30.01.2025 • TopstoryZutritt

Modernes Zutrittssystem für denkmalgeschütztes Rathaus

Denkmalschutz und ein modernes Zutrittssystem – wie soll das zusammengehen? Diese Frage stellte sich die Stadtverwaltung Castrop-Rauxel. Das Rathaus der Stadt und Veranstaltungskomplex sind Teil des sogenannten „Forums“. Es wurde in den 1960er Jahren von Arne Jacobsen entworfen, einer der einflussreichsten Architekten der Nachkriegsmoderne. Bis 1976 wurden das Forum mit Veranstaltungshallen und Verwaltung als neuer Mittelpunkt der Stadt realisiert. Die langgezogenen Backsteinbauten mit den markant geschwungenen Dächern sind wohl das längste Rathaus Europas und stehen unter Denkmalschutz.

Forumskomplex mit Rathaus der Stadt Castrop-Rauxel
Forumskomplex mit Rathaus der Stadt Castrop-Rauxel
© Ludger Staudinger

Unter dem Motto „Rathaus der Bürgerschaft“ startete Castrop-Rauxel 2022 ein Modernisierungsprojekt für das Forum, unter anderem mit dem Ziel durch Umgestaltung mehr Bürgernähe zu schaffen. Dieses Projekt sah sich mit zwei konkurrierenden Anforderungen konfrontiert: Dem Wunsch der Bürger nach offenen Kontaktanlaufstellen für Bürgerbüro oder Beratungseinrichtungen und die entgegengesetzten Möglichkeiten der Besuchersteuerung der Verwaltungsmitarbeiter in den publikumsintensiven Bereichen.

Kombination von Zeiterfassung und Zutritt

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Die Oberfläche des Zeiterfassungsterminals ist mit dem Wappen der Stadt und farbigen Funktionstasten versehen.
© PCS

Um das Thema Sicherheit im Rathaus neu zu organisieren, machte sich der Bereichsleiter „Informationstechnik und Zentrale Dienste“ Benjamin Matzmorr auf die Suche nach einem neuen Zutrittskontrollsystem. 40 Jahre lang war im Rathaus eine Schließanlage mit Schlüsseln im Einsatz. Die Nachteile waren offensichtlich: Die Verwaltung der Schlüssel war eine Herausforderung. Immer wenn ein Angestellter die Abteilung wechselte, mussten die Schlüssel getauscht werden. Änderten sich Aufgaben oder die Nutzung von Räumen, mussten manchmal sogar Schlösser getauscht werden. Projektleiter Matzmorr erhoffte sich, durch eine moderne Zutrittskontrolle hier Abhilfe zu schaffen und suchte ein leicht zu verwaltendes, flexibles Sicherheitssystem.

Da die Stadt bereits ein Zeiterfassungssystem im Einsatz hatte, war die erste Anforderung klar: Die Transponder für die Zeiterfassung sollten auch für die Zutrittskontrolle genutzt werden können. Die Intus 5200 Zeiterfassungsterminals arbeiten mit der verschlüsselten RFID-Technologie Mifare Desfire, die sich ebenfalls hervorragend für die Zutrittskontrolle eignet. Die moderne Matrix-Touch-Oberfläche der Terminals wurde speziell für die Stadt angepasst, inklusive des städtischen Wappens und Funktionstasten in passenden Farben.

Testinstallation mit mecha­tronischen Schließsystemen

Da die Stadt sehr zufrieden mit den Zeiterfassungsterminals war, wandte sich Projektleiter Matzmorr an PCS Systemtechnik. Die Suche nach einem Zutrittssystem, das zu einem denkmalgeschützten Gebäude passt, führte zu den neuen mechatronischen Türdrückern Intus Flex von PCS. Diese Zutrittsleser werden direkt anstelle des Türgriffs montiert. Zur Freigabe des Türdrückers genügt das Vorhalten des Transponders. Der Intus Flex E-Handle ist in verschiedenen Ausführungen für alle Beschlagformen einsetzbar, so dass sich alle Arten von Türen mit einem digitalen Beschlag ausstatten lassen, auch Brand- und Rauchschutztüren. Das Zutrittssystem wurde daher für die Nutzung im denkmalgeschützten Rathaus zugelassen. 

PCS lieferte zuerst eine Teststellung. Nach erfolgreicher Prüfung bestellte die Stadt insgesamt 400 elektronische Türdrücker des Modells Intus Flex sowie weitere Zutrittskomponenten.

Herausforderungen bei Installation und Inbetriebnahme

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Die mechatronischen Türdrücker Intus Flex sind ideal zur Zutrittskontrolle im denkmalgeschützten Forum.
© PCS

Bei der Installation der Türdrücker erlebten die Techniker vor Ort die erste Hürde: Die Türbeschläge sahen zwar einheitlich aus, waren aber durch manuelle Fertigung sehr unterschiedlich im Einbau. Dies bedeutete eine große Fleißarbeit bei der Justierung der elektronischen Türdrücker. In Teamarbeit mit dem Facility-Management-Team der Stadt und dem eingesetzten Techniker von PCS konnten schließlich alle 400 Intus Flex E-Handle justiert und in Betrieb genommen werden. 

In den ersten Wochen folgte die zweite Herausforderung: Die neuen batteriebetriebenen Komponenten zeigten, dass es trotz guter Planung zu unvorhersehbaren Problemen kommen kann: Die Türdrücker entluden sich zunächst selbstständig in kürzester Zeit. Nach Ursachenforschung des PCS-Teams half ein Software-Update weiter und das Problem konnte langfristig behoben werden.

Bluetooth für eine moderne Verwaltung

Heute beweisen sich die Intus Flex Türkomponenten mit ihren Vorteilen, denn sie lassen sich durch die moderne Kommunikation mit Bluetooth sehr effizient verwalten. So erfolgt bereits die Inbetriebnahme über eine Bluetooth-Verbindung am Notebook. Auch im laufenden Betrieb lässt sich Bluetooth nutzen. Dabei kommunizieren die Türdrücker funkvernetzt über ein Bluetooth-Funkgateway und sind so in Echtzeit an das führende Zutrittssystem angebunden. Alternativ kann Intus Flex auch Berechtigungen über die Mitarbeiterausweise aktualisieren. Dies erfolgt bei der ersten Buchung des Tages am Zeiterfassungsterminal. Verlässt ein Angestellter das Gebäude, werden bei der „Gehen“-Buchung auch die Zutrittsrechte für den aktuellen Tag gelöscht. Bei der Stadt Castrop-Rauxel sind beide Möglichkeiten im Einsatz und werden je nach Anforderung genutzt.

Ratsmitglieder und Angestellte

Insgesamt wurden 400 Büroräume der Stadtverwaltung mit E-Handle-Türdrückern ausgestattet. Die Sitzungssäle können mit einer Toggle-Funktion für eine gewisse Zeit dauergeöffnet werden, auch dies ist ein großer Vorteil des Zutrittssystems. Da Ratsmitglieder nicht an der Zeiterfassung teilnehmen, nutzen sie zur Aktualisierung ihrer Zutrittsrechte eine Sondertaste am Zeiterfassungsterminal, um das Schreiben ihrer Berechtigungen zu aktivieren. 

Neben den mechatronischen Türdrückern wurden an einigen Stellen auch verkabelte Zutrittsleser verbaut, zum Beispiel am Zugang zum Rathaus aus der Tiefgarage. An Netzwerkverteilräumen oder Lagerräumen, die selten genutzt werden, sind Intus Flex Drehzylinder montiert. Diese lassen sich durch einfaches Drehen schnell verriegeln. Hier profitierte die Projektleitung vom großen PCS-Produktportfolio, aus dem die Projektleitung ein passendes kompatibles Modell wählen konnte.

Gelungene Modernisierung

Die Verwaltung des Zutrittskontrollsystems übernimmt die Software Dexicon von PCS Systemtechnik. Sie verwaltet alle Zutrittsprofile der berechtigten Nutzer und Intus-Hardware-Komponenten. Falls neue Personen mit Zutrittsrechten ausgestattet werden sollen, können die Vorgesetzten dies über ein Online-Formular beantragen. Der Administrator prüft die Anträge und aktualisiert die Daten in der Software. Scheidet ein Angestellter aus, erlischt seine Zutrittsberechtigung automatisch.

Das Fazit des Projekts? Bereichsleiter „Informationstechnik und Zentrale Dienste“ Benjamin Matzmorr: „Unser neues Zutrittskontrollsystem sollte so einfach und komfortabel wie möglich sein. Das ist uns mit der neuen Zutrittskontrolle gelungen. Die Zusammenarbeit mit dem PCS-Team war professionell, zuverlässig, freundlich und kulant. Hier will keiner mehr zurück zu den Schlüsseln.“ 

Für die Zukunft hat sich Projektleiter Matzmorr noch ein paar kleinere Projekte vorgenommen, wie die Absicherung des Fahrradabstellplatzes oder eine Verknüpfung von Besprechungsraumbuchungen mit der Zutrittskontrolle. Matzmorr kann sich auch vorstellen, einmal eine Smartphone-App für die Zutrittskontrolle zu nutzen. Bis aber die nächsten Projekte angegangen werden, möchte das Team erst eine kleine Atempause einlegen. PCS steht bereit und freut sich schon auf neue Projekte.

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