11.06.2025 • Topstory

PHYSISCHE SICHERHEIT: Cloud und IT-Abteilung übernehmen das Ruder

Die Entwicklung hin zur Hybrid-Cloud und ein wachsender strategischer Einfluss der IT-Abteilungen sind die großen Trends für physische Sicherheit. Das zeigen die Ergebnisse des ­„Report zur Lage der physischen Sicherheit 2025“ von Genetec. Doch wie gestalten sich die Herausforderungen und Entwicklungen im Detail? Eine Einordnung von Andreas Flemming, Area Sales Director DACH, ­Genetec Deutschland.

Profilbild eines Manns mit vollem Haar, grauem Bart, schwarzem Blazer und...
Andreas Flemming, Area Sales Director DACH, Genetec Deutschland
© Genetec Deutschland

Gesetze schaffen Rahmen

Noch mehr Modernisierungsdruck entsteht durch neue Gesetzgebungen wie das KRITIS-DACHGESETZ für mehr Sicherheit und Widerstandsfähigkeit Kritischer Infrastrukturen oder die NIS2-Richtlinie für mehr Cybersicherheit in Europa. Einige Unternehmen müssen aufgrund kommender Gesetze mit erheblichen Investitionen rechnen.

Wir stellen bereits ein deutlich wachsendes Interesse an KRITIS-Lösungen fest, etwa einen gesteigerten Bedarf an Perimetersicherung. Dabei ist es wichtig zu verstehen, dass „Perimeter“ weit mehr als den reinen Geländeschutz durch Zäune umfasst – der eigentliche Schutz beginnt am Zaun selbst. Besonders elektronische Lösungen erweisen sich hier als vorteilhaft, wir sehen hier einen klaren Bedarf.

Alle Zeichen weisen in Richtung Cloud

Das Zeitalter der Cloud hat branchen- und abteilungsübergreifend längst begonnen – nur sehen wir in den Abteilungen für Sicherheit in Vergleich zu anderen Unternehmenseinheiten noch Nachholbedarf. In den nächsten zwei bis fünf Jahren wird sich hier aber einiges tun. Genetec ist darauf vorbereitet und investiert auch entsprechend. Laut de, „Report zur Lage der physischen Sicherheit 2025“ bevorzugen 43 Prozent der befragten Nutzer innerhalb der nächsten fünf Jahre hybride Lösungen. Nur 18 Prozent sehen die Zukunft in vollständig cloudbasierten Lösungen und 17 Prozent wollen komplett On-Prem bleiben. Berater, Planer und Vertriebspartner tendieren ebenfalls zum Hybrid-Cloud-Ansatz: 66 Prozent der Befragten in dieser Gruppe haben vor, in den nächsten fünf Jahren hybride Lösungen zu empfehlen.

Die Cloud eröffnet neue Chancen

Insgesamt nimmt die Akzeptanz von Cloud-Lösungen rasant zu – und das nicht nur bei Großunternehmen, sondern vor allem auch bei kleinen und mittelständischen Firmen. In unserem Report sehen wir, dass nur noch 20 Prozent dieser Unternehmen die Cloud ablehnen. Die große Mehrheit erkennt die verbesserte Sicherheit, hohe Skalierbarkeit und ständige Verfügbarkeit. Vor allem die Verknüpfung der Zutrittskontrolle mit der Hybrid-Cloud eröffnet große Chancen: Schon jetzt ist sie ein neuralgischer Punkt, an dem viele Daten zusammenlaufen. Mit der Cloud lässt sich dieser Datenschatz heben – und aus der Analyse wertvolle Schlüsse für das Unternehmen ziehen.

Vereinfachter Einstieg mit der Hybrid-Cloud

Die Hybrid-Cloud sehen wir als den großen Gewinner der aktuellen Entwicklungen: Sie verbindet Cloud- und On-Prem-Systeme, anstatt sie isoliert zu betreiben. Nutzer können somit selbst entscheiden, ob das Hauptsystem lokal oder in der Cloud läuft. Auf diese Weise lassen sich bestehende Systeme integrieren und neue Technologien schrittweise einführen, gegebenenfalls auch an verschiedenen Standorten. Unternehmen mit On-Prem-Infrastruktur profitieren somit von hybriden Clouds, die eine flexible Umstellung auf Cloud-Lösungen ermöglichen, ohne sofort vollständig auf die Cloud umstellen zu müssen.

Langfristig wird sich die Cloud flächendeckend durchsetzen. Einen Cloud-only-Ansatz einfach überall aufzuzwingen, wird jedoch nicht funktionieren. Deshalb liegen die Vorteile auch eher in einem sukzessiven Migrationspfad, den die hybride Cloud bietet – und in dieser Richtung sehe ich auch die Entwicklung.

IT-Abteilung nimmt entscheidende Rolle ein

Einen interessanten Umschwung erwarten wir auch in organisatorischer Hinsicht: Denn mit der zunehmenden Digitalisierung der physischen Sicherheit, weiter befeuert durch den Trend hin zur Cloud, rücken auch die Abteilungen für Sicherheit und IT näher zusammen. 77 Prozent der Endnutzer erleben schon heute eine Zusammenarbeit beider Einheiten. Im Beschaffungsprozess spielen IT-Abteilungen eine immer wichtigere Rolle, 50 Prozent aller Befragten erleben sie dort in einer aktiven Rolle. Dabei beschleunigt die IT-Abteilung nicht nur den Wechsel in die Cloud, sondern auch die generelle Modernisierung.

Während der Fokus von IT-Abteilungen früher stark auf der Hardware lag, rücken heute Softwarelösungen und Applikationen immer mehr in den Mittelpunkt. Damit verliert die Hardware an Bedeutung, während die Zukunft in cloudbasierten, wiederkehrenden Dienstleistungen wie Software-Updates liegt – vergleichbar mit einem Abo-Modell, das kontinuierlich verlängert und aktualisiert wird, um auf dem neuesten Stand zu bleiben.

Hier können Sie den „Report zur Lage der physischen Sicherheit 2025“ kostenlos herunterladen

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