Mit Management-Software Unternehmen sichern und Ressourcen verwalten

GIT SICHERHEIT im Interview mit Fedja Vehabovic, Vertriebsleiter internationales Geschäft bei BKS, über das neue Gemos 5 als Herzstück des Unternehmens im Bereich Sicherheitsmanagement.

Gemos 5 ist das Herzstück von BKS im Bereich Sicherheitsmanagement. ©...
Gemos 5 ist das Herzstück von BKS im Bereich Sicherheitsmanagement. © BKS/Axel C. Sprie

GIT SICHERHEIT: Können Sie uns nochmals kurz zusammenfassen, welche Rolle Gemos in der Sicherheitsarchitektur von Unternehmen spielen kann?

Fedja Vehabovic: Das neue Gemos 5 verfügt über Schnittstellen zu fast allen am Markt verfügbaren Sicherheitssystemen und kann diese Systeme, sowie sämtliche Produkte der GU-Gruppe, mit dem Gebäudemanagementsystem zu vernetzen. Es ist für uns, unsere Kunden und die Umsetzung von Projekten von zentraler Bedeutung. Mit Gemos advanced PSIM und Gemos Access haben wir letztes Jahr zwei erweiterte Module vorgestellt, die beide als unabhängige Systeme arbeiten und als einzelne unabhängige Sicherheitssysteme funktionieren. Sie lassen sich aber auch als ein Sicherheitssystem betreiben, bei dem das PSIM und die Zutrittskontrolle voll integriert sind. Beide Systeme nutzen dieselbe Datenbank und bieten eine logische, systemintegrierte Lösung mit PSIM- und Zugangskontrollsystemarchitektur. Beide Plattformen können, auch wenn sie getrennt agieren, durch Hinzufügen einer einzigen Softwarelizenz jederzeit zu einem System synchronisiert werden. Diese Flexibilität macht die Systeme einzigartig.


Was wurde beim letzten Update des Gemos 5 PSIM verbessert?

Fedja Vehabovic: Beide Systeme arbeiten web-basiert und Gemos 5 advanced PSIM und Gemos access sind jetzt zu 100 % miteinander integriert. Mit dem HTML5-basierten Modul sind wir zukunftssicher und technologieunabhängig im Bereich Video unterwegs. Das HTML5-basierte Modul ist die Basis für die neue Videomodullösung. Sie bietet eine Interkonnektivitätsplattform für alle Arten von Videomanagement-Systemen, unabhängig davon, ob das VMS neue Formate unterstützt oder nicht. Für die Cybersicherheit ist die End-to-End-Verschlüsselung gemäß TLS 1.3 -AES256 nach BSI-Vorgaben wichtig und dass wir mit der nächsten Generation von SQL-Datenbanken arbeiten. Die Enterprise Edition (Modul) des neuen Gemos 5 PSIM bietet darüber hinaus technisch ausgereifte und bewährte Redundanzfunktionen und eine Echtzeitsynchronisation von Alarmen und Ereignismeldungen über mehrere Unternehmensstandorte hinweg.


Das alles sind Verbesserungen, die für die klassischen Aufgaben eines PSIM wichtig sind. Welche Schritte sind Sie mittlerweile gegangen, um den Nutzer darüber hinaus noch weitere Möglichkeiten zu erschließen?

Fedja Vehabovic: Im letzten Interview hatten wir bereits angedeutet, dass uns die Anforderungen von Smart City und Smart Buildings den Weg weisen. Wie man mittlerweile über unser neu gestaltetes Graphic User Interface sehr schön sehen kann, ist es uns gelungen, über BacNet- oder IoT-Anbindungen weitere Daten aus der Gebäudeleittechnik in Gemos 5 einzubinden. Das Netzwerkprotokoll BACnet wurde speziell für die Kommunikation von Gebäudeautomations- und -steuerungssystemen für Anwendungen wie Heizungs-, Lüftungs- und Klimaregelung, Brandschutz- und Sicherheitssysteme entwickelt. Durch die Integration machen wir Informationen zugänglich, die  über klassische Sicherheitsinformationen wie Alarmmeldungen und Videoinformationen hinausgehen. Wir werden auf der Messe BAU demonstrieren, wie wir IoT-Signale und Informationen aus der Gebäudetechnik und -automation in das Managementsystem einbinden. Am Beispiel eines Hotels sieht man dort, wie wir diese Daten nutzbar machen. Wir können auf Erfahrungen im arabischen Raum zurückgreifen, wo wir mehrere Projekte umgesetzt haben, bei denen die Einbindung über BacNet oder IoT auch bei größeren Gebäudekomplexen gut funktioniert. Der Schwerpunkt dort liegt unter anderem auch in der Energieoptimierung. Die Informationen laufen im Modul FM Expert zusammen, einem Dashboard für Statistiken und zur Analyse. Man sieht dort alle Auswertungen und kann z. B. Verbräuche analysieren und visualisieren. Mit diesen BacNet- und IoT-Integrationen haben wir ein Paket geschnürt, durch das wir mit Gemos für Smart City und Smart Home-Applikationen sehr gut aufgestellt sind und neben den direkt sicherheitsrelevanten Aufgaben auch Lösungen für das Gebäude- und Facilitymanagement anbieten können.


Eine der klassischen Sicherheitsaufgaben ist die Videointegration. Einige Hersteller von Videomanagementsystemen und PSIM tun sich mit der Integration von Videosystemen chinesischer Hersteller schwer, sei es aus technischer Sicht, sei es aus politischen Überlegungen. Sie bieten Kunden die Integration von Hikvisions HIK Central und auch Dahuas DSS-Videomanagementsystem an.

Fedja Vehabovic:
Ja, wir haben in einer gute technische Integration dieser beiden Systeme investiert und bieten unseren Kunden an, unsere neuen Software-Treiber für diese Systeme zu nutzen, wenn sie es wünschen. Wir bieten ein herstellerneutrales Managementsystem und wir orientieren uns nach Wünschen unsere Kunden und in diesem Zusammenhang hatten wir bereits Projektanforderungen zur Integration chinesischer Systeme. Die Entscheidung für oder gegen ein bestimmtes Videosystem treffen unsere Kunden meistens bevor sie an uns herantreten.


Bei Audio- und Telekommunikationssystemen läuft die Kommunikation über spezielle Protokolle führender Anbieter. Warum ist die Einbindung solcher Systeme wichtig und hilfreich?

Fedja Vehabovic: Zu den wichtigsten Integrationen für PSIMs gehört die Einbindung von Brandmeldeanlagen, Videomanagementsystemen, Einbruchmeldeanlagen und Zutrittskontrollsysteme, dazu kommen meist noch Perimeterschutzsysteme und wie bereits besprochen Systeme der Gebäudetechnik. Aus meiner Sicht fehlt aber bei einigen Systemen eine saubere Integration der Telekommunikation, mit Ausnahme von klassischen Public Address-Systemen wie Schneider Intercom oder Commend. Bei einem Alarm kann ein Anruf bei einer verantwortlichen Person oder einer ganzen Reihe von Personen notwendig werden, in der Regel über ein Voice over IP-System. Über die neuen Anbindungsmöglichkeiten von Gemos 5 lässt sich im Alarmfall automatisch einen Anruf initiieren und der über ein sogenanntes Generic SIP-Protokoll der Firma Cisco erfolgt. Cisco ist in diesem Bereich marktführend und deren Protokoll wird auch von vielen anderen Anbietern verstanden. Wir haben mit Cisco zusammengearbeitet und eine Integration erarbeitet. Durch die Integration dieses Generic SIP-Protokolls in Gemos stellen wir jetzt sicher, dass alle über das Telefon erreicht werden können, die im Alarmfall helfen sollen und wir dokumentieren dass sie die richtige Botschaft erhalten.


Man kann also sagen, dass bei Managementsystemen neben einer Bewertung der klassischen Funktionen, die Benutzeroberfläche an Bedeutung gewinnt und die Nutzung der Systeme für benachbarte Disziplinen wichtiger wird?

Fedja Vehabovic: Ja, die Kunden fragen nach der Benutzerfreundlichkeit, weil nicht mehr nur klassisches Sicherheitspersonal auf die Systeme zugreift, sie wollen keine Silos mehr mit mehreren getrennten Systemen und sie wollen immer mehr Aufgaben mit den vorhandenen Systemen lösen. Sicherheitsaufgaben zu lösen ist für uns die Pflicht, beim Gebäudemanagement, der Kommunikation und beim Energiesparen zu punkten ist die Kür. Zusammenfassend, sehe ich Gebäudemanagementsysteme von heute nicht nur als ein zentrales Element für Alarme und deren Verarbeitung, sondern als eine offene Plattform, wo Kundenwünsche bei Maßnahmenplänen oder der Gestaltung der Oberfläche systemunabhängig umgesetzt werden können. Darüber hinaus ermöglicht die moderne Anbindung von Systemen der Gebäudeleittechnik sowie der IoT-Peripherie, dass das PSIM von heute mit den beschriebenen Auswertungen einen wesentlichen Beitrag bei den Themen Smart City, Smart Home, Energieersparnis, Energieüberwachung sowie Kostenreduzierung leisten kann.

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