VIP-Interview: Florian Schnitzler
In jeder Ausgabe Ihrer GIT SICHERHEIT bitten wir wichtige Personen, Entscheider, Menschen aus der Sicherheitsbranche, auf unserer VIP-Couch Platz zu nehmen.
In GIT Sicherheit 5/2021 zu Gast:
Florian Schnitzler
Head of Safety, Health & Environment bei Roche im Großraum Stuttgart – Exzellenzzentrum von Roche Diagnostics für die Produktion und Entwicklung von Laborautomatisierungslösungen
- Geboren am 15.08.1987
- Verheiratet, 1 Kind
- 2008: Studium des Wirtschaftsingenieurwesens mit der Fachrichtung Maschinenbau an der RWTH Aachen
- 2014: Management Trainee bei der Daimler AG mit Stationen in Stuttgart, Esslingen und Sao Paulo
- 2016: Wechsel ins Mercedes-Benz Werk Untertürkheim in den Bereich Umwelt- und Arbeitsschutz
- Seit 2020 bei Roche Diagnostics am Standort Ludwigsburg
Ihr Berufswunsch mit 20 war:
Manager bei einem Automobilhersteller.
Welche sicherheitspolitische Entscheidung oder welches Projekt sollte Ihrer Meinung nach schon längst umgesetzt sein?
Aus meiner Sicht sollte das IT-Sicherheitsgesetz 2.0 schon längst umgesetzt sein. Ich denke, die aktuelle Corona-Krise hat uns allen noch einmal mehr als deutlich vor Augen geführt, dass informationstechnische Systeme bzw. der gesamte Cyberraum sowohl für Wirtschaft als auch für Politik und unser aller Privatleben zunehmend wichtiger werden. Eine Novellierung der bisher geltenden rechtlichen Rahmenbedingungen ist daher wünschenswert.
Ein Erfolg, den Sie kürzlich errungen haben, war:
In erster Linie die Tatsache, dass wir – und damit meine ich jeden einzelnen unserer Mitarbeitenden – unsere Roche Standorte im Großraum Stuttgart bisher gut durch die Corona-Krise gebracht und vor allem konstant handlungsfähig gehalten haben. Parallel ist ein Großteil unserer Energie in den Aus- und Umbau des neuen Roche Campus in Ludwigsburg, Baden-Württemberg, geflossen. Wir freuen uns darauf, hier bald alle zentralen Bereiche, von den Servicefunktionen über die Produktion bis hin zur Forschung & Entwicklung, bündeln zu können.
Welche Reform bewundern Sie am meisten?
Mit Blick auf das Thema Sicherheit möchte ich gerne an meine vorangegangene Antwort anknüpfen. Ich finde es gut, dass die Bundesregierung die Überarbeitung des bestehenden IT-Sicherheitsgesetzes noch Ende letzten Jahres auf den Weg gebracht hat. Das unterstreicht aus meiner Sicht die Relevanz dieses Themenfeldes. Nun kommt es darauf an, dass die Überarbeitung der geltenden rechtlichen Rahmenbedingungen zu einem guten Abschluss gebracht und dabei die Perspektiven aller relevanter Interessengruppen bzw. Branchenverbänden entsprechend berücksichtigt werden.
Wer hat Ihrer Meinung nach eine Auszeichnung verdient?
Ganz klar: Meine Eltern. Vier Söhnen den bestmöglichen Start in das Leben zu ermöglichen ist eine mehr als herausfordernde Aufgabe, die sie mit Bravour gemeistert haben.
Worüber können Sie sich freuen?
Über das Lachen meines kleinen Sohnes.
Welchen Urlaubsort können Sie empfehlen?
Die Gili Inseln bei Bali: Herrliche Entspannung weit weg vom Alltag. Freundliche Menschen, wunderschöne Fische und Schildkröten. Und: keine Autos!
Welches Buch haben Sie zuletzt gelesen?
Das war „Der kleine Frosch”. Ein ganz bezauberndes Buch, das ich gestern Abend meinem kleinen Sohn vorgelesen habe. Darüber hinaus kann ich allerdings sehr das Buch „Führen, Leisten, Leben” von Fredmund Malik empfehlen.
Was motiviert Sie?
Mich motiviert es, Eingefahrenes proaktiv anzugehen und zu verändern. Darüber hinaus motiviert mich die Zusammenarbeit in interdisziplinären Teams, in die jeder Mitarbeitende seine individuellen Stärken und seine Expertise einbringen kann. Beides ist bei Roche übrigens ganz hervorragend möglich, was ich sehr schätze!
Worüber machen Sie sich Sorgen?
Dass die anfängliche, zu Beginn der Corona-Pandemie spürbare, Solidarität innerhalb der Gesellschaft allmählich schwindet und es bisweilen den Anschein hat, dass der eigentlich so wichtige Zusammenhalt verloren geht. Dieser Tendenz sollten wir alle gemeinsam entschieden entgegenwirken.
Ihre gegenwärtige Geistesverfassung ist:
Da es aktuell noch sehr früh am Morgen ist, würde ich sagen: nach meinem ersten Kaffee allmählich besser.