Sicherheitstechnik: Videomanagementsoftware für die Commerzbank
Sicherheitstechnik: Videomanagementsoftware für die Commerzbank. Die kühne Architektur des Commerzbank-Towers fasziniert viele Frankfurt- Besucher – hinter der verspiegelten Fassad...
Sicherheitstechnik: Videomanagementsoftware für die Commerzbank. Die kühne Architektur des Commerzbank-Towers fasziniert viele Frankfurt- Besucher – hinter der verspiegelten Fassade sorgt eine komplexe Softwarelösung für die erforderliche Sicherheit im Filialnetz, die das Frankfurter Systemhaus Heer GmbH mit Hilfe der "Eneo Zelaris"-Software von Videor Technical für die Commerzbank-Zentrale realisierte.
Die Systemapplikation umfasst die Alarmaufschaltung zum zentralen Leitstand, die herstellerunabhängige Aufzeichnung der Alarmbilder sowie die zeitgesteuerte Funktionsprüfung und Sabotageüberwachung durch Referenzbildvergleich. Das dafür erforderliche Softwarepaket besteht aus der Eneo Zelaris-IP Videomanagementsoftware, dem PVis-Managementsystem und dem PVis-erweiterten Gefahrenmanagement.
Client-/Server-basierende Lösung
Bereits angebundene Überwachungssysteme ließen sich dank Zelaris-IP herstellerunabhängig und ohne teure Neuinvestitionen weiter nutzen. Das System bietet durch die Verarbeitung von analogen und netzwerkbasierenden Videosystemen hohe Investitionssicherheit und erlaubt jederzeit die Integration zukünftiger Videoüberwachungen. Als Client-/Server-basierende Lösung ausbaufähig, eignet es sich zudem für den Einsatz in großen Überwachungsanlagen. So können durch den Einsatz von bis zu 64 Videoservern Netzwerke mit bis zu 4096 Videoquellen und 1500 Ausgängen konfiguriert werden.
Für die Commerzbank-Zentrale waren folgende Anforderungskriterien zu erfüllen:
- Ausfall- und Sabotageüberwachung der installierten Überwachungskameras in den 800 Filialen der Commerzbank
- Aufschaltung und Speicherung der aktuellen Bilder bei einem Überfall
Automatische Lageplan-Darstellung, gleichzeitige Bildaufschaltung
Die Anbindung der externen Kameras in den deutschlandweit über 800 Filialen erfolgt direkt über Netzwerk oder über den in der jeweiligen Filiale eingesetzten Bilderspeicher. Die Ausfall- und Sabotageüberwachung geschieht durch einen zeitgesteuerten Referenzbildvergleich im zentralen Leitstand des Commerzbank-Towers. Hierzu wird zyklisch oder über einen definierten Zeitplan ein Bild jeder externen Kamera abgerufen. Dieses wird mit einem zuvor gespeicherten Referenzbild verglichen und über einstellbare Parameter bewertet.
Im gesamten Tower werden mehr als 120 CCTV-Kameras eingesetzt, hinzu kommen 70 Kameras und 15 Schwenk/Neige-Systeme in der nahe gelegenen Sortenkasse (Mainzer Straße), wo täglich Fremdwährungen in Höhe von 300 bis 500 Millionen Euro umgesetzt werden. An den Geldzählplätzen wird auf insgesamt 19 Dallmeier Rekordern mit 50 Halbbildern pro Sekunde Aufnahmegeschwindigkeit aufgezeichnet.
"Am Ende über 2400 Kameras aufgeschaltet"
Gerhard Reinhardt, verantwortlich für die zentrale Sicherheit und Filialorganisation: „Wir setzen die lageplanbasierte Zelaris-Software für den Abgleich der Kamerabilder ein, da keine Aufzeichnung erfolgt. Im Zuge des Projekts werden dann insgesamt 800 Filialen mit jeweils mindestens drei Kameras an das System angeschlossen, so dass am Ende über 2400 Kameras aufgeschaltet sein werden.“
Die in den Filialen vorhandenen Alarmsysteme lassen sich über OPC-Server an den zentralen Leitstand anbinden. Eine automatische Lageplandarstellung mit markierter, ausgelöster Kamera sowie gleichzeitiger Bildaufschaltung im Leitstand dient dazu, die Alarmsituation nachweisbar zu bewerten. Alle angezeigten Bilder, sowie die Prüfbilder der Sabotageüberwachung werden im zentralen Leitstand zusätzlich gespeichert.
„Wir haben zu diesem Zweck bei der Commerzbank ein eigenes Netz aufgebaut und die ersten 18 Zweigstellen sind inzwischen erfolgreich angebunden. Während wir PVis für die Übertragung einsetzen, kommt Zelaris für das Videomanagement und die lageplanbasierte Kennzeichung der Kameras zum Einsatz. Auf diese Weise lässt sich regelmäßig ein automatischer Bildvergleich vornehmen, ansonsten würden wir mehrere Monate benötigen, um alle Kameras zu kontrollieren. Das System stellt für uns die ideale Lösung dar, da es sich schrittweise und herstellerunabhängig erweitern lässt – insofern wächst es quasi mit“, erklärt Reinhardt.
Automatische Sabotageprüfung nach UVV
Zudem können für alle Meldungen Maßnahmentexte und bearbeitende Formulare definiert werden, die je nach Alarmsituation zu bearbeiten sind. Alle Alarme sind in der Historie wieder mit dem zugehörigen Bildmaterial abrufbar. Die monatliche Sabotageprüfung nach UVV erfolgt automatisch – Fehlalarme mit kostenpflichtiger Weiterleitung an die örtlichen Polizeidienststellen können dadurch jetzt reduziert werden. Durch die Speicherung in der zentralen Leitstelle sind aller Ereignisse jederzeit wieder nachvollziehbar.
Die Parametrierung der Sabotageüberwachung ist auf einfache Weise über den Bildinhalt zu definieren. Kanten und feststehende Bildelemente werden dazu definiert und können dann über einen Test geprüft werden. Danach wird die Sabotageüberwachung scharf geschaltet und arbeitet vollkommen automatisch. Die Prüfung wird über einen Zeitplan oder zyklisch im Hintergrund gesteuert und meldet jede Sabotage wie z.B. unscharf stellen, Bildausfall, Abdeckung oder Verdrehen der Kamera.
Herstellerunabhängiges Videomanagement
„Wenn ein netzwerkbasierendes Videosystem wie bei der Commerzbank klassische Abläufe der Videoüberwachung ersetzen oder ergänzen soll, kommen die Vorzüge von Zelaris-IP voll zum Zug. Denn obwohl nahezu alle Videosysteme für den Netzwerkeinsatz eine Browser-basierende Bedienerschnittstelle bieten, ist diese für den Einsatz in Sicherheitsanwendungen meist nur eingeschränkt nutzbar“, ergänzt Uwe Höppner, Produktmanager bei Videor Techncial.
Mit Eneo Zelaris-IP lassen sich unterschiedliche netzwerkbasierende Videosysteme unter einer Oberfläche verwalten, steuern und aufzeichnen. Die Software ist dabei ähnlich einer Videokreuzschiene aufgebaut, bis zu 64 lokale Eingänge und 25 Ausgänge können verwaltet und gesteuert werden. Jedem Eingang kann individuell eine IP-basierende Videoquelle zugeordnet und in Auflösung, Qualität und Bildfrequenz konfiguriert werden.
Hierzu steht eine Anzahl von angepassten Schnittstellen für unterschiedliche Typen und Hersteller bereit. Je nach Produkt werden auch Funktionalitäten wie Schwenk/Neige-Steuerung und digitale Ein- und Ausgänge unterstützt. Die 25 Ausgänge sind als frei positionierbare Videofenster organisiert, denen die Videosignale vom Bediener oder durch Ereignisse frei zuzuordnen sind.
KONTAKT
Markus Kissel
Videor Technical, Rödermark
Tel.: 06074/888-300
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