Schutzzaunsystem zur Abtrennung von Prüfzellen für Autositze
Faurecia, ein Unternehmen der Forvia Gruppe, ist ein globaler Technologieführer in der Automobilindustrie. Das französische Unternehmen nutzt Trennwände und Türen aus dem industriellen Schutzzaunsystem von RK Rose+Krieger zur Abtrennung und Sicherung seiner Prüfzellen für Autositze.
Das französische Automotive- und Technologieunternehmen Faurecia prüft in seinem Entwicklungs- und Testzentrum in Hannover Autositze internationaler Hersteller auf Komfort, Funktion und Sicherheit. Im Rahmen der Funktionstests wird u.a. geprüft, ob Sitzschienen, Sitzhöhe sowie Sitz- und Lehnenverstellung den Vorgaben der Hersteller entsprechen. Bei den Sicherheitsprüfungen wird zwischen dynamischen und quasistatischen Sicherheitsversuchen unterschieden. Dynamische Tests finden in einem separaten Crash-Test-Bereich statt. Für quasistatische Prüfungen zur Sicherheit – dazu zählt u.a. eine Gurtzuganlage – stehen verschiedene Testzellen zur Verfügung.
Trennsystem sorgt für Sicherheit, Ordnung und Transparenz
Hartmut Kisser, der das Sicherheitskonzept des Testzentrums plante und verantwortete, stellte an das gesuchte Schutz- und Abtrennsystem neben der gewünschten Transparenz weitere konkrete Bedingungen. An oberster Stelle stand dabei der zu gewährleistende Schutz der Mitarbeiter und der benachbarten Testeinrichtungen während der Prüfungen. Zudem musste das gesamte Trennsystem seine CE-Konformität belegen können sowie Schutz vor unbefugtem Eintreten in die Testzellen und vor unbeabsichtigter Unterbrechung des Prüfzyklus bieten.
Die Wahl fiel auf Trennwände auf Basis von Aluminiumprofilen. Da die Testabteilung bereits seit mehr als 30 Jahren erfolgreich mit RK Rose+Krieger zusammenarbeitet, lag es nahe, sich auch bei den Mindener Spezialisten für Profil-Modultechnik ein Angebot für ein Schutz- und Abtrennsystem einzuholen. „Die Entscheidung für RK Rose+Krieger fiel uns sehr leicht. Wir kennen die Produkte des Unternehmens sehr gut und arbeiten schon lange mit dem Blocan-Aluminiumprofilbaukasten, auf dem auch das Trennwandsystem basiert. Daher haben wir sämtliches Zubehör auf Lager“, so Hartmut Kisser.
Normkonformes Schutz- und Abtrennsystem von Rose+Krieger
Die modularen Schutz- und Abtrennvorrichtungen aus Minden werden typischerweise zur Einhausung automatisierter Produktionsprozesse und damit zum Schutz von Mensch und Maschine eingesetzt. Dabei minimiert die Rasterbauweise des Systems den Planungs-, Konstruktions- und Montageaufwand. Der Systembaukasten umfasst Aluminiumklemmprofile in verschiedenen Ausführungen zur Aufnahme unterschiedlicher Flächenelemente (aus Wellengitter, Polycarbonat, Acrylglas oder Trespa), Klemmleisten für den festen Sitz der Gitter oder Scheiben sowie Aluminiumprofile als Stützen, Verbindungselemente zur Befestigung der Schutzzaunelemente an den Stützprofilen und umfassendes Zubehör. Die Pfosten selbst können je nach Anwendung mit speziellen Füßen fest im Boden verankert oder direkt an die Maschinen angebunden werden. „Unsere Klemmprofile können Flächenelemente in Stärken von null bis zehn Millimetern sicher aufnehmen. Das ist einzigartig auf dem Markt“, erklärt Mark Bevenitz vom Vertriebsaußendienst bei RK Rose+Krieger. Bei der Auslegung der Schutzabtrennungen kann die Größe der Flächenelemente und Pfosten in Millimeterschritten konfiguriert werden. Das macht das System sehr flexibel und anpassungsfähig.
Doch das System, mit dem sich auch Falt- und Schiebetüren für die Zugangskontrolle realisieren lassen, erfüllt nicht nur höchste Ansprüche an Design und Funktionalität, sondern als eines von nur sehr wenigen Systemen auch die Maschinensicherheitsrichtlinie 2006/42/EG und die Norm EN ISO 14120:2015 (D). Die Flächenelemente des Abtrennsystems lassen sich mit speziellen Click&Safe-Verbindungselementen schnell und sicher an den Stützen aus Blocan-Profilen befestigen und nur mit einem Werkzeug wieder lösen. Dabei gleichen sie auch kleine Winkelverschiebungen und Höhenversätze zwischen Pfosten und Flächenelement aus. Zudem kann RK Rose+Krieger die Normkonformität seines Systems durch eine eigens dafür entwickelte Pendelprüfung nachweisen.
Transparenz und Ordnung
Das Trennwandsystem bei Faurecia ist rund zwei Meter hoch. Zum Einsatz kommen Aluminiumklemmprofile der Baugröße 40x40 mit glatten, pflegeleichten Außenflächen. Auf der Innenseite der Teststände ermöglichen Profilnuten die Anbindung von Kabelkanälen, Monitorhalterungen, Druckluftleitungen und anderen Einrichtungen. Die Stützprofile sind über entsprechende Füße fest im Hallenboden verankert. Für die obere Hälfte der Trennwände wählte Faurecia bis auf wenige Ausnahmen Flächenelemente aus Verbundsicherheitsglas, für die untere Hälfte blickdichte Platten aus Trespa – jeweils in einer Stärke von sechs Millimetern. Ein Brüstungskanal aus einem Aluminiumprofil trennt die beiden Füllungen in der Horizontalen.
„Die Glasflächen sorgen für die gewünschte Transparenz und die weißen Trespaplatten für einen aufgeräumten Look“, begründet Hartmut Kisser die Wahl der Flächen. Einige wenige Testzellen sind allerdings mit komplett blickdichten Trennwänden versehen. „Im Bereich Sicherheit filmen wir viele Tests mit Highspeed-Kameras, um anschließend in Zeitlupe das Verhalten der Gurte, Kopfstützen und Sitze verfolgen zu können“, so Hartmut Kisser und erläutert weiter, „wären die angrenzenden Bereiche nur durch Glaswände getrennt, würden die Kameras auch die Tests und Produkte dort erfassen. Das ist allerdings nicht erwünscht.“
Die Prüfzellen, in denen Roboter arbeiten oder Sicherheitsversuche durchgeführt werden, verfügen über elektronisch gesicherte Schiebe- oder Doppelschwingtüren, alle anderen Teststände werden durch Lichtgitter vor unbefugtem Zutritt gesichert. Die Visualisierung der aktiven Lichtgitter entwarf Faurecia, die Türen lieferte RK Rose+Krieger.
Problemlos an neue Anforderungen anpassbar
Dank der enormen Flexibilität des modularen Schutz- und Abtrennsystems von RK Rose+Krieger lässt sich das Trennwandsystem bei Faurecia ausbauen bzw. problemlos an sich verändernde Anforderungen anpassen. Auch die Prüfstände selbst sind nicht an bestimmte Zellen gebunden. Bei einem Produktwechsel oder wenn ein anderer Test ansteht, kann die entsprechende Testvorrichtung einfach ausgewechselt werden. Ein weiterer großer Vorteil des Trennwandsystems ist die Möglichkeit zur Ableitung elektrischer Potentiale über PA-Nutensteine, die als Erdungsanschlüsse in die Stützprofile eingebracht werden. Die Nutensteine graben sich mit ihren Kanten in das Profil, brechen dadurch die nichtleitende Eloxalschicht der Aluminiumprofile im Nutboden und den Nutflanken auf. Auf diese Weise binden sie die Profile in das Schutzleitersystem. Sie ersetzen herkömmliche Kabelbrücken, die schnell zu Stolperfallen werden können, und sorgen damit für zusätzliche Sicherheit.
Die Mindener Modultechnik-Spezialisten lieferten nicht nur die Trennwände für das Testzentrum, sondern, bis auf wenige Ausnahmen, auch Untergestelle für die Prüfstände sowie Gestelle für die Pneumatikeinheiten, die bei den Komforttests zum Einsatz kommen. Die verwendeten Baugrößen der Profile orientieren sich an den Kräften, die bei der jeweiligen Prüfung entstehen. „Von Profilgröße 40x40 bis 80x80 ist alles dabei“, meint Mark Bevenitz.
Autor:
Bernd Klöpper
Marketingleiter RK Rose+Krieger GmbH
Business Partner
RK Rose+KriegerPotsdamer Str.9
32423 Minden
Deutschland
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