Meilensteine der Videoüberwachung der Stadt Gaillard
Die Gemeinde Gaillard im französischen Savoyen nahe der Schweizer Grenze hat sich von einem landwirtschaftlich geprägten Dorf zu einer Stadt mit 200 Hektar Gemüseanbau und 200 Hekt...
Die Gemeinde Gaillard im französischen Savoyen nahe der Schweizer Grenze hat sich von einem landwirtschaftlich geprägten Dorf zu einer Stadt mit 200 Hektar Gemüseanbau und 200 Hektar urbanisierter Fläche entwickelt. Seit Anfang der 60er Jahre hat sich die Bevölkerungszahl fast verdreifacht – heute hat Gaillard 11.500 Einwohner. Die Hauptverkehrsroute teilt sie sich mit der Kommune Thonex (Schweiz), 40.000 Fahrzeuge durchqueren täglich die Stadt. Die Präventions- und Sicherheitspolitik nimmt von politischer Seite einen hohen Stellenwert in Gaillard ein. Daher wundert es nicht, dass die Stadt beim Thema öffentliche Überwachung und dem Einsatz modernster Technologien als Pilotstadt fungiert.
Gaillards Bürgermeister Jean-Paul Bosland verfolgt mit der Einführung einer öffentlichen Videobeobachtung nicht nur das Ziel, Personen und Eigentum an Orten zu schützen, an denen aggressives Verhalten und Diebstähle verstärkt auftreten. Es geht auch um den Schutz von öffentlichen Gebäuden und Einrichtungen, Verkehrsüberwachung und der Erkennung von Verkehrsverstößen. Zu Beginn des Projekts wünschte sich die Stadt Gaillard aus technischer Sicht ein Überwachungskonzept mit einer sehr hohen Aufzeichnungssicherheit. 2007 war Dallmeier der einzige Hersteller, der ein Recorder-Blade-Konzept präsentieren und sich so von anderen Herstellern abheben konnte.
Bei einer öffentlichen Ausschreibung hat das Dallmeier-Konzept den Zuschlag bekommen. Die erste Projektfreigabe erfolgte im Februar 2007 im Stadtbereich „Porte de France“ und umfasste die Abnahme von sieben Dallmeier PTZ- Dome-Kameras. Das war der Startschuss für die Implementierung eines städtischen Videoüberwachungssystems, das seitdem kontinuierlich weiterentwickelt wird.
Videomanagement im Centre de Supervision Urbaine (CSU)
Eine logische Ergänzung des Systems sah man 2008 in der Einführung eines zentralen und städtischen Überwachungszentrums, des Centre de Supervision Urbain (kurz CSU genannt) – zur zentralen Verwaltung und Analyse der Kameras und der aufgezeichneten Daten. Im CSU, eingerichtet in den Räumlichkeiten der städtischen Polizei, bildet Semsy, das Video Management System von Dallmeier, die Basis für eine effektive und zentrale Steuerung der Systeme.
Derzeit laufen insgesamt 51 Kameras bzw. deren Daten im CSU zentral zusammen. Thierry Plonka, Leiter der Stadtpolizei von Gaillard ist überzeugt, mit der CSU den richtigen Weg eingeschlagen zu haben: „Unsere CSU ist zu einer Anlaufstelle vor allem für die mit grenzüberschreitenden Ermittlungen befassten Polizeieinheiten geworden.“
Während der ersten Projektphasen hat Thierry Plonka das Dallmeier Factory Acceptance Test Center (FAT) in Regensburg besucht. Im FAT-Center wird die Videoanlage vor der Auslieferung an den Kunden komplett aufgebaut, um im simulierten Echtbetrieb ausgiebig getestet zu werden. So konnten sich die Kunden von der Qualität und Zuverlässigkeit der Dallmeier-Produkte schon vor Inbetriebnahme überzeugen.
Meilensteine
Bis heute wurden in mehreren Projektphasen an vielen weiteren Stellen in der Stadt Überwachungskameras installiert und die Anlage kontinuierlich erweitert. Auch das Thema Bodycams hat inzwischen Einzug gehalten. Sie sollen der Verhinderung von Vorfällen während Interventionen und der Beobachtung von Straftaten dienen.
Ein wichtiger Meilenstein in der Weiterentwicklung des Projektes war ab 2011 die Umstellung von analoger Kameratechnik auf IP-Kameras. Dank der offenen Systemarchitektur ist der zweigleisige Betrieb problemlos möglich – und noch funktionierende analoge Kameras müssen nicht zwangsläufig kostenintensiv ausgetauscht werden. Je nach Einsatzbereich kommen zu den bestehenden Kameras dann auch Full-HD IP PTZ-Kameras zum Einsatz.
Die spezifische Überwachung der Gewerbezone erfordert die Visualisierung der Kfz-Kennzeichen. Auch für diese Anwendung konnte Dallmeier die richtige Lösung mit Spezialkameras für Kennzeichenerkennung liefern.
Der Einsatz des Multifocal Sensorsystems Panomera stellt einen weiteren Meilenstein dar. Thierry Plonka zeigt sich von den Möglichkeiten, die Panomera bietet, überzeugt: „Eine Kameratechnologie, mit der man bis ins kleinste Detail in eine Szene zoomen kann und gleichzeitig einen Überblick über das gesamte Sichtfeld bietet, ist einzigartig“.
Eine Dekade der Zusammenarbeit
Seit mehr als einer Dekade arbeiten nun die Stadt Gaillard und Polizeichef Plonka mit Dallmeier zusammen und sie haben noch einige Pläne für die Erweiterung der Videoüberwachung. Der Ausbau der Straßenbahnstrecke bis Genf, Grenzstationen und weitere neuralgische Punkte sind in der Planung. Der Fortschritt im Bereich intelligenter Kameratechnik in Zusammenspiel mit Videoanalyse-Software und Videomanagement-Tools wird auch neuen Anforderungen gerecht, die über die reine Beobachtung hinausgehen. Immer wichtiger wird z. B. die Unterscheidung zwischen Fußgänger, Lieferfahrzeug, PKW und Fahrrad, um daraus im Bedarfsfall sehr schnell resultierende Handlungen ableiten zu können.
Das Fazit von Bürgermeister Bosland: „Seit zehn Jahren setzen wir Dallmeier-Produkte ein und die deutsche Qualität hat sich bewährt. Wir haben keinen Platz für Mittelmäßigkeit, das Bildmaterial muss tadellos und vor Gericht verwertbar sein, damit wir Verdachtspersonen und -situationen eindeutig identifizieren können. Dallmeier ist ein Unternehmen mit Visionen und legt bei Entwicklung seiner Produkte und Lösungen viel Wert darauf, dass Projekte über Jahre hinweg problemlos erweitert und skaliert werden kann. Das schafft eine hohe Investitionssicherheit“.
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