuerung, eine verbesserte Voreinstellungsgenauigkeit und einen erweiterten Neigungsbereich von bis zu 110 Grad, wodurch Objekte über den Kameras erfasst werden. Darüber hinaus fokussieren die eingebauten IR-LEDs mit Hilfe der adaptiven IR-Technologie automatisch auf Objekte. So nehmen die Kameras unabhängig von den Lichtverhältnissen qualitativ hochwertige Bilder von Objekten bis zu einer Entfernung von 200 Metern auf.
Das automatische KI-Tracking ist dabei als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Expertise der Mitarbeiter in den Kontrollräumen gedacht. Diese können PTZ-Kameras manuell nutzen, um ihrer Einschätzung nach verdächtige Aktivitäten zu verfolgen und falls nötig heranzuzoomen, um Details aus der Nähe betrachten. Genauso wenig macht es die Standard-PTZ-Kamerafunktionen überflüssig wie beispielsweise das kontinuierliche Schwenken und die voreingestellte Positionierung. Beide Funktionen spielen eine wichtige Rolle bei der Prävention von Straftaten, da sie potenziellen Tätern suggerieren, dass sie beobachtet werden, auch wenn die Bilder nicht in Echtzeit überwacht werden.
Das KI-Auto-Tracking reduziert aber das Risiko eines übersehenen Vorfalls erheblich. Untersuchungen haben gezeigt, dass es Menschen schwerfällt, sich länger als 20 Minuten auf ereignisarme Situationen zu konzentrieren. Die innovative Technologie kann daher verhindern, dass Mitarbeiter aufgrund einer kurzen Konzentrationsschwäche nicht effektiv auf einen Vorfall reagieren.