Innovationen vor der Tür
Nach den Zahlen des letzten Halbjahresberichts entwickelt sich das Geschäft der Mobotix AG prächtig. In einem unverändert schwierigen gesamtwirtschaftlichen Umfeld konnte Mobotix ...
Nach den Zahlen des letzten Halbjahresberichts entwickelt sich das Geschäft der Mobotix AG prächtig. In einem unverändert schwierigen gesamtwirtschaftlichen Umfeld konnte Mobotix in den ersten sechs Monaten des Berichtsjahres 2009/10 eine Umsatzsteigerung von rund 9 % auf 23,9 Mio. € realisieren. Die guten Zahlen wurde maßgeblich durch den erfolgreichen Produktlaunch der Kameralinie Q24, der Mx2wire-Technologie sowie dem weiter wachsenden Exportgeschäft begünstigt. Auf der Light & Building stellte die Mobotix AG jetzt erstmals eine innovative IP-Video-Türstation, die T24 vor. Dr. Heiko Baumgartner hatte auf der Messe Gelegenheit mit Mobotix-Gründer und CEO Dr. Ralf Hinkel über die neuen Produkte und das internationale Geschäft zu sprechen.
GIT-SICHERHEIT.de: Wie sind Sie mit der Produkteinführung Ihrer Q24-Kamera mit dem hemisphärischen Objektiv zufrieden?
R. Hinkel: Seit der Einführung im vergangenen Jahr hat sich die Q24 zum „Verkaufsschlager" entwickelt. In der Decke montiert, liefert sie ein lückenloses 360°-Rundbild des kompletten Raums und das ist wirklich einzigartig. Mittlerweile produzieren wir hier in Deutschland pro Monat 2.500 Stück der Q24 und die Kamera wird von unseren Kunden für die vielfältigsten Aufgaben eingesetzt. Die Sicherung von Eingangsbereichen gehört dazu, wo die Kamera durch die Kombination von detailgenauem Sensor, der hemisphärischer Optik und internem DVR ihre Stärken ausspielt und es ermöglicht, mit nur einer einzigen Q24-Kamera einen kompletten Raum zu erfassen. An Tankstellen ist die Q24 im Einsatz, wo sie mehrere analoge Kameras ersetzen kann, aber auch bei prestigeträchtigen Großprojekten wie der U-Bahn in Shanghai, wo Q24-Kameras mit hochaufgelösten Bildern die U-Bahnstationen überwachen. Mit der Q24 Night haben wir unser Angebot aktuell um eine spezielle Night-Variante für Umgebungen mit vorwiegend schlechten Lichtverhältnissen erweitert.
Auf dem internationalen Markt treten Sie auf dem klassischen Vertriebsweg über die Errichter weniger in Erscheinung als Ihre Konkurrenten, trotzdem haben Sie auf internatonaler Ebene Erfolge. Wie schaffen Sie das und wie sehen Sie sich im internationalen Geschäft positioniert?
R. Hinkel: Unser Exportgeschäft ist ein wichtiger Motor für unser Wachstum. Trotz des wirtschaftlich schwierigen Marktumfeld haben wir mittlerweile einen Exportanteil von 75 % und sind weltweit die Nr.4 bei IP Kameras, bei Megapixel-Kameras ist unsere Marktposition noch besser. Richtig ist, dass wir neben dem klassischen Vertriebskanal über die Video-Errichter auch unsere Kanäle über den Großhandel und die IT-Häuser nutzen und damit sehr erfolgreich sind.
Die neue Produktlinie mit hemisphärischer Optik haben Sie jetzt erweitert und stellen auf der Light & Building eine neue IP-Video-Türstation vor. Welche Vorteile bietet das System?
R. Hinkel: Die neue IP-Video-Türstation T24 erfasst den gesamten Eingangsbereich lückenlos - von Wand zu Wand, von der Decke bis zum Boden. Herkömmliche Türkameras erfassen die Besucher oft nur, wenn diese direkt vor der Linse stehen. Das Fisheye-Objektiv stellt die Szenerie vor der Linse grundsätzlich lückenlos als 360° Vollbild dar. Mittels integrierter Bildkorrektur-Software wird das Bild bereits in der Liveansicht entzerrt und an die Video-Gegenstelle geliefert. Bequem kann der Bildausschnitt anschließend digital geneigt, geschwenkt und gezoomt werden. Die T24 basiert auf dem internationalen Video-Telefonie-Standard VoIP/SIP und H.264. Beim Klingeln wird über das Netzwerk eine Verbindung zu einem VoIPBildtelefon, einem Standard-PC oder Tablet-PC aufgebaut. Von jedem Ort der Welt ist jetzt ein Video- und Sprachzugang zur Türstation möglich. Auch die Türöffnung kann dadurch ferngesteuert erfolgen. Das auch einzeln einsetzbare Mobotix Tastenmodul dient unter anderem der professionellen Zugangskontrolle über Eingabe eines PINCodes oder mittels RFID-Transponder. Via MxBus kommuniziert das Modul direkt mit dem Sicherheits-Türöffner und kann mit einer Zeitsteuerung programmiert werden. Der Sicherheitstüröffner im Innenbereich macht das Türöffnen durch gewaltsames Heraustrennen und Überbrücken der Verbindungskabel unmöglich.
Sie versprechen ein einfach zu installierendes System. Oft steht an den Türen nur ein zweiadriger Klingeldraht zur Verfügung und häufig sind schon Anlagen installiert. Wie lässt sich Ihr System installieren und kann man bestehende Installationen aufrüsten?
R. Hinkel: Einfache und schnelle Installation bedeutet bei unserem T24-System, dass der Netzwerkanschluss und die Stromversorgung der IP-Video-Türstation über ein Netzwerkkabel erfolgt oder alternativ mit dem Mx2wire Erweiterungs-Set über einen zweiadrigen Klingeldraht. Die Produktlinie T24 ist ein modulares Baukastensystem, das beliebig an die kundenindividuellen Wünsche angepasst werden kann. Eine bestehende Türklingel oder einfache Türsprechanlage kann mit geringstem Aufwand in ein multifunktionales Zutritts-Kontrollsystem mit hochauflösender Mobotix-Kamera umgewandelt werden. Des Weiteren passt das hemisphärische Kameramodul auch in das Siedle Vario System. Die einzelnen Siedle Module werden dabei über eine speziell entwickelte Mobotix IO-Anschlussplatine integriert.
Werden wir in Zukunft weitere neue Produkte von Mobotix sehen, die über die Videoüberwachung hinausgehen?
R. Hinkel: Wir arbeiten mit Hochdruck an einer Alarmzentrale für den privaten Bereich, die Elemente der Videoüberwachung, eine Türstation aber auch Einbruch- und Brandmelder miteinander verknüpft.
Herr Dr. Hinkel, wir danken Ihnen für das Gespräch.