Sicherheit für unsere Kinder!
Seit dem Amoklauf im baden-württembergischen Winnenden ist die Sicherheit an Schulen und öffentlichen Gebäuden zum beherrschenden Thema in allen Medien geworden und bestimmt das In...
Seit dem Amoklauf im baden-württembergischen Winnenden ist die Sicherheit an Schulen und öffentlichen Gebäuden zum beherrschenden Thema in allen Medien geworden und bestimmt das Interesse der Öffentlichkeit. Die Vorschläge in Diskussionsrunden zu entsprechenden Maßnahmen reichen von einer weiteren Verschärfung des Waffenrechts bis zu Waffenkontrollen und Polizisten am Schultor.
Bereits nach dem Amoklauf von Erfurt im Jahr 2002 wurden die Waffengesetze überarbeitet. Im Bundestag wird ein Ausbau der Alarmpläne in Schulen debattiert. Kann man sich zukünftig vor solchen Gewalttaten, wie an der Realschule in Winnenden, schützen? Einen vollständigen Schutz kann und wird es leider nicht geben. Der Gewaltprävention kommt jedoch in diesem Zusammenhang eine sehr große Bedeutung zu und sollte zu einem festen Grundsatz werden. Auf Schulkonferenzen macht man sich Gedanken darüber, wie es erreicht werden kann, dass Schüler friedvoll miteinander umgehen. Aber auch dies kann die Tat eines Wahnsinnigen nicht verhindern. Fakt ist, dass Verbesserungspotential besteht und dass Vorkehrungen getroffen werden müssen, um im Ernstfall entsprechende Maßnahmen einleiten zu können. Erste Ansätze gibt es bereits.
Gefahr trotz Notfallplänen
Vor dem traurigen Hintergrund der unbegreiflichen Tat des 17-Jährigen Schülers wurden in vielen Städten bereits Notfallpläne entwickelt und diese an entsprechende Einrichtungen verteilt. In vielen Institutionen hängen diese Pläne bereits in den Klassenzimmern aus. Sie zeigen auf, wie man sich im Ernstfall verhalten soll. Da heißt es z.B., dass auf keinen Fall der Feueralarm ausgelöst werden soll, weil die Schüler dann alle nach draußen laufen würden. Vielmehr sind Schüler und Lehrer dazu angehalten, sich in den Klassenräumen zu verbarrikadieren und sich still zu verhalten. Man kann nicht ernsthaft behaupten, dass sich ein Szenario wie in Erfurt oder Winnenden an einer bestimmten Schule nicht abspielen würde. Zwar gibt es für den Fall der Fälle häufig einen Alarmplan und die Lehrkräfte haben eventuell auch Fortbildungen zum richtigen Verhalten bei einem Amoklauf besucht, doch eine Gefahr besteht prinzipiell immer. Manche Einrichtungen haben sich darauf eingestellt und die Möglichkeit geschaffen, über Druckknopfmelder, die an strategisch sinnvollen Orten angebracht sind, einen entsprechenden Alarm auszulösen.
Spezieller Druckknopfmelder
Die Berücksichtigung einer solchen Installation ist gerade vor dem Hintergrund interessant, dass momentan an vielen Schulen die Nachrüstungen hinsichtlich eines optimierten Brandschutzes in vollem Gange sind. Im Zuge dieser Arbeiten kann man sich also gut vorstellen, dass bei den Installationsarbeiten auch die Möglichkeit in Betracht gezogen wird, später im Ernstfall einen Amokalarm auslösen zu können. In idealer Weise eignen sich hierfür Produkte, die neben ihrer eigentlichen Aufgabe zur Branderkennung gleichzeitig eine Alarmierung ermöglichen. Mit dem BrandmeIder „IQ8Quad" der Marke Esser ist es gelungen, zusätzlich die Funktionen einer optischen Blitzleuchte, eines akustischen Warntongebers sowie eines Sprachalarmgebers in einem einzigen Gehäuse zu vereinen, das nicht größer ist als ein üblicher Melder. Durch die ergänzende Möglichkeit des kabellosen Betriebs wird die nachträgliche Einbindung in eine vorhandene Installation darüber hinaus deutlich vereinfacht. Textdurchsagen können in diesem Melder in unterschiedlichen Sprachen kombiniert werden (z.B. Deutsch, Französisch, Spanisch, Englisch und Italienisch). Auf Wunsch können auch individuelle Texte programmiert werden. Ein sog. Softstartmodus ermöglicht es darüber hinaus, in bestimmten Bereichen die Lautstärke des akustischen Signals in der ersten Phase langsam ansteigen zu lassen.
Sprachdurchsagen erzielen bessere Wirkung
Wissenschaftliche Studien belegen, dass Menschen im Ernstfall selten auf abstrakte Alarmtöne oder rein optische Signale reagieren; sie handeln jedoch schnell und korrekt bei eindeutigen Sprachanweisungen. Mit dem IQ8Quad kann so - zeitgleich mit der Alarmierung - die gezielte Evakuierung beginnen. Durch die Möglichkeit, Ansagen pro Melder nacheinander in fünf verschiedenen Sprachen auszugeben, können auch internationale Besucher eines Gebäudes zuverlässig alarmiert und aus dem Gefahrenbereich geführt werden. Um die Sicherheit an Schulen zu erhöhen, sollten sich alle Verantwortlichen im Rahmen der Sonderbauverordnungen - dazu zählt auch die Schulbaurichtlinie - frühzeitig überlegen, inwieweit professionelle Maßnahmen für optimalen Brandschutz, Sprachalarmierung, Evakuierung und Amokalarm zukünftig bei entsprechenden Installationsarbeiten bereits in der Planungsphase Berücksichtigung finden können.
Meist gelesen
Top Player Maschinensicherheit – Oscar Arias, Schmersal
GIT SICHERHEIT im Interview mit Oscar Arias, Chief Sales Officer (CSO), Schmersal Gruppe.
Wenn das Gehirn rotiert - Warum ein effektiver Kopfschutz auch vor Rotationsenergie schützen sollte
Schutzhelme bieten im Allgemeinen nur unzureichenden Schutz vor schrägen Stößen.
Phoenix: der erste Barfuß-Sicherheitsschuh auf dem Markt
Baak bringt mit "Phoenix" nach fünf Jahren Entwicklungsarbeit den ersten Barfuß-Sicherheitsschuh auf den Markt.
Lockout, Tagout – wann LOTO eine sinnvolle Schutzmaßnahme ist
Organisatorische Schutzmaßnahmen an Maschinen- und Anlagen: LOTO – Lockout, Tagout – im Fokus
General Product Safety Regulation (GPSR): Was regelt sie und welche Akteure müssen sich damit befassen?
Neue EU-Produktsicherheitsverordnung (GPSR) ab 13.12.2024: Wichtige Änderungen und Anforderungen für Verbraucherprodukte