Schließanlage und Zutrittskontrolle für die Sto in Stühlingen
Seit Gründung 1955 hat sich die Sto Gruppe zum international bedeutenden Hersteller von Produkten und Systemen für Gebäudebeschichtungen entwickelt. Im Baden-Württembergischen Stüh...
Seit Gründung 1955 hat sich die Sto Gruppe zum international bedeutenden Hersteller von Produkten und Systemen für Gebäudebeschichtungen entwickelt. Im Baden-Württembergischen Stühlingen befinden sich die Geschäftsleitung, zentrale Dienste, Produktion und Logistik. Nahe der Bundesstraße und der beliebten „Sauschwänzlebahn“ gelegen, kamen immer wieder Touristen auf das Firmengelände. Ein umfassendes Sicherheitskonzept sollte deshalb für einen geregelten Zugang zum Unternehmen sorgen, die Sicherheit erhöhen und sensible Bereiche schützen. Hinzu kam das Ziel, sich als Zertifizierter Versender für Luftfracht anerkennen zu lassen. Die Lösung kommt von Kaba.
Mit weltweit über 5.000 Mitarbeitern in 31 Tochtergesellschaften erwirtschaftet die Sto Gruppe einen Konzernumsatz von rund 1,21 Milliarden Euro (2014). Zum Kernsortiment gehören Gebäudebeschichtungen wie hochwertige Fassadenelemente sowie Putze und Farben. Weitere Schwerpunkte sind die Bereiche Betoninstandsetzung und -beschichtungen, Akustik- und vorgehängte Fassadensysteme. Das mittelständische Unternehmen versteht sich als Technologieführer im Bereich der menschlichen und nachhaltigen Gestaltung gebauter Lebensräume.
Die Zutrittskontrolle in Stühlingen regelte früher eine herkömmliche Schließanlage mit Schlüsseln. Es gab mehrere Schließkreise und einige wenige Generalschlüssel. Vereinzelt arbeitete das Unternehmen bereits mit Online-Zutrittslesern von Kaba – sie dienten der Absicherung des Datacenters und der IT-Räume. Bei der Zeiterfassung hatte man sich für ein einheitliches System mit Legic-Ausweisen an allen deutschen Standorten entschieden. Die dezentral installierten Zeiterfassungsterminals von Kaba sind alle mit der Zentrale in Stühlingen verbunden. Dort ist das System B-Comm ERP-SAP ERP implementiert und sorgt für den reibungslosen Datenaustauch zu SAP HCM. So stand man bei der Zutrittskontrolle vor der Frage, die alte Anlage durch eine neue Schließanlage mit Schlüsseln komplett zu ersetzen oder ein IT-gestütztes System einzuführen.
Klare Kriterien
Die wichtigsten Kriterien für das neue System hat das Bauprodukteunternehmen im Vorhinein festgelegt:
- Zugang aufs Betriebsgelände nur für Mitarbeiter
- Verlust des Zugangsmediums darf nicht zu erneuten Installationen führen
- Zugangsmedium soll der Mitarbeiter automatisch immer bei sich führen
- Einfaches Handling, falls Zugangsmedium vergessen wird
- Einfacherer Umgang mit Gästen, Leiharbeitern
- Automatische Schließung von Gebäuden am Abend
- Einfachere Handhabung bei Umzügen und Wechsel von Verantwortlichkeiten
- Einfacher Entzug von Zutrittsberechtigungen
„Das wichtigste Kriterium war für uns die einfache Handhabung des Systems, einfache Prozesse, die uns das Leben insgesamt leichter machen“, erklärt Philipp Bellhäuser, der Leiter IT-Infrastruktur, Architektur & Betrieb der Sto Gruppe. Schließlich entschied man sich für ein neues, elektronisches System und die Einführung von Kaba Exos 9300 mit Card-Link-Komponenten. „Wir wollten keine Schlüssel mehr“, erläutert Philipp Bellhäuser. „Einziges Zugangsmedium sollte unser Firmenausweis sein, der zusätzlich für alle anderen Anwendungen genutzt werden soll.“
Komplexe Herausforderung
Die Herausforderung in dem Projekt waren die Konzepterstellung und die notwendige Organisation rund um die Zutrittskontrolle. So mussten aktuelle Gebäudepläne bereitgestellt werden, eine eindeutige Namensgebung für Räume und ca. 220 Türen gefunden werden, Verantwortlichkeiten bei „Shared Ressources“ – Räumen geregelt werden. Außerdem wurde in einer Betriebsvereinbarung festgehalten, welche Daten erhoben werden und wie der Zugriff und die Auswertung geregelt sind. Außerdem bestimmte man, dass alle Gebäudezugänge und alle notwendigen Räume gesichert und neue Ausweise eingeführt werden.
Nach diesen umfassenden Vorbereitungen war die technische Umsetzung nicht mehr schwierig. Das Zutrittsmanagementsystem Kaba Exos wurde installiert und an das vorhandene B-Comm-System angebunden. Die Konfiguration aller geplanten Card-Link-Komponenten konnte in nur drei Wochen durchgeführt werden. Danach wurden sukzessive ca. 260 elektronische Türbeschläge Kaba clever und Digitalzylinder installiert und neue Legic-Ausweise mit Lichtbild (für die Luftfrachtsicherheit gefordert) an alle Mitarbeiter ausgegeben. Mit diesen Ausweisen können die Mitarbeiter auch an Verpflegungsautomaten und in der Kantine bezahlen, weil gleichzeitig noch ein einheitliches Bezahlsystem eingeführt wurde. Erweitert wurde das System später noch um Schrankschlösser zur Verwahrung von Unterlagen für Poolfahrzeuge.
Kombiniertes System funktioniert gut
Mit dem Projektergebnis ist Sto sehr zufrieden. Die Unternehmenszentrale ist umfassend abgesichert, der Zutritt erfolgt ausschließlich über den Firmenausweis. Der Zugang zum Firmengelände erfolgt über Online-Leser integriert in Drehkreuzen. Hier identifizieren sich alle Mitarbeiter mit ihren Ausweisen und validieren diese. So erhalten sie ihre Zutrittsrechte für diesen Tag. Am Zeiterfassungsterminal erhalten die Mitarbeiter ein Update ihrer Rechte, wenn Änderungen notwendig sind. Die Zutrittsberechtigungen werden durch die Personalabteilung zugewiesen. Ab einer festgelegten Uhrzeit werden die Gebäude- bzw. Bürotüren automatisch verriegelt. „Das Kaba System mit den digitalen Komponenten funktioniert sehr gut“, betont Philipp Bellhäuser. „Wir sind sehr zufrieden, auch mit der guten Zusammenarbeit.“
Nach der erfolgreichen Systemeinführung in der Unternehmenszentrale erfolgte die Einbindung zweier weiterer Gebäude am Standort Stühlingen. Nun wird bereits die Einführung des Systems an weiteren Sto Standorten geplant.
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