Hekatron: Geschäftsführer Peter Ohmberger stellt die neue Halbleiter-Gas-Sensorik vor

Hekatron: Geschäftsführer Peter Ohmberger stellt die neue Halbleiter-Gas-Sensorik vor. Peter Ohmberger, Geschäftsführer der Hekatron Vertriebs GmbH, erläutert in GIT SICHERHEIT die...

Hekatron: Geschäftsführer Peter Ohmberger stellt die neue Halbleiter-Gas-Sensorik vor. Peter Ohmberger, Geschäftsführer der Hekatron Vertriebs GmbH, erläutert in GIT SICHERHEIT die neue Halbleiter-Gas-Sensorik.

GIT SICHERHEIT: Herr Ohmberger, Hekatron ist nun seit mehr als 40 Jahren eines der führenden deutschen Unternehmen im Bereich des anlagentechnischen Brandschutzes. Wohin soll die Reise noch gehen?

P. Ohmberger: Wie in jeder anderen Branche auch, darf man um zu überleben nicht auf der Stelle treten. Man muss sich entwickeln und den Kunden immer neue Produkte und Lösungen anbieten. Hekatron war schon immer ein innovatives Unternehmen, das es verstanden hat, den Markt mit neuen Technologien zu revolutionieren.

Wir haben immer ein Ohr am Markt und versuchen die Anforderungen von Architekten, Facherrichtern und Brandschutzbeauftragten in unsere technischen Entwicklungen aufzunehmen. Das war schon immer die Prämisse bei all unseren Produkten und Leistungen.

In unserer mehr als 40jährigen Geschichte zählen wir viele Meilensteine, die die Branche nachhaltig beeinflusst haben, allen voran natürlich der optische Streulichtrauchmelder. Diese Technologie hat sich in ihren Grundsätzen über die letzten Jahrzehnte kaum weiterentwickelt. Sie leistet nach wie vor sehr gute Arbeit und wird auch weltweit sowohl in Gewerbe wie auch im Privaten standardmäßig eingesetzt.

Heute haben wir einen technologischen Wissensstand erreicht, der uns ganz neue Möglichkeiten eröffnet. Eine erste neue Entwicklung war sicherlich der Multikriterienmelder. Er erkennt durch einen zusätzlichen Sensor Kohlenmonoxid, eines der giftigen Gase eines Schwelbrandes. Er ändert nur leider nichts daran, dass er als Klotz an den Zimmer- und Gebäudedecken hängt und zudem nur auf die Detektion eines einzigen Gases limitiert ist. Das wollen wir ändern.

Bedeutet das das Ende für den optischen Streulichtmelder?

P. Ohmberger: Nein. Wir wollen diese Technologien keineswegs ad acta legen. Sie ist wertvoll und funktioniert zuverlässig. Um jedoch den wachsenden Anforderungen hinsichtlich Unauffälligkeit bei gleichzeitig gesteigerten Detektionseigenschaften gerecht zu werden, müssen neue Methoden entwickelt werden.

Derzeit findet die Entwicklung hauptsächlich im Bereich der Halbleiter-Gassensorik statt. Diese Sensoren sind klein und können in großen Stückzahlen zu wettbewerbsfähigen Preisen hergestellt werden. Sie sind weniger anfällig gegenüber äußeren Einflussfaktoren wie Staub, Wasserdampf und Erschütterungen, werden täuschungsalarmsicherer und feinsinniger sein.

Mit dieser neuen Technologie ergeben sich ganz neue Einsatzmöglichkeiten, die mit aktuellen Systemen nicht ansatzweise oder nur sehr schwierig realisiert werden können.

Wie wollen Sie dieses Ziel erreichen?

P. Ohmberger: Wir setzen bei der Entwicklung auf die Zusammenarbeit mit unseren Kunden und Partnern. Denn wir wollen ein Produkt entwickeln, dass ihren Ansprüchen und denen des Marktes optimal gerecht wird. Ein intensiver Dialog mit Facherrichtern, Brandschutzplanern und Architekten wird uns dabei helfen. Doch auch die langjährige Erfahrung unseres Entwicklerteams, das einen langen Weg mit Hekatron gegangen ist, ist für uns ein unschätzbarer Vorteil.

Zudem investieren wir kräftig in dieses Projekt. Jährlich fließen bei Hekatron rund 8 % seines Umsatzes in Forschung und Entwicklung. Damit schaffen wir die finanziellen Voraussetzungen für einen Projekterfolg.

Was sind die Vorteile der neuen Technologie?

P. Ohmberger: Zum einen wird der neue Melder viel kleiner sein als derzeitig handelsübliche Melder. Wir reden hier von einer Volumenreduktion um mindestens die Hälfte. Dadurch ergeben sich ganz neue gestalterische Möglichkeiten und der Einsatz in Anwendungsbereichen, die dem optischen Streulichtmelder bisher verwehrt geblieben sind.

Die Lebensdauer des Melders ist mit mehr als 10 Jahren etwa doppelt so hoch wie bei heutigen Kohlenmonoxidmeldern.

Durch den hohen Integrationsgrad besteht der neue Melder aus etwa 70 % weniger Bauteilen. Ergänzt durch einen elektronischen Selbsttest sind Funktionsfehler weitestgehend ausgeschlossen.

Der Energieverbrauch ist mit weniger als 100 μA sehr gering und bewegt sich hier im Bereich eines optischen Streulichtmelders. Dabei detektiert er jedoch keinen Rauch, sondern verschiedene Gase wie Wasserstoff und Stickoxide. Diese entstehen im Brandfall selbst dann, wenn noch kein Rauch sichtbar ist. Die Reaktionszeit ist somit geringer.

Für den neuen Melder entwickeln wir neue, intelligente Softwarealgorithmen, die den neuen Melder noch täuschungsalarmsicher machen als bisherige optische Streulichtmelder. Der neue Melder ist ein vollwertiges Substitut zur Streulichttechnologie und wird sie in vielerlei Hinsicht technologisch weit übertreffen.

Was bringt die neue Technologie Ihren Kunden?

P. Ohmberger: Der neue Melder bedeutet hinsichtlich des technischen Brandschutzes eine Revolution. Baulicher Brandschutz rückt in den Hintergrund, da die Technik einen umfassenden Schutz darstellt. Somit erhalten Architekten einen viel größeren Planungs- und Gestaltungsspielraum.

Für die Facherrichter ergibt sich der wesentlichste Vorteil in punkto Wirtschaftlichkeit. Die neuen Melder werden industriell in sehr hohen Stückzahlen hergestellt. Er besteht aus bis zu 70 % weniger Einzelteilen als heutige Modelle. Dadurch steigen der Automatisierungsgrad und die Prozesssicherheit.

Errichter erhalten einen hochwertigen Melder zu geringen Kosten, der darüber hinaus technisch alle zukünftigen Ausschreibungsanforderungen erfüllen wird. Das steigert wiederum ihre Wettbewerbsfähigkeit.

Brandschutzbeauftragte werden die Vorteile in der schnelleren Branddetektion sehen. Indem Gase wie Stickoxide und Wasserstoff detektiert werden, die im Brandfall teilweise schon lange vor dem Rauch entstehen, können lebensrettende Sekunden gewonnen werden. Und auch hier muss noch einmal auf den Vorteil des technischen Brandschutzes eingegangen werden.

Ein Gebäude kann noch so umsichtig geplant sein. Wenn ein Brand nicht mittels technischer Hilfsmittel erkannt wird, nutzen die breitesten Fluchtwege nichts.

Kontakt

Hekatron Vertriebs GmbH, Sulzburg
Tel.: 07634/500-213
Fax: 07634/500-326
sol@hekatron.de
www.hekatron.de

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