SimonsVoss: Intelligentes Zutrittssystem für das „Haus am Bernsteinsee“
Durchatmen, neue Kraft tanken und auf andere Gedanken kommen können Familien mit krebskranken Kindern in der Anlage „Haus am Bernsteinsee“ in Niedersachsen.
Durchatmen, neue Kraft tanken und auf andere Gedanken kommen können Familien mit krebskranken Kindern in der Anlage „Haus am Bernsteinsee“ in Niedersachsen. Für den sicheren und unkomplizierten Zugang zu den gemütlichen Blockhäusern und die bessere Verwaltung der Unterkünfte seitens der Organisatoren sorgt seit kurzem ein intelligentes Zutrittssystem von SimonsVoss.
Um Familien mit krebskranken Kindern vor, nach oder zwischen den Therapien ohne großen finanziellen Aufwand eine erholsame und unbeschwerte Auszeit zu ermöglichen, hat der Verein für krebskranke Kinder Harz 2013 das Projekt Haus am Bernsteinsee in Stüde-Sassenburg bei Gifhorn ins Leben gerufen. Die Anlage – seither ganzjährige Anlaufstelle für zahlreiche betroffene Eltern mit ihren Kindern – befindet sich auf einem 1.300 Quadratmeter großen Grundstück im östlichen Teil des weitläufigen Natur- und Feriengebietes Bernsteinsee und liegt nur zirka 400 Meter vom Strand entfernt. Zu den öffentlichen Einrichtungen gehören ein Spielplatz, ein kleiner Basketballplatz, ein Carport sowie eine überdachte Grillecke. Die Familien wohnen in einem von vier modern ausgestatteten Blockhäusern mit 55, 25 oder 20 Quadratmetern Grundfläche.
Digitaler Schließzylinder und Pincode-Tastatur
Um möglichst vielen Familien die Chance zu bieten, am Bernsteinsee Urlaub zu machen, wurde die Aufenthaltsdauer auf drei bis maximal zehn Tage festgelegt. Eine hohe Belegungsfrequenz und schnelle Wechsel zwischen Ab- und Anreise erfordern eine reibungslose Organisation und Schnelligkeit in Bezug auf die Reinigung und Übergabe der Häuser an die nächsten Bewohner. Zwar wurden in den Unterkünften kleine Schlüssel-Tresore als zentraler Aufbewahrungsort eingebaut. Doch im Eifer des Gefechts landeten in der Vergangenheit die Schlüssel bei Abreise ab und zu im Briefkasten oder wurden versehentlich sogar eingesteckt, sodass die ehrenamtlichen Helfer häufiger vor verschlossener Türe standen. Eine Lösung musste her, die für Gäste wie Gastgeber gleichermaßen reibungslos funktioniert.
So wurden die Eingänge der vier Häuser, die bislang mit einfachen mechanischen Schließzylindern ohne Kartensicherung ausgestattet waren, auf modernste digitale Schließtechnik mit dem System MobileKey von SimonsVoss umgerüstet. Die zweiteiligen Sets bestehen jeweils aus einem digitalen Schließzylinder und einer flachen Pincode-Tastatur, die kabelfrei im Innen- und Außenbereich angebracht werden kann. Die digitalen Schließzylinder – klassifiziert nach DIN 18252, EN 1303 und DIN EN 15684 – werden ohne großen Aufwand anstelle von mechanischen eingesetzt. Mit Hilfe einer kostenfreien Web-App wird das System konfiguriert. Die Komplettlösung ist für bis zu 20 Türen und 100 Nutzer geeignet.
Bedienung auch von innen
Durch den speziellen MobileKey-Schließzylinder mit Tastersteuerungsfunktion sind die Eingangstüren der vier Häuser auch von innen zu bedienen. Die Gäste können nach Bedarf die Tür abschließen, wenn sie in der Hütte sind. Eingebaut wurden die Sets vom Fachhändler Schlüssel Bert aus Halberstadt, der sich auf Sicherheitstechnik, Schließanlagen, Alarmanlagen und Videoüberwachung spezialisiert hat. Der für das Haus am Bernsteinsee zuständige Mitarbeiter David Will: „Die Kombination mit Pincode wurde gewählt, um zu vermeiden, dass Gäste Transponder mit sich führen müssen und sie eventuell verlieren oder liegen lassen.“ Für die Gäste ist die Lösung ein Rundum-Sorglos-Paket: Code eintippen, am Knauf drehen und eintreten.
„Der Code ist jederzeit änderbar und macht auch für die Ehrenamtlichen den Zutritt leichter“, erklärt der Systemtechniker, zuständig für Beratung und Verkauf bei Schlüssel Bert. „Da wir die Koordination der Nutzung aus der Ferne betreiben, sind wir sehr glücklich, die MobileKey-Sets an allen Türen zu haben“, sagt Avery Kolle, Geschäftsführer der Anlage. „So können die Familien zeitunabhängig in ihre Unterkünfte kommen, wir müssen bei Verlust von Schlüsseln nicht extra zur Einrichtung fahren. Außerdem spart das digitale System Geld, weil wir für neue Schlüssel nicht mehr investieren müssen.“
Unterschiedliche Codes und Zutrittsrechte für mehr Transparenz
Durch MobileKey hat sich darüber hinaus die Vergabe der Zutrittsrechte vereinfacht und damit zugleich die Sicherheit erhöht. Nicht jeder muss und sollte überall Zutritt haben. Die Verwendung von mechanischen Schließsystemen und die damit einhergehende Verteilung von Schlüsseln an viele Personen – wie es vorher praktiziert wurde – machten es schwierig, den Überblick zu behalten. Das MobileKey-System schafft hingegen maximale Transparenz. So wurden nach dem Einbau der Sets in der Anlage am Bernsteinsee unterschiedliche Codes und damit unterschiedliche Zutrittsrechte vergeben – angefangen von einem Code, der wie ein Generalschlüssel alle Eingangstüren öffnet, bis hin zu solchen, die jeweils nur ein einzelnes Gebäude bzw. diese und das Gemeinschaftshaus öffnen.
Das System, so David Will, „ist einfach zu verstehen, zu bedienen und es läuft stabil. Avery Kolle als Betreiber wurde von mir eingewiesen und konnte dann sein Team instruieren.“ Die Resonanz ist durchweg positiv, was Avery Kolle bestätigt: „Die Funktionalität ist völlig problemlos und erleichtert uns extrem die Handhabung.“ Die ehrenamtlichen Helfer sind froh, nicht mehr unerwartet vor verschlossenen Türen zu stehen, wenn sie die Häuser für die nächsten Bewohner vorbereiten wollen. Und auch die Gäste können ihren Aufenthalt noch unbeschwerter genießen. David Will: „Wir arbeiten als Fachhandelpartner schon sehr lange mit SimonsVoss und bin sehr zufrieden mit der Einfachheit der Cloud-basierten Programmierung. Damit lassen sich auch kleine Projekte umsetzen – ohne viel Hardware und Software.“
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