Sicherheit als gewinnbringender Faktor
Stanley Security ist allein in Deutschland mit 14 Niederlassungen vertreten. Das Angebot deckt alles ab von Brandmeldesystemen über Videoüberwachung bis Zutrittssystemen inklusive...
Stanley Security ist allein in Deutschland mit 14 Niederlassungen vertreten. Das Angebot deckt alles ab von Brandmeldesystemen über Videoüberwachung bis Zutrittssystemen – inklusive Alarmweiterleitungen an die eigene zertifizierte Notruf- und Serviceleitstelle in Frankfurt am Main. GIT SICHERHEIT ließ sich das Unternehmen genauer vorstellen – im Gespräch mit Thomas Mierschke, Geschäftsführer DACH.
GIT SICHERHEIT: Herr Mierschke, Stanley Security gehört zu Stanley Black & Decker, einem globalen Schwergewicht – Sie selbst leiten die DACH-Region für das Unternehmen. Ihr Sicherheitsportfolio ist umfassend – es reicht von Brandschutz bis Zutrittssteuerung. Geben Sie uns einmal ein knappes Portrait für alle, die Sie noch nicht kennen?
Thomas Mierschke: Stanley Security schützt das gesamte Business seiner Kunden. Wir entwickeln maßgeschneiderte Sicherheitslösungen – bestehend aus Videoüberwachungsanlagen, Zutrittskontrollsystemen, Einbruchmeldeanlagen und Brandmeldeanlagen bis hin zu den neuesten Sicherheitstechnologien, -analytiken und Biometrielösungen. Darüber hinaus haben wir uns weltweit bereits frühzeitig mit dem gesamten Konzern auf neue Herausforderungen in der Sicherheitsbranche eingestellt und unser Geschäftsmodell neu ausgerichtet: Vom klassischen Errichtergeschäft sind wir längst zu einem 360°-Security-as-a-Service-Anbieter-Modell übergegangen, das sowohl einfache als auch hochkomplexe Sicherheitslösungen für Kunden aller Branchen entwickelt.
Ihr Kundenspektrum reicht vom Einzelhandel bis zu großen Industrieunternehmen. In welchen Bereichen sind Sie – insbesondere in den DACH-Ländern – besonders stark?
Thomas Mierschke: Wir sind hier vor allem in den Bereichen Banken, Retail und Logistik sowie bei Industrie- und Informationstechnologieunternehmen vertreten. Wir haben ein sehr breites Leistungsspektrum mit vielen vertikalen Lösungen für die obengenannten Branchen. Mit unserem Know-how können wir hier maßgeschneiderte Lösungen entwickeln.
Die weiter anhaltende Digitalisierung der Sicherheitstechnik, verbunden mit den dadurch möglichen Zusatz-Features, ist für Sie ein wichtiges Thema. Systeme bieten mehr Intelligenz und gehen über das Thema Sicherheit hinaus. Geben Sie uns einmal ein paar Beispiele?
Thomas Mierschke: Wer sich dem Wandel der Wirtschaft durch das Internet der Dinge verschließt, wird zukünftig im Wettbewerb nicht mehr bestehen können. Auch die Anforderungen an die Sicherheits-Infrastruktur müssen auf den Wandel vorbereitet werden. Mit unserem Security Operation Center, bestens ausgebildeten Technikern sowie kundengerechten und serviceorientierten Lösungen sind wir einer der wenigen Sicherheitsanbieter, die diesen Transformationsprozess in das Internet der Dinge, in die M2M-Vernetzung und in die durch App gesteuerten Funktionen vollzogen haben. Die Beispiele hierfür sind sehr vielfältig, da sie stark auf die individuellen Businessprozesse der einzelnen Kunden zugeschnitten sind. Sie reichen von der Analyse der Besucherströme im Einzelhandel bis hin zur nahtlosen Transportüberwachung oder Paketverfolgung. Stanley Security bietet heute nicht mehr nur klassische Sicherheitslösungen sondern echte Prozesssicherheit. Wir schützen das Business des Kunden, indem wir eine Sicherheitsarchitektur für die Generierung von Mehrwerten beim Kunden schaffen.
Lassen Sie uns einen näheren Blick auf Ihre Produkte werfen – fangen wir an mit Brandmelde- und Einbruchmeldeanlagen. Was sind hier die wichtigsten Eigenschaften?
Thomas Mierschke: Die Leistung einer Brandmelde- oder Einbruchmeldeanlage – kurz Gefahrenmeldeanlage – steht und fällt mit der Betriebssicherheit und Bedienbarkeit. Die Anforderungen an sie im Einzelnen sind so vielfältig wie die Objekte, die es zu schützen gilt. Neben bewährten kabelgebundenen Systemen in konventioneller oder Bus-Technik gewinnt die Integration von Funktechnik immer mehr an Bedeutung. Schnittstellen, speziell zur Verbindung mit Videoüberwachungsanlagen, ermöglichen funktionelle Verkettungen zur Realisierung von systemübergreifenden Interaktionen. Ein weiterer Trend, der sich verstärkt auch in den Wünschen unserer Kunden spiegelt, ist der Zugriff auf die Sicherheit mittels Mobil-App durch Smartphones oder Tablets. Auf diese Weise wird dem Kunden eine bequeme Steuerung und Informationsbereitstellung über den Zustand der Gefahrenmeldeanlage per Fernanzeige ermöglicht.
Zutrittskontrolle und Biometrie, insbesondere ein Iris-Scan gehören ebenso in Ihr Portfolio?
Thomas Mierschke: Selbstverständlich und je nach Kundenwunsch können wir diese in die Sicherheitsarchitektur bei unserem Kunden einbinden und entsprechende sicherheitsrelevante Prozesse abbilden. Gerade im Bereich der Zutrittskontrolle gibt es heute viel mehr Möglichkeiten als in der Vergangenheit: Durch den Einsatz von IP-Technologie wird das Abbilden vielfältiger Szenarien ermöglicht, z. B. die Verpixelung oder die Gesichtserkennung.
Warum arbeiten Sie gerade mit Iris-Scannern, statt beispielsweise mit Fingerabdruck-Lesern? Wie sieht es hier mit der Akzeptanz der Nutzer aus?
Thomas Mierschke: Beide Technologien haben Vor- und Nachteile. Insbesondere in Deutschland gibt es hier hohe Anforderungen des Datenschutzes und bezüglich der Vorratsdatenspeicherung von Fingerabrücken bzw. Irisdaten. Wir erarbeiten hier in der Regel frühzeitig entsprechende Konzepte mit dem Kunden. Generell sind jedoch die Fingerabdruckscanverfahren, insbesondere durch die Informationstechnologie von Smartphones, PCs und anderen IT Systemen, stärker verbreitet und finden eine höhere Akzeptanz. Der Iris-Scanner bietet aber das höchste Maß an Sicherheit und kommt einem DNA-Scan sehr nahe. Die Technik dafür ist inzwischen so kompakt und so einfach zu bedienen, dass sie die Zutrittskontrolle der Zukunft wird.
Kommen wir zur Videoüberwachung – auch dies ist ja ein sehr wettbewerbsstarker Bereich. Was macht Ihr Angebot aus? In welchem Ausmaß bieten Sie intelligente Analysefunktionen?
Thomas Mierschke: Häufig sind sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer gleichermaßen nicht bewusst, welche Gefahren dem Unternehmen drohen – und sie sehen die Verantwortung oftmals nicht bei sich, bis etwas passiert. Dies liegt überwiegend an dem fehlenden unmittelbaren persönlichen Bezug. Daher werden die Auswirkungen sicherheitsrelevanter Geschehnisse erst dann wahrgenommen, wenn die Schadensbegrenzung plötzlich im Vordergrund steht. Video und Videoanalytik bieten hier inzwischen ein breites Spektrum präventiver Maßnahmen, die die Sicherheitsarchitektur des Kunden plötzlich in einen agierenden Modus versetzen. Wir arbeiten mit unseren Kunden sehr stark an diesen präventiven Lösungen, um das Thema Sicherheit aus seinem Dornröschenschlaf zu wecken. Wir streben an, aus einem operativ getriebenen und oft stiefmütterlich behandelten Kostenthema ein gewinnbringendes aktives System zu machen. Dieses System wird über die Grenzen der Sicherheitsabteilung hinaus plötzlich zu einem echten Businessfaktor. Auch hier ist die Architektur im Bereich Video nur ein Baustein der gesamten Sicherheitsarchitektur des Kunden.
Sie haben auch eine eigene Notruf- und Sicherheitsleitstelle?
Thomas Mierschke: Unsere eigene, nach den VdS-Klassen A, B und C zertifizierte, Notruf- und Serviceleitstelle in Frankfurt am Main ist einer der zentralen Bestandteile unserer 360°-Sicherheitsarchitektur und unseres Security-as-a-Service-Konzepts. Unser Security Operation Center in Frankfurt am Main befindet sich für unser zukünftiges Business gerade in einem Transformationsprozess und passt sich, ähnlich wie heutige IT-Data-Center, fortlaufend an das Business unserer Kunden an.
Wie sind Vertrieb, Service und der Kontakt zum Kunden bei Stanley Security organisiert? Arbeiten Sie mit Partnern zusammen?
Thomas Mierschke: Mit knapp 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an 14 Standorten in Deutschland decken wir flächendeckend alle Bereiche vom Vertrieb über die Installation bis hin zum Service mit unserem eigenen Personal ab. Dabei werden intensive Beratungen sowie alle Baumaßnahmen von uns selbst vorgenommen. Außerdem bieten wir mit der Setec in Seefeld eigene Produkte der Brand- und Störmeldetechnik an. Zusätzliche Technologien werden in Zusammenarbeit mit Partnern und Subunternehmern angeboten, mit denen wir seit langem zusammen arbeiten.
Auf Ihrer Homepage bieten Sie einen „Sicherheitscheck“ an – was hat es damit auf sich?
Thomas Mierschke: Die Zahl der Einbrüche, Diebstähle und Brände ließe sich reduzieren, wenn Unternehmer über die Gefahren ihres Business Bescheid wüssten. Denn oft sind die mutmaßlichen Täter besser über die Sicherheitslücken informiert als die Unternehmer selbst. Wir setzen auf präventive Sicherheitslösungen und bieten Unternehmern deshalb einen kostenlosen und unverbindlichen Sicherheitscheck an, in dem sie genau über die Sicherheitsrisiken aufgeklärt werden. Leider erleben wir viel zu oft, dass mit dem Thema Sicherheit nicht ernst genug umgegangen wird und erst der bereits eingetretene Schaden zu mehr Prävention bewegt.