Sicherheitskonzepte schützen Mitarbeiter vor Übergriffen in Krankenhäusern

Sie beschimpfen, bespucken und schlagen jene, die ihnen eigentlich helfen wollen: Übergriffe durch ­Patienten, Bewohner und deren ­Angehörige gehören inzwischen zum Arbeitsalltag für viele Beschäftigte im Gesundheitswesen. Immer häufiger eskaliert die Gewalt in deutschen Kliniken: Brennpunkte sind Notaufnahmen, Psychiatrien und Intensivstationen.

In der Notaufnahme – intelligente ­Videobildanalyse (Privacy Protection)...
In der Notaufnahme – intelligente ­Videobildanalyse (Privacy Protection) dient dem Schutz der Privatsphäre mittels automatisierter Verpixelung

 

Laut einer Querschnittstudie der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) haben in Krankenhäusern, ambulanten und stationären Einrichtungen der Altenpflege sowie der Behindertenhilfe mehr als 56 Prozent der Mitarbeiter bereits verbale Gewalt und 78 Prozent körperliche Gewalt erlebt. Prävention ist nicht nur die gesetzliche Pflicht des Arbeitgebers, sondern auch ein ökonomischer Faktor: Übergriffe führen zu Arbeitsausfällen – sei es in direkter Folge oder als posttraumatische Belastungsstörung.

Interventionsstrategien zur Reduzierung der Folgen von Gewalt müssen breit angelegt werden: Technische Maßnahmen sind geeignete Notruf- und Alarmierungssysteme mit akustischen Signalen zur Abschreckung und Videoüberwachung. Der Schutz der Mitarbeiter steht im Mittelpunkt eines jeden Sicherheitskonzepts: „Kameras in Notaufnahmen wirken schon präventiv abschreckend“, erklärt Videosicherheitsexperte Benjamin Wolf von Securiton. „Sie helfen aber auch dabei, Gefahren frühzeitig zu erkennen und im Nachhinein Vorfälle zu dokumentieren.“ Mit Notruftastern und zusätzlichen mobilen Funksendern kann das Personal Hilferufe absetzen. Ein optisches und akustisches Signal soll Kollegen und Anwesende auf die Situation aufmerksam machen und den Aggressor von weiteren Taten abhalten.

Bei Alarm setzt Videoüberwachung ein
Im Falle eines Notrufs übernimmt das Videoüberwachungssystem IPS Video Manager: Die Kameras lokalisieren automatisiert den Alarm­ort und stellen die Bilder in Echtzeit dem Sicherheitspersonal zur Prüfung zur Verfügung. Das Videosicherheitssystem lässt sich modular erweitern: Das Eindringen in bestimmte Bereiche wie etwa in ein Medikamentenlager kann mit dem Videobildanalyse-Modul IPS Indoor Detection von Securiton überwacht werden. Es erkennt die Objektgröße, ermittelt die Objektbewegung und unterscheidet die Perspektiven. „Die Software identifiziert Gefahrensituationen wie Übertritte in eine Tabuzone. Mit solchen intelligenten Videobildanalysen lassen sich im Ernstfall wertvolle Sekunden sparen: Der Mensch kann schneller nach einem zuvor definierten Schema Interventionsmaßnahmen einleiten“, erläutert Wolf. Videoanalysen sind in der Lage, Einbrüche und Überfälle automatisiert zu erkennen und somit zum Schutz vor Diebstahl oder auch zur Vermeidung von Unfällen erheblich beizutragen. Videoüberwachung bewährt sich auch im Außenbereich: Betriebshof, Notaufnahme und Hubschrauberlandeplatz werden so effektiv gesichert.

Sichere Daten
Kameraaufnahmen können im Ringmodus gelöscht oder auch gespeichert werden, damit sie der Polizei nach Zwischenfällen für Ermittlungen zur Verfügung stehen. Ein Baustein zum Datenschutz ist dabei die automatische Verpixelung von Personen, Privacy Protection genannt. „Eine unverschlüsselte Darstellung müssen erst mehrere Personen mit einer kombinierten Passworteingabe genehmigen“, so Wolf.

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