Sicherheit für WM-Stadien in Südafrika

Das Fußball-Fieber wird heißer, denn die Vorbereitungen für die Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika laufen auf Hochtouren. Im ganzen Land nehmen modernste Stadien Gestalt an und...

Das Fußball-Fieber wird heißer, denn die Vorbereitungen für die Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika laufen auf Hochtouren. Im ganzen Land nehmen modernste Stadien Gestalt an und entwickeln sich für die WM zu futuristischen Multifunktionsarenen. Zehntausende Fans werden für knisternde Stimmung sorgen. Einer der wichtigsten Punkte bei der Vorbereitung: die Sicher­heit der zahlreichen Gäste zu gewährleisten. Das Soccer City and Coca-Cola Park Stadium haben deshalb ihre Videoüberwachungsanlage grundlegend modernisiert - und vertrauen jetzt auf eine durchgängige IP-Lösung des deutschen Herstellers Dallmeier.

Das wohl wichtigste Stadion während der Fußball-WM 2010 in Südafrika wird das Soccer City Stadion in Johannesburg sein: Hier werden das Eröffnungs- und das Finalspiel ausgetragen werden. Das geschichtsträchtige Stadion wurde 1987 als erstes Nationalstadion des Landes erbaut. Neben unvergesslichen Fußballbegegnungen fanden hier auch zahlreiche weitere Großevents statt, wie bspw. 1990 Nelson Mandelas erste Massenkundgebung nach seiner Freilassung.


Bis zum WM-Eröffnungsspiel sind im Soccer City allerdings noch umfangreiche Umbau- und Modernisierungsarbeiten notwendig, die im Grunde einem kompletten Neubau gleich kommen. Nach Fertigstellung werden rund 95.000 Besucher im Stadion Platz finden! 99 exklusive VIP-Logen, 6.000 Business-Seats und exquisite Restaurants sorgen im größten der WM-Stadien für höchsten Komfort. Neben seiner Größe beeindruckt das Soccer City vor allem durch seine außergewöhnliche Architektur: Die Fassade erinnert an eine Kalebasse, einen traditionellen afrikanischen Tontopf. Darüber hinaus beherbergt das Stadion auch ein Museum über die Geschichte des südafrikanischen Fußballs und gleich neben dem Gebäude hat der südafrikanische Fußballverband SAFA sein Hauptquartier, in dem während der WM auch die Büros der FIFA untergebracht sind.


Auch das Coca-Cola Park Stadion, das 1928 in Johannesburg unter dem Namen „Ellis Park" zunächst als Rugbystadion erbaut wurde, hat seine Sitzkapazitäten anlässlich der Fußball-WM 2010 erhöht, so dass insgesamt 70.000 begeisterte Fans Platz finden. Die Umbauarbeiten sind bereits abgeschlossen und so konnte das Stadion schon für den FIFA Konföderationen-Pokal letztes Jahr genutzt werden.


Doch mit den zusätzlichen Besucherzahlen steigt nicht nur die Menge jubelnder Fans, sondern auch das Risiko für Gefahrensituationen: Unkontrolliertes Gedränge oder Schlägereien zwischen den Anhängern gehören wohl zu den am meisten gefürchteten Szenarien für das Sicherheitspersonal. Um derartige Eskalationen bereits im Keim zu ersticken, sorgt eine ausgeklügelte Videosicherheitsanlage in beiden Stadien für den nötigen Überblick. Geplant und projektiert wurde das IP-System vom deutschen Hersteller Dallmeier und dem lokalen Systemintegrator Engineered Systems Solutions, der anschließend auch für die Installation und Inbetriebnahme der Anlage verantwortlich war. „Wir setzen auf Produkte von Dallmeier, weil die Technik äußerst zuverlässig und gleichzeitig für die Security Operator einfach zu bedienen ist", erklärt Jose de Oliveira, Manager bei Engineered Systems Solutions.


„Neben einer erhöhten Sicherheit für die Besucher bieten die neuen CCTV/IP-Systeme auch einen ganz klaren finanziellen Vorteil für die Stadien: Angesichts der vielen internationalen Fans können sie durch das System eventuelle Klagen aus dem Ausland entschärfen, falls etwas passieren sollte," so Frank Oetjen, zuständiger Sales Manager bei Dallmeier.


Detailreiche Bilder dank Cam_inPIX
Bei der Wahl der Kameras entschied man sich für Dallmeier-Netzwerkkameras - sowohl Fixdome- als auch Domera High-Speed PTZ-Kameras sind im Einsatz. Die IP-Kameras verfügen über die bewährte Cam_inPIX-Technologie, mit der selbst bei schwierigsten Lichtverhältnissen - wie bspw. der häufige Wechsel von Schatten und Licht in Sportstadien - klare und kontrastreiche Bilder aufgenommen werden können. Auch Gesichter einzelner Personen können auf große Distanz deutlich erkannt werden.


Zuverlässige Aufzeichnung
Die Bilder der Kameras werden auf Dallmeier DMS 240 IPS aufgezeichnet. Diese Video-Netzwerk-Systeme der „In Memory of Leonardo"-Reihe mit bis zu 24 IP-basierten Videokanälen unterstützen MPEG-4, MJPEG und H.264. Die integrierte PentaplexPlus-Funktionalität geht weit über die üblichen fünf Pentaplex-Standards hinaus: Die DMS 240 IPS erlauben bspw. eine simultane Aufzeichnung, Streaming, Backup, Live-Darstellung und Playback am Recorder oder über Netzwerk, Fernzugriff über Netzwerk zur Konfiguration und Transcoding über Netzwerk. Jeder Kanal kann mit einer Bildrate von bis zu 25 fps aufgezeichnet werden. Das Linux-Betriebssystem auf Flash-Speicher garantiert höchste Zuverlässigkeit und drei Hochleistungslüfter mit automatischer Drehzahlanpassung schaffen eine optimale Belüftung. Im Festplattenstörfall sorgt die „Easy-Change"-Funktionalität der von der Vorderseite des Gerätes auswechselbaren Festplatten für höchstmögliche Servicefreundlichkeit.


Intuitive Bedienung durch SeMSy-Managementsystem

Die Kontrolle und Steuerung der Systeme erfolgt jeweils über das professionelle und äußerst leistungsfähige Security Management System SeMSy. SeMSy ermöglicht die einfache Handhabung und Verwaltung verschiedener Mediendatenströme und bietet die Live-Darstellung und Aufzeichnung von Video-/Audiodaten an beliebiger Stelle in einem vernetzten System. Bedienabläufe und komplexe Steuerungen können hinterlegt werden, so dass die Bedienung für das Personal des Soccer City und Coca-Cola Park Stadiums äußerst komfortabel und intuitiv erfolgen kann. Die graphische Bedienoberfläche, in die Lagepläne der Stadien integriert wurden, eröffnet jedem Bediener eine schnelle Übersicht der Kameras und zugehörigen Monitore über eine graphische Gesamtdarstellung.


Ergänzt werden die Systeme durch mehrere Video Management Centre VMC-1 „Eagle". Es vereint, auf seine drei Komponenten (Joystick, Jog-Shuttle und Tastatur mit Monitor) übersichtlich verteilt, sämtliche Funktionalitäten, die man von einem modernen Videomanagement-System erwarten darf. Mit den Funktionen des Jog-Shuttles ist es einfach, innerhalb von Videosequenzen bestimmte Einzelbilder zu finden. Durch Drehen des zentralen Jog-Dials können sich die Security Operators bequem durch einzelne Frames bewegen. Der Joystick des VMC-1 erlaubt unter anderem die komfortable Steuerung beweglicher Kameras - Schwenk-, Neige- und auch Zoombewegungen sind dadurch intuitiv durchführbar. Darüber hinaus kann der Joystick auch zur Navigation durch das Bildschirmmenü der Managementsoftware verwendet werden. Was das VMC-1 besonders auszeichnet, ist die Möglichkeit, auf dem integrierten Monitor sowohl aufgezeichnetes Bildmaterial als auch Live-Bilder anzeigen zu lassen und bspw. Lagepläne oder Suchfunktionen darzustellen.

„Obwohl die Anlage sehr komplex ist, bleibt die Bedienung für das Security-Personal sehr komfortabel und intuitiv," erklärt Riaan Kruger, Regional Representative von Dallmeier Southern Africa.


Überwachung von Außenbereich und Bahnstation
Neben den Stadien selbst werden auch die Außenbereiche von hochauflösenden Dallmeier IP-Kameras überwacht. Je nach Einsatzbereich kommen High-Speed PTZ-Domes, Boxkameras oder vandalismusgeschützte Domekameras zum Einsatz, die auch in sensiblen Bereichen für die nötige Sicherheit sorgen. Somit wird auch das komplette Umfeld der Stadien, inklusive der Straßen und Zufahrtswege, zuverlässig überwacht. Die Kombination der CCTV/IP-Systeme über verschiedene Standorte hinweg erhöht die Sicherheit der gesamten Stadtbezirke.
Um das Sicherheitskonzept abzurunden, werden auch die beiden Bahnstationen in der Nähe der Stadien mit einbezogen. Allein an der Nasrec-Station, die nur wenige Gehminuten vom Soccer City Stadium entfernt ist, sind über 100 Netzwerkkameras installiert, ebenso an der New Doornfontein Station beim Coca-Cola Park Stadium. Im Zuge der Modernisierungsarbeiten wurden auch die Bahnstationen grundlegend umgebaut, schließlich werden hier zur Weltmeisterschaft Tausende von Fans transportiert werden. Nun entsprechen die neuen, lichtdurchfluteten Bahnstationen modernsten Anforderungen - auch was die Sicherheit betrifft. „Natürlich kann eine Überwachungskamera einen Vorfall nicht direkt verhindern. Aber die Sicherheitskräfte vor Ort können sich durch die Videoaufnahmen sofort ein Bild von der Situation machen und schnell eingreifen, wenn bspw. das Gedränge am Bahnsteig überhand nehmen sollte. Darüber hinaus werden potentielle Taschendiebe allein durch das Vorhandensein einer CCTV-Anlage oftmals von ihrer Tat abgehalten. Und sollte dennoch etwas passieren, liegen dem Sicherheitspersonal detailreiche Aufnahmen vor, die eine Identifikation der Täter ermöglichen," erläutert Frank Oetjen.


Flexibel für die Zukunft
„Eigentlich haben die Stadien momentan keine weiteren Umbau- und Ausbauarbeiten geplant, aber man weiß ja nie, was die Zukunft bringt," so Jose de Oliveira. Die Videoanlage könnte jedenfalls problemlos „mithalten", denn durch die offene Architektur ist das System flexibel und skalierbar. Somit sind Änderungen und Anpassungen an künftige Anforderungen jederzeit möglich. „Auch das war ein entscheidender Grund für die Wahl von Dallmeier, denn die Technik bietet langfristige Investitionssicherheit," erläutert Oliveira. Sein Fazit deshalb: „Die Stadienbetreiber sind mit der Überwachungsanlage sehr zufrieden - jetzt freuen wir uns auf spannende WM-Spiele!"

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