Sensitive Kameras, Thermaltechnologie und Drohnen
Nach der gelungenen Premiere im Juni im Kölner Golfclub demonstrierte Hikvision bei der 2. Auflage der Hikvision by Night in historischer Kulisse des Kloster Eberbach die Kompetenz...
Nach der gelungenen Premiere im Juni im Kölner Golfclub demonstrierte Hikvision bei der 2. Auflage der “Hikvision by Night” in historischer Kulisse des Kloster Eberbach die Kompetenz des Unternehmens bei der Videoüberwachung unter schlechten Lichtbedingungen und beim Einsatz von Drohnen. Die eingeladenen Partner und Kunden hatten Gelegenheit die Produkte live und in Farbe zu erleben, was bei den vorherrschenden Lichtbedingungen alles andere als selbstverständlich war.
Klare Strategie
Bevor die Gäste und Partner zur Live-Demonstration nach draußen gebeten wurden, erläuterten Thorsten Wallerius, Leitung Key Account, und Veli Kirim, Leitung Pre-Sales, die Firmen- und Produktstrategie des Unternehmens und gaben einen Einblick in die aktuelle Produktpalette. Das Unternehmen selbst Bedarf kaum noch der Vorstellung, ist man doch mit einem weltweiten Marktanteil von 23,5% bei den Netzwerkkameras bereits seit 5 Jahren die weltweite Nr. 1 was Videoüberwachungsprodukte angeht. Im EMEA-Markt hat Hikvision einen Marktanteil von 12,2% erkämpft.
In diesem Jahr und auch in nächster Zukunft sieht man bei Hikvision eine noch breitere Anwendung von künstlicher Intelligenz in der Sicherheitsbranche. Hikvision will hier die Führung übernehmen und verstärkt auf das Potenzial einer langfristigen Zusammenarbeit mit Partnern beim Deep Learning setzen. Anwendungsbeispiele aus der Sicherheitstechnik sind die Merkmalextraktion (Metadaten), Verhaltenserkennung sowie Personendetektion und Gesichtserkennung.
Breite Produktpalette
Was die Produktpalette des Unternehmens angeht, setzt man voll auf die 4er und 6er-Serie Kamera-Baureihe Pro, deren Kameras ebenso wie die 4K PTZ-Kameras dank H.265+ -Codec, Videoanalyse und DarkFighter-Technologie für die High-Endmärkte bestimmt sind. Eine gute Ergänzung für die Überwachung großer Flächen sind die Kameras der Baureihe Panovu, die Panoramaansichten mit einer großen Detailgenauigkeit kombinieren. Zur Speicherung von Videodaten bietet Hikvision den neuen Super-NVR, ein zuverlässiges Rechenzentrum mit bis zu 256 Kamerakanälen, 68-Kanal-Decodierfähigkeit und RAID.
Optional gibt es eine Baureihe mit KI, mit der ältere Bestandsanlagen mit Videoanalyse ausgestattet werden können.
Um größtmögliche Auflösung bei eingeschränkter Bandbreitennutzung zu ermöglichen, kommt bei der Kompressionstechnologie der selbstentwickelter Hikvision-Codec H.265+ zum Einsatz, der die H.265/HEVC-Kodierungstechnologie optimiert, die Kompressionsstandards erfüllt und mit den weitaus meisten Hardware- und Software-Lösungen kompatibel ist, die für H.265 konzipiert sind. Mit H.265+ bleibt die Videoqualität gegenüber H.265/HEVC praktisch unverändert, die notwendige Übertragungsbandbreite und Speicherkapazität werden jedoch erheblich gesenkt. Der Codec H.265+ wird die Einsatzbereiche von Ultra-HD-Auflösung in der Videoüberwachung erweitern, beispielsweise durch 8-MP- und 12-MP-Geräte und wird die Nutzung von 4K- und Ultra-HD-Video in der Sicherheitsbranche ausdehnen.
Für Aufnahmen bei schwachem Licht wurde bei Hikvision die Darkfighter-Technologie entwickelt: Hochauflösende CMOS-Sensoren gepaart mit WDR-Funktionen (Wide Dynamic Range) und der 3D-DNR-Technologie (Dynamic Noise Reduction), die Bildrauschen in schwierigen Lichtsituationen unterdrückt, machen Videoaufnahmen auch bei schwierigsten Lichtverhältnissen noch möglich. Für den Kunden ist erfreulich, dass diese Technologie bei den IP-Kameras jetzt auch in der Einstiegsklasse Easy IP 3.0 in verschiedensten Bauformen zur Verfügung steht und hier Aufnahmen bis runter zu 0,005 Lux zulässt. In abgewandelter Form kommt sie auch als „Starlight plus“-Technologie bei den Turbo HD 4.0-Kameras zum Einsatz und ermöglicht hochaufgelöste Videobilder über Koax-Kabel bis zu 0,003 Lux.
Alternativ oder in Ergänzung zu den lichtempfindlichen Kameras stehen für den Einsatz bei Nacht oder bei eingeschränkten Sichtverhältnissen die neu entwickelten Thermalkameras zur Verfügung. Die Kameras arbeiten mit einem selbstentwickelten Chip und zeichnen sich durch attraktive Gesamtbetriebskosten, Flexibilität und Wärmebilddarstellung sowie leistungsstarke Smart-Funktionen aus, wie z.B. die TripWire-Funktion und Intrusion Detection.
Live und in Farbe
Im Mittelpunkt der Präsentation in Eltville stand bei Tageslicht zunächst noch die Demonstration der Drohnentechnik. Im Garten des Klosters Eberbach kam die UAV-Drohne MX6100A H der Falcon-Serie zum Einsatz, die über ein Carbon-Gehäuse mit eingebautem GPS-Modul und verschiedene Sensoren verfügt, die einen sicheren und stabilen Flug ermöglichen. Die Drohne ist mit modernster Technik ausgestattet und überträgt verschlüsselte und hochaufgelöste Videosignale per Funk. Der Hexacopter verfügt über ein Positionierungssystem, das auf optischer Technologie basiert und kann auch vorprogrammierte Routen abfliegen. Als Sensoren können sowohl 4K-Kameras, Thermalkameras oder Lautsprecher zusammen mit einer Kamera montiert werden. Der Wechsel der Sensoren wurde live demonstriert und ist in wenigen Minuten erledigt. Bei den guten Bedingungen mit wenig Wind, wie sie in Eltville herrschten, ist die Stabilität des Flugs beeindruckend, die so erstklassige Bilder in hoher Auflösung ermöglicht, da der 30-fache Zoom der Kamera voll ausgespielt werden kann. Flughöhen bis 100m und Flugzeiten bis zu 20 min sind in der Praxis realistisch und machen die Drohne zu einer sehr interessanten und alltagstauglichen Ergänzung für Sicherheitskräfte.
Nach Einsetzen der Dunkelheit waren die Gäste und Partner auf die Leistungsfähigkeit der Hikvision-Produkte im Nachteinsatz gespannt. Demonstriert wurden neben bereits bekannten Modellen in den Standardbauformen, die neuesten Darkfighter-Modelle, die neue DarkfighterX-Technologie sowie die Wärmebildkameras. Bereits die Standard IP-Kameras mit der Darkfighter-Technologie zeigten bei der Demo-Vorführung erstaunlich gute Bilder bei sehr schwachem Licht, selbst wenn Bewegung im Sichtfeld ist und ermöglichten eine Identifizierung von Personen auf große Entfernungen.
Die Identifizierung von Personen ist mit Thermalkameras natürlich nicht möglich, dennoch sind die Einsatzmöglichkeiten vielfältig. Über große Entfernungen konnten im Test selbst in komplett dunklen Bereichen Personen detektiert werden, die mit herkömmlichen Kameras nicht erkannt werden. Der Einsatz dieser Kameras kann also bei der Überwachung großer Flächen und im Perimeterschutz nur empfohlen werden und der Preis ist bei den aktuellen Modellen auch kein großes Hindernis mehr.
Auf der Suche nach Licht
Ein besonderes Augenmerk galt den beiden Top-Modellen von Hikvision. Die Darkfighter PTZ-Kamera DS-2DF8236I5W-AELW mit Infrarot-Beleuchtung bis 500 Meter und optischem 36X Zoom wurde speziell für scharfe Farb- und monochrome Bilder unter schwierigsten Lichtverhältnissen entwickelt. Selbst bei 0,002 Lux liefert sie noch klare Farbbilder und bis 0,0002 Lux immerhin noch Schwarz-Weiß-Bilder. Sie ist schon fast ein Klassiker und beeindruckt durch erstklassige Farbbilder solange noch genug Restlicht da ist wie in den schwach ausgeleuchteten Bereiche des Klosters vor Ort. Überzeugt hat die Kamera auch bei der Identifizierung von Personen im Schwarz-Weiß-Modus wenn es noch dunkler ist. Im Test waren Personen auf 50 bis 70 m Entfernung noch gut zu identifizieren. Bewegung im Bild und Lichtquellen wie Lampen, die Gegenlicht verursachen können, störten dabei kaum. Die Kamera spielt ihre Stärken ganz klar bei großen Entfernungen aus, wenn nahe herangezoomt wird und die IR-Beleuchtung das Sichtfeld hervorragend ausleuchtet.
Der interne „Konkurrent“ bei Hikvision, die Hikvision iDS-2DF8225IH-A PTZ-Kamera, ist mit der neuen DarkfighterX-Technologie ausgestattet und verspricht als Trumpfkarte, die Farbwiedergabe bei extrem schwachem Licht zu ermöglichen. Sie verfügt über zwei Sensoren, deren Signale zu einem Bild kombiniert werden. Der IR-Bildsensor soll eine hervorragende Bildhelligkeit garantieren, während ein anderer Sensor für sichtbares Licht für lebendige Farbdarstellung sorgt. Die Kombination dieser beiden Sensoren schafft ein Vollfarbbild. Die Kamera wurde gerade von den Lesern der GIT SICHERHEIT und GIT SECURITY in die Top Drei beim GIT SICHERHEIT AWARD gewählt und hat auch die Gäste in Eltville, im Kloster Eberbach, überzeugt. Bei wirklich sehr schwachem Licht ist die Farbwiedergabe immer noch sehr gut. Das Bild wirkt lediglich ein wenig unnatürlich, da man sehen kann, dass das Bild aus den Signalen zweier Sensoren errechnet wird. Ein klares Plus also für dieses Modell, wenn es auch auf die Farbwiedergabe ankommt. Rein unter dem Gesichtspunkt der Identifizierung von Personen hatte aber die Darkfighter PTZ-Kamera DS-2DF8236I5W-AELW die Nase vorn.
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