Lünendonk: Trotz Corona und Personalmangel: 7% Wachstum bei führenden Sicherheitsdienstleistern

Die 25 führenden Sicherheitsdienstleister in Deutschland sind im Jahr 2020 im Durchschnitt um 7,0 Prozent gewachsen.

Führende Sicherheitsdienste wachsen: Kötter ist einer der Marktführer der...
Führende Sicherheitsdienste wachsen: Kötter ist einer der Marktführer der Branche. © Kötter Services

Corona-bedingten Umsatzrückgängen von im Durchschnitt 4,5 Prozent standen Zusatzaufträge in Höhe von durchschnittlich 2,8 Prozent des Jahresumsatzes gegenüber. Die Sicherheitsdienstleister haben sich damit entgegen dem Markttrend der von Lünendonk beobachteten personalintensiven B2B-Services (Facility Services, Industrieservices und Zeitarbeit) entwickelt.

Das sind erste Ergebnisse der nach 2017 erstmals neu aufgelegten Lünendonk-Studie zum Sicherheitsmarkt in Deutschland. Die 42 analysierten führenden Unternehmen generierten 2020 in Deutschland einen kumulierten Umsatz von 4,2 Milliarden Euro und damit nahezu die Hälfte des vom Branchenverband BDSW taxierten Marktvolumens. Die Lünendonk-Liste steht ab sofort unter www.luenendonk.de zum kostenfreien Download bereit. Die detaillierte Marktstudie erscheint im Juli und wird in Kooperation mit den Unternehmen Gegenbauer, Secmarket und Securitas ebenfalls kostenfrei erhältlich sein.

Das Ranking im Überblick
Marktführer ist die deutsche Landesgesellschaft der Securitas mit einem Umsatz von 905,0 Millionen Euro (2019: 907,0 Mio. €). Securitas generiert nahezu ein Viertel des Umsatzes aller Studienteilnehmer und erlöst mehr als doppelt so viel wie die Kötter Unternehmensgruppe auf Rang zwei des Rankings (452,0 Mio. €). Während Kötter den gesamten Umsatz in Deutschland in 2020 gegenüber dem Vorjahr steigerte, ging der Anteil mit Sicherheitsumsätzen leicht zurück.

Die Kieler Wach- und Sicherheitsgesellschaft steigerte den Umsatz von 330,0 auf geschätzte 375,0 Millionen Euro und verringert damit den Abstand zu den beiden Marktführern deutlich. Die Niedersächsische Wach- und Schließgesellschaft, zu der auch die VSU gehört, schloss das Geschäftsjahr wie Securitas und Kötter mit einem leichten Umsatzrückgang auf nun 265,0 Millionen Euro ab. Mit der Pond Security Service GmbH auf Rang 5 befinden sich unter den Top 5 im Markt vier reine Sicherheitsdienstleister.

Neben Kötter sind in den Top 10 vier weitere Facility-Service-Unternehmen vertreten: Wisag auf Rang 6 (235,0 Mio. € Umsatz mit Sicherheit), Klüh auf Rang 7 (159,3 Mio. €) sowie Stölting auf Platz 9 (129,0 Mio. €) und Dussmann auf Platz 10 (92,0 Mio. €).

Ab Rang 11 trennen die Unternehmen nur noch wenige Millionen Euro Jahresumsatz. Die deutliche Umsatzsteigerung der ISS ist unter anderem auf die vollständige Übernahme eines Großauftrages und der darin enthaltenen Sicherheitsdienstleistungen zurückzuführen. Mit nur 2,4 Millionen Euro Jahresumsatz weniger liegt die Sparte der Berliner Unternehmensgruppe Gegenbauer auf Rang 14.

Die Unternehmen auf den Rängen 15 bis 19 liegen nur 2,0 Millionen Euro auseinander. Mit Ausnahme der Power GmbH mit Hauptsitz in Hamburg konnten Piepen­brock, All Service, die Ardor Gruppe und Secura Protect die Umsätze zum Teil deutlich steigern.

Sicherheitsdienstleister wachsen stärker als Multidienstleister
Elf der 25 führenden Sicherheits-Unternehmen gehören zu einem Facility-Service-Unternehmen, das auch weitere Gebäudedienstleistungen anbietet. Dazu gehören Unterhaltsreinigung, Wartung der Gebäudetechnik oder Grünanlagenpflege. Die Umsatzentwicklung aller Studienteilnehmer unterscheidet sich jedoch je nach Positionierung deutlich. Während die Einzelgewerkeanbieter unter den 42 analysierten Unternehmen ihren Umsatz im Durchschnitt um 8,1 Prozent steigerten, lag das Wachstum der Sicherheitseinheiten der FS-Multidienstleister mit 4,9 Prozent darunter. Die starke Nachfrage nach Sicherheitsdienstleistung stabilisierte die Geschäftsentwicklung der Facility-Service-Unternehmen, die im Durchschnitt 2,4 Prozent ihres Umsatzes verloren.

Personalmangel größte Herausforderung
Thomas Ball, Partner der Lünendonk & Hossenfelder GmbH und Studienautor, schätzt die Marktentwicklung ein: „Die analysierten Unternehmen erwarten, dass die Branche auch in Zukunft weitere Aufgaben und Verantwortungen zur Aufrechterhaltung von Sicherheit übernehmen werden. Erhöhten Handlungsbedarf sehen die Unternehmen beim Personal. Besonders qualifiziertes Personal wird in Zukunft nachgefragt werden. Die Personalgewinnung ist angesichts des Mehrbedarfs an Personal und der hohen Preissensibilität vieler Kunden zusätzlich erschwert.“

Bezug
Die umfassende Lünendonk-Studie enthält zahlreiche Detailauswertungen sowie Angaben zu regionalen Umsätzen der Studienteilnehmer. Die Liste „Führende Sicherheitsdienstleister in Deutschland“ steht ab sofort zum kostenfreien Download bereit.

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