18.09.2019 • TopstoryIndustrie 4.0.EuchnerSafety

MGB2 Modular von Euchner – Multitalent für die Schutztür

Immer komplexere Anwendungen erfordern immer flexiblere Anlagen-komponenten gerade auch in der Sicherheitstechnik. Mit der MGB2 Modular, einer konsequenten Weiterentwicklung der w...

Immer komplexere Anwendungen erfordern immer flexiblere Anlagen-komponenten – gerade auch in der Sicherheitstechnik. Mit der MGB2 Modular, einer konsequenten Weiterentwicklung der weltweit erfolgreichen Multifunctional Gate Box (MGB), kommt Euchner diesem Trend ­entgegen. Der Clou des neuen Multitalents für die Schutztür: Dank des neuen Systemaufbaus, ­bestehend aus Zuhaltemodulen, darin enthaltenen Submodulen mit Bedien- und Anzeige­funktionen und einem Busmodul zur Anbindung an Profinet / Profisafe, lässt sich die MGB2 ­Modular optimal an individuelle Anforderungen anpassen.

„Mit weniger mehr erreichen.“ Diese vier simplen Worte beschreiben den Leitgedanken, der von Anfang an hinter der Entwicklung der MGB2 Modular stand. Oder etwas ausführlicher formuliert: Mit weniger Komponenten sollte die zweite Generation der weltweit erfolgreichen Multifunctional Gate Box von Euchner nicht nur Maschinenbauern, sondern vor allem auch Anwendern mehr Flexibilität bieten. Und noch dazu: mehr Vernetzungsoptionen, mehr Funktionen, mehr Effizienz und gleichzeitig mehr Spielraum für zukünftige Innovationen rund um die Schutztür auch im Hinblick auf den Megatrend Industrie 4.0.

Modularität ist Trumpf
All diese Ziele erreichte Euchner durch einen smarten Kunstgriff: der Modularität. Die MGB2 ist modular konzipiert. Das heißt: Das eigentliche Zuhaltemodul ist baulich separiert vom Busmodul mit integriertem Profinet / Profisafe. Die Submodule mit den entsprechenden Bedienelementen wie Drucktastern, Wahlschaltern, Schlüsselschaltern oder Not-Halt-Tastern werden nach Wunsch ins Zuhaltemodul gesteckt.

Die Trennung von Zuhalte- und Busmodul bietet zwei wichtige Vorteile: An nur einem Busmodul ist der Anschluss von bis zu sechs MGB2 Modular möglich. Wenn also, wie es in der Praxis häufig vorkommt, ein Bus die Signale von zwei oder drei Schutztüren sammeln soll, waren bisher zwei oder drei Busknoten nötig – mit der MGB2 Modular genügt ein einziger. Und neben den Geräten selbst spart der Anwender Netzwerkleitungen, Netzwerkadressen – und letztlich auch Speicherkapazität im Bereich der Steuerung: ein Gut, das nicht zuletzt im Hinblick auf die intelligente Fabrik von morgen immer teurer wird. Ein zweiter Vorteil ist, dass Busmodul und Erweiterungsmodul abgesetzt montiert werden können. Das lässt vor allem bei beengten Platzverhältnissen eine Montage an jeder geeigneten Stelle an der Maschine zu.

Hohe Variantenvielfalt dank einzelner Submodule
Das Maximum an Flexibilität garantieren aber vor allem die einzelnen Submodule. Denn sie ermöglichen eine Vielzahl an maßgeschneiderten Kombinationen. Insgesamt lassen sich an jede MGB2 Modular bis zu 18 Teilnehmer (Module oder Submodule) anschließen.

Ein Zuhaltemodul beispielsweise ist ein Teilnehmer, ein Submodul mit zwei Drucktastern ein anderer und ein Submodul mit einem Not-Halt ein dritter. „Unter dem Strich können wir mit unserem neuen modularen Konzept allein für Türzuhaltungen und damit verbundene Systeme Hunderte von Varianten mit nur wenigen Submodulen realisieren,“ betont Xabier Antolin, Produktmanager MGB-Sicherheitssysteme bei Euchner.

Hier verdeutlicht der Blick auf ein typisches Anwendungsbeispiel die Flexibilität und die Effizienz des neuen Multitalents. Nehmen wir exemplarisch eine Anlage mit vier Schutztüren: an zwei davon soll der Bediener in der Lage sein, bestimmte Prozesse zu starten und zu stoppen. An allen Schutztüren muss es möglich sein, einen Fehler zu quittieren, die Anlage darüber zu informieren, dass man sie betreten möchte und die Zuhaltung wieder zu aktivieren. Bisher waren dazu vier komplette MGB-Systeme nötig. Mit der neuen MGB2 Modular sind zur Lösung derselben Aufgabe nur noch ein einziges Busmodul und vier Zuhaltemodule erforderlich. Die benötigten Tasten zum Realisieren der oben genannten Steuerfunktionen stellt man mithilfe unterschiedlicher Submodule zusammen.

Hoher Mehrwert für den Anwender
Was bedeutet diese Variantenvielfalt mit wenigen Komponenten für den Anwender? „Er kann seinen Lagerbestand an Ersatzteilen deutlich reduzieren und muss sich nicht mehr mit zig verschiedenen Artikelnummern herumschlagen“, sagt Produktmanager Xabier Antolin. „Zudem werden Umbauten an der Maschine viel einfacher, was angesichts des immer höheren Tempos an Produktinnovationen in den Fertigungsbetrieben sicherlich für viele Firmen ein großer Pluspunkt ist. Will ich zum Beispiel einen zusätzlichen Drucktaster in die Anlage integrieren, brauche ich nur das passende Submodul ergänzen und nicht das komplette Zuhaltemodul. Außerdem wird der Austausch einzelner Komponenten auch im Fall eines Defekts viel leichter und kostengünstiger – in den meisten Fällen geht das sogar während des laufenden Betriebs der Anlage.“

Neben der Möglichkeit des Hot-Plug-Austauschs und der permanenten Bereitstellung von Diagnoseinformationen für die Steuerung hilft auch die allgemeine Reparaturfreundlichkeit der Komponenten der MGB2 Modular dabei, Stillstandzeiten zu vermeiden oder zumindest signifikant zu verkürzen. So sind zum Beispiel sämtliche Schrauben unverlierbar und lassen sich mit einem einzigen Werkzeug festziehen oder lösen.

Zukunftssicherheit für die Industrie 4.0
Insbesondere für größere Unternehmen mit mehreren Werken bietet die MGB2 Modular die Option der Vernetzung innerhalb eines Virtual Private Networks (VPN). Via Webserver sind Mitarbeiter von der Zentrale aus also in der Lage, ganz bequem die Funktionalitäten all ihrer Schutztürsysteme in sämtlichen Fertigungsbetrieben in Echtzeit zu überwachen. Auf demselben Weg erhalten sie zudem jederzeit vollständige Log-Dateien, die sie bei eventuellen Unregelmäßigkeiten an den Support von Euchner schicken, um das Problem möglichst schnell zu identifizieren.

Aus Sicherheitsgründen lassen sich beim Zugriff aus der Ferne indes lediglich Informationen abrufen. Veränderungen an der Konfiguration oder Wartungsarbeiten sind auf diesem Weg nicht möglich. Mit einem einfachen Kippschalter kann man den Webserver natürlich auch ganz deaktivieren. „So ein Masterswitch ist deshalb wichtig, weil es nach wie vor viele Unternehmen gibt, die einen Remotezugang grundsätzlich nicht erlauben“, erklärt Xabier Antolin.

Doch ganz gleich, ob die Informationen aus den Geräten aus der Ferne oder vor Ort abgerufen oder in einer Cloud analysiert werden sollen: Welche Daten stellt die MGB2 Modular denn eigentlich zur Verfügung? Schon heute können die Geräte die unterschiedlichsten Werte auslesen – von der Temperatur- bis zur Spannungsentwicklung beispielsweise. „Im Moment werden die Daten für die tägliche Arbeit in der Industrie noch nicht genutzt – es sei denn, man sucht konkret nach der Ursache eines Problems, das nur im Sommer auftritt oder das mit temporären Spannungsschwankungen zu tun haben könnte“, räumt Antolin ein. „Das wird sich mit Blick auf die Entwicklung im Bereich der Industrie 4.0 sicherlich sehr bald ändern. Welche Daten genau sich die Anwender in den intelligenten Fabriken der Zukunft wünschen, ist im Detail nicht vorhersehbar. Aber eines weiß ich ganz sicher: Die MGB2 Modular ist konzipiert für so ziemlich alle Anforderungen.“

Apropos Zukunft: Auch für die Entwicklung zusätzlicher innovativer Features und Funktionen für die Multifunctional Gate Box der zweiten Generation schafft der modulare Aufbau beste Voraussetzungen. Denn einzelne Submodule lassen sich schnell konzipieren und realisieren. Der Fantasie der Spezialisten bei Euchner sind folglich kaum noch Grenzen gesetzt. Als Fixpunkte stehen lediglich die Bauform mit den entsprechenden Abmessungen und die einheitlichen Steckverbindungen fest – was genau auf dieser Plattform dann passiert, darüber entscheidet die technologische Kreativität.

„Es spricht Vieles dafür, dass sich unser ohnehin schon hohes Innovationstempo in diesem Bereich in Zukunft noch weiter beschleunigen wird“, freut sich Produktmanager Xabier Antolin. „Die niedrigeren wirtschaftlichen Hürden, die es für Neuentwicklungen zu überspringen gilt, machen es sogar möglich, ganz individuelle Kundenwünsche mit Hilfe spezieller Produktvarianten zu erfüllen.“ ◾

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