21.01.2010 • Topstory

Integriert, offen und zukunftssicher

Innerhalb der Division Building Technologies von Siemens bietet die Business Unit Security Solutions ihren Kunden integrierte Sicherheitslösungen von der Bedarfsanalyse, über das P...

Frank Pedersen CEO von Siemens BT Security Solutions
Frank Pedersen CEO von Siemens BT Security Solutions

Innerhalb der Division Building Technologies von Siemens bietet die Business Unit Security Solutions ihren Kunden integrierte Sicherheitslösungen von der Bedarfsanalyse, über das Projektdesign und die Einrichtung und Einbindung von Sicherheits-Systemen, bis hin zu Training und Wartung an. Dr. Heiko Baumgartner hatte Gelegenheit für GIT SICHERHEIT und GIT SECURITY mit Frank Pedersen, seit Dezember 2008 CEO von Security Solutions, über die neuesten Entwicklungen zu sprechen.

GIT SICHERHEIT: Vor einem Jahr war die ­Integration der Technologien von VistaScape und Novotec in Ihre Sicherheitsplattform ­Siveillance das große Thema. Ist die Integra­tion geglückt und was gibt es Neues zu diesem Produkt?

F.Pedersen: Die Integration ist geglückt und abgeschlossen. Wir haben mit Siveillance eine Produktlinie eingeführt, welche die Videoanalysetechnik von VistaScape mit dem bisherigen Siemens-Angebot in der Video- und Sicherheitstechnik verbunden hat. Die Erweiterung um die Leitstellen-Funktionalitäten von Novotec hat uns geholfen ein Einsatzleitsystem auf dem neuesten Stand der Technik zu entwickeln. Mit Siveillance ELS Web haben wir jetzt ein überzeugendes Angebot für Interventionskräfte wie z.B. Feuerwehren und Polizeieinheiten. Kunden mit einer sicherheitssensiblen Infrastruktur wie z.B. Betreibern von Häfen, Flughäfen oder Industrieanlagen bedienen wir mit unserer Lösung Siveillance ELS Vanatge. Eine ganz neue Lösung haben wir im Oktober gestartet. Siveillance Fusion rundet ­unser Angebot nach unten ab und richtet sich ganz explizit an die Unternehmen, die eine bestehende Sicherheits-Infrastruktur modernisieren möchten. Viele dieser Unternehmen suchen nach praxisorientierten Lösungen für diese Aufgabenstellung.

Welche Probleme tauchen bei diesen Kunden auf?

F.Pedersen: Sie werden mit einer unzureichende Kompatibilität der vorhandenen Systeme konfrontiert. Viele Unternehmen haben einen erhöhten Sicherheitsbedarf und verfügen bereits über eine Sicherheitsinfrastruktur oder zumindest Elemente der Sicherheitstechnik. Durch Wachstum aber auch durch Zukäufe sind dort Strukturen entstanden, in denen man von hochmodernen Elementen über weniger moderne Systeme, die ihre Aufgabe aber noch erfüllen können, bis hin zu technologischen Altlasten alles antrifft. Meistens sind die Systeme darüber hinaus noch von verschiedenen Anbietern. Man findet Videokameras unterschiedlichster Bauart, diverse Einbruchmelder und Zutrittssysteme, die wegen geschlossener Protokolle und Systeme nicht richtig miteinander kommunizieren können.

Was ist die Lösung und was bieten Sie Ihren Kunden als Lösung für Ihre Probleme an?

F.Pedersen: Einige unserer Wettbewerber machen es sich einfach und bieten in einer solchen Situation an, alles zu entsorgen und ein komplett neues System zu installieren. Das ist sehr kostspielig und in vielen Fällen auch überflüssig. Wir bringen jetzt mit Siveillance Fusion ein ganz neues offenes System auf den Markt, mit dem wir alles integrieren und solche Probleme lösen können. Wir integrieren dabei alle Komponenten bis nach unten, das heißt wir binden bis zum Endgerät in den Bereichen Zutritt, Einbruchmeldung und Video alles auf IT-Ebene in ein System ein. Siveillance Fusion ist ein System, dass wir seit zwei Jahren zusammen mit unseren Kunden erprobt haben und das jetzt marktreif ist.

Wenn ich Sie richtig verstanden habe, ist das neue System für alle Unternehmen mit einer ­eigenen IT-Infrastruktur geeignet, das heißt abgesehen von kleinen Einzelhandelsgeschäften für alle Unternehmen bis hin zu Konzerngröße?

F.Pedersen: Ja, ich denke, wir müssen nicht mehr beweisen, dass wir in der Lage sind, große Projekte und Areale zu sichern. Wir möchten aber auch zeigen, dass unsere Lösungen genauso gut für kleinere und mittlere Projekte passen. Für eine Siveillance Fusion-Lösung sind keine riesigen Investitionen nötig. Mit minimalem finanziellen Aufwand kann man sehr viel erreichen und wir richten uns mit diesem Produkt ganz bewusst nicht nur an Großkonzerne, sondern auch an kleinere und mittlere Unternehmen. Siveillance Fusion ist für alle interessant, die ein offenes System haben wollen und sich nicht dauerhaft auf eine Technologie, Hardware oder einen Hersteller festlegen wollen. Offen und flexibel zu sein ist dabei die Devise. Flexibel ist das System z.B. auch dadurch, dass es die einfache Integration von IT-Elementen aus dem Personalbereich, z.B. ERP Systeme erlaubt.

Sie sprachen von bereits realisierten Pro­jekten während der Testphase. Können Sie uns Beispiele nennen?

F.Pedersen: Das System ist bei über 200 Applikationen sowohl im Testbetrieb als auch schon in Betrieb. Darunter eine indische Warenhauskette, eine Telekommunikationsfirma sowie ein Öl- und Gas-Unternehmen. Bei all diesen sorgt Siveillance Fusion für die umfassende Kontrolle der täglichen Sicherheitsaktivitäten.

Ist die Entwicklung von Siveillance Fusion ­zusammen mit Siemens IT Solutions erfolgt?

F.Pedersen: Nein, es ist eine Eigenentwicklung Siemens Building Technologies. Natürlich haben wir mir Siemens Corporate Technologie, der Siemens eigenen Entwicklungsabteilung, zusammengearbeitet. Wir wollten uns aber bei der Entwicklung nicht an hauseigene Technologien binden, sondern ein wirklich offenes und flexibles System entwickeln.

Die Integration unterschiedlichster Kom­ponenten zu einem funktionierenden System liegt sicher im Trend. Aber auch das Zusammenwachsen von IT-Security und der klassischen Sicherheitstechnik wird gerade viel ­diskutiert. Wie sehen Sie die Entwicklung in diesem Bereich?

F.Pedersen: Die Konvergenz von IT-Security und klassischer Sicherheitstechnik ist auf dem Vormarsch. Wir sind der Ansicht, dass man in ­Zukunft diese Konvergenz von beiden Seiten betrachten muss. Im Betrieb tagsüber muss sichergestellt sein, dass das IT-Netz selbst in Spitzenzeiten der Belastung dem Sicherheitsnetzwerk ausreichend Kapazität zur Verfügung stellt, dass die klassischen Aufgaben der Videoüberwachung und des Alarmmanagements gewährleistet sind. Im letzten Quartal diesen Jahres werden wir mit „Security Gate" ein neues Produkt vorstellen, das genau dies sicherstellt. Umgekehrt ist „Security Gate" aber auch in der Lage, ungewöhnliche Datenströme z.B. in der Nacht zu analysieren, die auf eine Lücke im IT-Netzwerk oder einen Angriff von außen hinweisen. „Security Gate" erleichtert und optimiert also das Arbeiten mit beiden Arten von Netzwerk.

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