Top Player Elektronische Schließanlagen – Ludger Voss, SimonsVoss
GIT SICHERHEIT im Interview mit Ludger Voss, Geschäftsführer SimonsVoss.
Wie schätzen Sie aus Sicht Ihres Unternehmens die wirtschaftliche Lage insgesamt und die Ihrer Branche insbesondere ein – und welche Rückschlüsse ziehen Sie daraus für Ihre strategischen Entscheidungen?
Ludger Voss: Die zur Zeit schwierige Lage am Neubau nehmen wir natürlich auch wahr, es trifft uns nicht allzu sehr, weil wir mit dem überwiegenden Teil unseres Geschäftes in der Nachrüstung aktiv sind, also bestehende mechanische Zutrittskontrolle durch digitale Schließtechnik ersetzen. In konjunkturell schwierigeren Zeiten wie aktuell hilft uns, dass wir bei den Auftraggebern breit aufgestellt sind und nicht an einzelnen Branchen oder Sparten hängen. Dadurch sind wir flexibel, und dass das so bleibt – darauf achten wir sehr.
Welches sind Ihrer Einschätzung nach derzeit die drängendsten Herausforderungen Ihrer Kunden – und welche besonderen Anforderungen stellen diese wiederum an Sie als deren Partner, Lieferant oder Dienstleister?
Ludger Voss: Unsere Partnerhändler setzen sich mehr und mehr mit dem Thema Mobilität auseinander. Smartphones werden zu mobilen Identmedien und bieten den Kunden hohe Flexibilität in der Anwendung. Sie können damit problemlos Vernetzungen realisieren und Schließberechtigungen der Endkunden remote verwalten. Hier haben wir gerade begonnen, eine sehr interessante neue Lösung in den Markt einzuführen. Bei den Endkunden selbst spielt die NIS 2-Richtlinie der EU aktuell eine bedeutende Rolle. Unternehmen müssen sich mehr für Cybersecurity engagieren. Ein wichtiger Aspekt ist hier, Angriffe, die physischen Zugriff auf Rechner bzw. IT-Infrastruktur voraussetzen, durch eine effektive physische Zutrittskontrolle zu verhindern. Hier können wir mit sicheren Lösungen aufwarten, wie beispielsweise unser Digital Zylinder AX, der bereits vor einiger Zeit in die BSI-Liste aufgenommen worden ist.
Neue Produkte, Lösungen, Dienstleistungen: Woran arbeiten Sie gerade am intensivsten? Und was können wir demnächst an Neuigkeiten aus Ihrem Hause erwarten?
Ludger Voss: Übergreifendes Thema bei uns ist der kontinuierliche Ausbau der vor wenigen Jahren eingeführten AX-Plattform. Für den 2021 präsentierten Digitalen Cylinder AX haben wir in diesem Jahr neue Varianten vorgestellt, unter anderem für Glastüren oder für den Einsatz auf See. Mit AX2Go haben wir vor wenigen Wochen den Start in die mobile Zutrittskontrolle begonnen – mit dem Smartphone quasi als Schlüssel. Der Administrator vergibt in der Verwaltungssoftware die Berechtigungen und verschickt diese dann über Mobilfunknetzwerke direkt an den Nutzer. Wir arbeiten hier mit einer End-to-end-Verschlüsselung. Berechtigungsdaten werden in der zentralen Verwaltungssoftware verschlüsselt und digital signiert. Erst am Zielort (ein Secure-Bereich im Smartphone des Nutzers) finden eine Entschlüsselung und Überprüfung – ob die Signatur noch zu den Daten passt – statt.
So wird effektiv verhindert, dass Angreifer auf den Übertragungswegen zwischen Verwaltungssoftware und Endgerät Daten mitlesen oder manipulieren können. Darüber hinaus bietet bei AX2Go die verpflichtende Displaysperre des Smartphones zusätzliche Sicherheit. So kann zum einen niemand anderes als der vom Verwalter bestimmte Nutzer die mit digitaler AX-Schließtechnik ausgestatteten Türen begehen, zum anderen wird eine unbeabsichtigte Öffnung vermieden. Aus Sicht des Nutzers ist die AX2Go Türöffnung einfach und komfortabel, er muss die App nicht selbst aufrufen: Handy drauf – Türe auf.