Moderne Sicherheitstechnik trifft Kultur
Mit einem Festwochenende im April leitete die Liebieghaus Skulpturensammlung in Frankfurt die Feiern zu ihrem 100-jährigen Jubiläum ein. Doch es gibt noch mehr Gründe zum Feiern. I...
Mit einem Festwochenende im April leitete die Liebieghaus Skulpturensammlung in Frankfurt die Feiern zu ihrem 100-jährigen Jubiläum ein. Doch es gibt noch mehr Gründe zum Feiern. Im März 2008 wurde das Haus nach fünfmonatiger Schließung mit einer Neupräsentation der Sammlungsaufstellung vom Mittelalter bis zum Klassizismus sowie Ostasiens und einem gänzlich veränderten Farb-, Licht- und Vermittlungskonzept wiedereröffnet. Und: die wertvollen Kulturgüter werden mit Netzwerk-Video-Kameras von Axis gesichert.
Aufgrund der Neupräsentation und zweier erfolgreicher Ausstellungen konnte das Liebieghaus im Jahr 2008 seine Besucherzahlen um 143% auf mehr als 78.000 Besucher steigern und dabei über 30% an neuen Besuchern hinzugewinnen. Damit bei den steigenden Besucherströmen die Sicherheit der ausgestellten Werke bestehen bleibt, hat die Skulpturensammlung ebenfalls seit März 2008 eine Videoüberwachungslösung mit Netzwerk-Kameras und der Axis Camera Station Software von Axis Communications installiert.
Kunstwerke sichern, Fluchtwege überwachen
Die Villa Liebieghaus am Schaumainkai in Frankfurt ist Heimat einer Skulpturensammlung mit rund 3.000 Werken aus über 5.000 Jahren Geschichte der Bildhauerei, vom alten Ägypten bis zum Klassizismus. Die Sammlung der Städtischen Galerie Frankfurt wurde 1909 eröffnet und ist im Gegensatz zu anderen Museen, die aus fürstlicher Sammelleidenschaft erwachsen sind, ein bemerkenswertes Resultat städtischen und bürgerschaftlichen Engagements. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts vereint die Sammlung zahlreiche herausragende Werke der Bildhauerei. Eine Neupräsentation mit einem übergreifenden Farbkonzept, optimierten Lichtverhältnissen und einer einheitlichen Ausstellungsarchitektur sollte den Besuchern im vergangenen Jahr eine neue Perspektive auf die Sammlung ermöglichen. Gleichzeitig wurde auch das Sicherheitskonzept des Museums durch eine Videoüberwachung erweitert.
Ziel der Videoüberwachung war dabei zum einen die Sicherung der ausgestellten Kunst vor Diebstahl und Vandalismus. „Wir wollten aber gleichzeitig eine umfassende Lösung, die es uns auch ermöglicht, den Besucherfluss in den Sammlungs- und Ausstellungsräumen zu erfassen und zu kontrollieren", erläutert Thomas Pietrzak aus der Technischen Abteilung des Städel Museums, das die Betriebsführung für das Liebieghaus innehat. „Außerdem wollten wir die Fluchtwege überwachen, aus Sicherheitsgründen und damit sie nicht von potentiellen Kunstdieben genutzt werden können."
Gute Bildqualität, einfache Installation
Bei den technischen Anforderungen an die Videoüberwachung waren den Museumsbetreibern vor allem drei Punkte wichtig: Als Grundanforderung waren Netzwerk-basierte Kameras mit hoher Aufnahmequalität gefragt. Die Lösung sollte einfach zu installieren und mit Komponenten ausgestattet sein, welche die Technische Abteilung bei Bedarf selbst austauschen kann. Und schließlich sollte die Lösung einfach zu erweitern sein, damit die Überwachung in Zukunft bei Bedarf ausgebaut werden kann. „Nicht zuletzt war für uns auch ein ästhetisches Kriterium wichtig", ergänzt Thomas Pietrzak. „Die Kameras sollten sich in unseren Museumsräumen möglichst unauffällig einfügen und die allgemeine Ästhetik des Gebäudes nicht stören."
Nach einem Vergleich entschied sich die IT-Abteilung des Liebieghauses schließlich für Netzwerk-Kameras von Axis und die dazugehörige Axis Camera Station. „Maßgebend bei der Entscheidung war, dass wir die Lösung leicht in unser bestehendes Netzwerk integrieren konnten, sie sich gut skalieren lässt und auch das Preis-Leistungsverhältnis stimmt", kommentiert Thomas Pietrazk. Insgesamt hat das Liebieghaus inzwischen 70 Axis 209MFD Kameras mit Megapixel-Auflösung installiert. Mit ihrem 1,3 Megapixel-Sensor liefern diese flach und unauffällig gestalteten Fixed-Dome-Netzwerk-Kameras detailreiche Bilder und ergänzen so die Überwachung durch Personal vor Ort.
Als Überwachungs- und Aufzeichnungssystem für alle Kameras kommt die Axis Camera Station im Liebieghaus zum Einsatz. Mit Hilfe der Software zeichnet das Museum die Videobilder der Kameras rund um die Uhr auf, damit das Sicherheitspersonal bei eventuellen Vorfällen auf existierende Bilder zurückgreifen kann. Zudem dient die Camera Station zur Wartung der installierten Kameras. „Bei inzwischen 70 Kameras im Haus sind wir sehr froh über das gut funktionierende Remote-Management", erläutert Thomas Pietrzak. „Wenn Aktualisierungen nötig sind, können wir diese zentral über die Camera Station vornehmen und müssen nicht jede Kamera einzeln warten."
Die Installation der Kameras im Frühling 2008 nahm insgesamt nur zwei Wochen in Anspruch. Kabelarbeiten und die Kameramontage ließ das Liebieghaus von einem Dienstleister vornehmen, die IT-Abteilung kümmerte sich selbst um die Konfiguration der Kameras und der Server.
Besucherströme verfolgen
Im Praxiseinsatz zeigte sich, dass das gewählte System von Axis die Anforderungen voll erfüllt. Die Technische Abteilung ist mit der Qualität der Bilder sehr zufrieden und hat die Software als angenehm unkompliziert in der Benutzung erlebt. Auch als die Videoüberwachung ausgedehnt wurde und zu den zunächst 50 Kameras insgesamt 20 weitere hinzukamen, ging dies problemlos vonstatten. Die Videoüberwachung hat die Sicherheit im Gebäude erhöht und gibt dem Liebieghaus zusätzlich die Möglichkeit den Besucherstrom durch das Museum genauer zu verfolgen. Die Dokumentation darüber, welche Besucher sich wo aufhalten und wie sie ihren Weg durch das Gebäude finden, wird auf künftige Leitsysteme oder Neugestaltungen der Ausstellungsräume Einfluss haben. Das soll es den Besuchern dann noch leichter und angenehmer machen, sich im Museum zurecht zu finden.
Genau 100 Jahre nach der Eröffnung glänzt die Skulpturensammlung Liebieghaus damit nicht nur mit großer Kunst in durchdacht gestalteten Räumen. Sie sichert mit der Videoüberwachung auch ihre Werte für die Zukunft und bereitet sich auf die Notwendigkeit vor, sich immer wieder neu auf die Vorlieben und Bedürfnisse der Besucher einzustellen. Die Erfahrungen mit der Axis-Lösung sind dabei so gut, dass die Museumsbetreiber auch darüber nachdenken, die vorhandenen Kameras im StädelMuseum auf ein IP-basierendes System umzustellen.
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