24.11.2020 • TopstoryBrandmelderBrandmeldetechnikAdicos

Keine Glutnest-Küken

Konventionelle Brandmeldetechnik stößt in Industrie-Anlagen schnell an ihre Grenzen

Konventionelle Brandmeldetechnik stößt in Industrie-Anlagen schnell an ihre Grenzen: In den rauen Umgebungen produziert sie nicht nur häufig Fehlalarme und Störungen, ihre Lebensdauer ist aufgrund der widrigen Bedingungen auch sehr begrenzt. Die robuste und eigensichere Thermokamera Adicos Hotspot-X0 der GTE Industrieelektronik GmbH erkennt dagegen bereits Glutnester äußerst zuverlässig. Da sie durch ein ATEX-zertifiziertes Aluminium-Gehäuse von Rose Systemtechnik geschützt ist, eignet sie sich auch für den Einsatz in Bereichen mit gasexplosionsgefährdeten Atmosphären.

Explosionsgefährdete Zonen sind in der Industrie häufig zu finden, unter anderem in Chemieparks oder Gaskraftwerken, aber auch in Getreidemühlen und -lagern, Silos für Pulver und Stäube sowie in holzverarbeitenden Betrieben. Daher ist die Branddetektion oft Fehlalarm-behaftet und unzuverlässig. Der Adicos Hotspot-X0 spielt hier seine Vorteile gegenüber herkömmlicher Brandmeldetechnik aus, denn er ist unempfindlich gegenüber Störeinflüssen und detektiert mittels der eingebauten Thermokamera Übertemperaturen und Flammen mit sehr hoher Sicherheit. Das Gerät unterstützt mehrere Alarmzonen mit unterschiedlichen Alarmparametern, sodass es an jede Anwendung angepasst werden kann.

Adicos-Serie im Detail
Der Adicos Hotspot-X0 ist Teil des Advanced Discovery Systems (kurz: Adicos) von GTE. Das Unternehmen aus Viersen am Niederrhein hat die Produktreihe speziell für raue Umgebungen entwickelt, in denen Verschmutzungen auftreten, mit denen normale Brandmelder nicht zurechtkommen. Die Adicos-Detektoren lassen sich von Wasserdampf, Nebel und Staub nicht irritieren und können dank intelligenter Signaltechnik auch Störgrößen wie z. B. Kraftfahrzeugabgase ausblenden. GTE bietet die Melder mit verschiedenen Detektionstechnologien an, darunter Brandgasdetektoren mit Halbleitergassensoren, lineare Gasdetektoren mit Laserspektroskopie und Glutnest- bzw. Hitzedetektoren mit Infrarot-Messtechnik.

Brandherde werden schon im ­Frühstadium erkannt
Zu Letzteren zählt die Adicos Hotspot-Reihe, deren ATEX-zertifizierte Modelle je nach Melder-Typ bis Zone 0 einsetzbar sind – also in Umgebungen, in denen eine explosionsfähige Atmosphäre als Gemisch aus Luft und brennbaren Gasen, Dämpfen oder Nebeln ständig, über lange Zeiträume oder häufig vorhanden ist.

Der Adicos Hotspot X0 Detektor wiegt nur etwa 700 Gramm und ist so kompakt, dass er sich problemlos auch in engen Bauräumen installieren lässt.

Wie alle Detektoren der Hotspot-Reihe hat auch er eine sehr kurze Reaktionszeit von minimal 50ms und eignet sich deshalb besonders gut für die Erkennung von Glutnestern auf Förderbändern. Solche Brandherde können insbesondere an Recycling-Anlagen, Umschlaganlagen oder Kraftwerken auftreten, wenn z. B. Funken aus schadhaften Zerkleinerern in das Fördergut eingetragen werden oder Material angeliefert wird, das sich beim Transport entzündet hat. Um die Gefahr für Mensch und Anlage so gering wie möglich zu halten, muss deshalb vor der Einlagerung eine zuverlässige Kontrolle der Rohstoffe erfolgen.

Einfache und schnelle Installation
Die explosionsgeschützten Brandmelder von GTE eignen sich neben der Überwachung von Fördergut auch für die Prozessbeobachtung oder die Detektion heißer Anlagenteile. Die Infrarot-Kamerasysteme sind frei parametrierbar und verfügen über eine integrierte Signalauswertung. Mittels Brandmeldezentrale und einer Zentralsoftware, die GTE ebenfalls anbietet, können Empfindlichkeiten und Alarmschwellen für jeden Melder einzeln eingestellt werden. Ein weiterer Vorteil der Adicos-Serie ist ihre unkomplizierte Installation: Da das System Feldbus-basiert ist, laufen Datenkommunikation und Spannungsversorgung für alle Gerätetypen in einem einzigen Kabel zusammen. Dadurch verringert sich der Montage-Aufwand für den Kunden enorm und die Anlage lässt sich leicht erweitern.

Gehäuse für Brandmelder
Für den explosionssicheren Schutz der Anschlussbox des Adicos Hotspot X0 wählte GTE ein GUB 01-Aluminium-Gehäuse der Ex d IIC-Serie von Rose Systemtechnik. Die Entscheidung hatte einen guten Grund: „Wir beziehen schon seit vielen Jahren Aluform-Gehäuse von Rose für die Brandmelder unserer Adicos-Serie, weil sie sehr gut sind“, sagt Dominic Wilms, Entwickler bei GTE. Zuvor fertigte das Unternehmen ausschließlich Brandmelder für Anwendungen in staubhaltigen Umgebungen, aber da dann immer mehr Kunden auch druckgekapselte Gehäuse nachfragten, entstand die Idee zur Hotspot-X-Serie. Es war schnell klar, dass auch hierfür Rose-Gehäuse zum Einsatz kommen sollten, „denn wir hatten dort kompetente Ansprechpartner für das Thema Ex-Schutz und konnten bei Fragen jederzeit zum Telefonhörer greifen“, so Wilms. Das kam öfter vor, denn das Thema „eigensichere Brandmelder“ für die Ex-Schutz-Zone 0 war für GTE neu.

Das Rose-Gehäuse für den Hotspot X0 musste strenge Anforderungen erfüllen: Es sollte nicht nur explosionssicher gegenüber Atmosphären mit Gasen wie Ethin, Schwefelkohlenstoff oder Wasserstoff sein (Gasgruppe IIC). Wichtige Kriterien waren zudem die Gerätegruppe und -kategorie sowie die Größe, denn die Anschlussbox des Adicos Hotspot X0 musste so kompakt sein, dass sie auch in Anwendungen mit wenig Bauraum installiert werden kann (220 x 220 x 182 mm). Eine ganz besondere Dienstleistung erbrachten die Gehäuse-Spezialisten dann zum Abschluss des Projektes, denn sie haben über ihr Netzwerk den Kontakt zwischen GTE und der Zulassungsstelle hergestellt, die den Hotspot X0 zertifizieren musste. Durch die Vermittlung gab es keine Verzögerungen und der Zulassungsprozess konnte schnell abgeschlossen werden.

Umfangreicher Service und große Flexibilität
Rose Systemtechnik ist einer der wenigen Hersteller, die auch eine komplette Bestückung der Gehäuse anbieten. Zu den Services gehören darüber hinaus die Begleitung der Kunden während des Zertifizierungsprozesses und die individuelle Gestaltung der Gehäuse. Dafür betreibt das Unternehmen sogar eine eigene Lackieranlage, in der jede Woche rund 14.000 Gehäuse ihren letzten Schliff bekommen. Neben dem Design ist auch das Aussehen der Gehäuse flexibel: Rose fertigt auf Wunsch Sonderlösungen für verschiedenste Anwendungsbereiche. Dieses breite Angebot verbunden mit dem persönlichen, intensiven Kontakt zum Kunden hebt Rose von vielen Wettbewerbern ab. Die Gehäuse aus Porta Westfalica kommen deshalb seit Jahrzehnten in den unterschiedlichsten Branchen erfolgreich zum Einsatz – in der Automobilindustrie und in Bahnanwendungen ebenso wie in der Messtechnik oder in Drohnen-Abwehrsystemen.

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