Vitel: neuer Sicherheits-Distributor in der DACH-Region

Die Vitel AŞ vertreibt vom Hauptsitz Istanbul und von Ankara aus Systeme für die IT-Infrastruktur und Sicherheit und betreut von dort aus über 5.000 Kunden. Seit kurzem betreut die...

Nadir Yilmaz, Geschäftsführer Vitel
Nadir Yilmaz, Geschäftsführer Vitel

Die Vitel AŞ vertreibt vom Hauptsitz Istanbul und von Ankara aus Systeme für die IT-Infrastruktur und Sicherheit und betreut von dort aus über 5.000 Kunden. Seit kurzem betreut die in Unterschleißheim bei München eröffnete Niederlassung Vitel GmbH in Deutschland, Österreich und der Schweiz Kunden aus den Bereichen Sicherheitstechnik, Transportwesen und Industrial Ethernet. GIT SICHERHEIT sprach mit Nadir Yilmaz, Geschäftsführer der Vitel GmbH über seine Pläne in der DACH-Region.

GIT SICHERHEIT: Wo möchten Sie die Vitel GmbH innerhalb der Sicherheitsbranche positionieren?

Nadir Yilmaz: Vitel fokussiert sich innerhalb der Sicherheitsbranche auf die Bereiche Videoüberwachung, im Speziellen auf die Netzwerke und umfassende Verwaltung der Kameras, das heißt vor allem auf die Kommunikationsinfrastruktur der Überwachungslösung. Mit den Produkten von Moxa und Peplink haben wir umfangreiche Möglichkeiten zur Anbindung von Kameras im Netzwerk, mit Genetecs Lösung haben wir ein starkes Werkzeug für das Management der gesamten Sicherheitsinfrastruktur, wie Kameras oder Zugangs-/ Zutrittskontrollsysteme. Wir haben aktuell außerdem mit weiteren Herstellern Verträge geschlossen, deren Produkte noch tiefer in den Bereich einsteigen. In Kürze können wir unseren Kunden dann auch Lösungen für die Videoanalyse anbieten.

Welche Leistungen bieten Sie Errichtern und Integratoren?

Nadir Yilmaz: Als Value Added Distributor setzen wir dort an, wo unsere Kunden unter Umständen noch Unterstützung benötigen. Bei der Fülle von Produkten im Markt kann nicht jeder Techniker oder Ingenieur alle möglichen Lösungen und Technologien kennen. Deshalb schulen wir unsere Kunden gezielt mit Workshops über die Produkte unserer Hersteller und geben ihnen von Beginn eines Projekts an Hilfestellung bei der Planung von Überwachungslösungen und beim Design des Netzwerks. Auch bei der späteren Inbetriebnahme sind wir unterstützend tätig und kümmern uns um Themen wie die Vorabkonfiguration von Produkten. Kurz gesagt tun wir alles, um unseren Kunden die Umsetzung von Projekten zu erleichtern.

Können Sie uns etwas zum Hintergrund des Unternehmens sagen und in welchen Bereichen Sie bereits Erfahrung haben?

Nadir Yilmaz: Vitel gibt es schon seit bald 25 Jahren in der Türkei, mit Niederlassungen in Istanbul und Ankara. Expertise haben wir vor allem in der Planung und Umsetzung von Netzwerken größerer Infrastrukturprojekte, wie Autobahn- und Tunnelbau sowie im Transportwesen, insbesondere im ÖPNV mit Bussen und Bahnen. In Istanbul haben wir beispielsweise das erste U-Bahn-CCTV-Projekt in der Türkei mit Zug-an-Strecke-Live-Videokommunikation umgesetzt. Dank des Wireless-Zug-an-Strecke-Netzwerks können die Sicherheitsbeamten in der Leitstelle in Istanbul Live-Streams von 10 Kameras in einem Zug gleichzeitig ansehen, und das bei 195 Fahrten täglich. Ein weiteres Projekt ist Wireless im Bus – in rund 350 Transfer- und Tourbussen des Tourismusgiganten TUI sorgen die Produkte von Peplink für ununterbrochenen Wireless-Internetzugang. Wir haben bereits Anfang 2016 beschlossen, unsere Abdeckung auf die DACH-Region auszuweiten. Der Hauptgrund für diese Entscheidung waren der Erfolg und der Erfahrungsschatz von Vitel als Value-Added-Distributor in der Türkei, speziell in der Industriekommunikation und bei Videomanagementlösungen. Wir glauben, dass die Vitel GmbH in der DACH-Region sehr erfolgreich sein wird, denn wir bauen auf ein erfahrenes Team und erfolgreiche Hersteller. Darüber hinaus glauben wir, dass unser Service und unsere partnerschaftlichen Beziehungen zu den Kunden ein Ansatz sind, der uns Wettbewerbsvorteile bietet.

Welches Produktportfolio bieten Sie an und planen Sie das Angebot im Bereich Sicherheit noch zu erweitern?

Nadir Yilmaz: Aktuell bieten wir im Sicherheitsbereich die Produkte von Moxa und Genetec an. Beide Hersteller sind bereits Partner im Bereich Vereinheitlichung der IP-Videoüberwachung für den Schienenverkehr an Bord und entlang der Strecke. Moxas industrielle Netzwerk- und Kommunikationslösungen und Genetecs einheitliche, IP-basierte Lösungen für die Zugangskontrolle, Videoüberwachung und Nummernschilderkennung garantieren im Schienenverkehr die Fahrgastsicherheit, ermöglichen die Verwaltung von Ereignissen und bieten die Möglichkeit der Analyse, ohne dabei den regulären Betrieb zu beeinflussen. Die Kombination aus Softwareplattform und IP-Videokameras, Netzwerkvideorekordern sowie Zug-zu-Boden-Kommunikationssystemen erhöhen die Sicherheit und steigern die Betriebseffizienz, indem sie den Echtzeit-Zugriff auf die IP-Kameras an Bord von jedem Standpunkt innerhalb des Netzwerks aus ermöglichen und die Speicherung von Videoaufnahmen automatisieren. Wie bereits erwähnt werden in Kürze weitere Hersteller hinzukommen, die neben einem umfangreichen Portfolio an Videokameras auch Lösungen für die Sicherung kritischer Infrastrukturen sowie die Umgebungs- und Gebäudesicherung anbieten. Dazu gehören sensible Orte und Bereiche wie Gefängnisse, Kasernen, Regierungsgebäude, Firmengelände, Banken, Kraftwerke und öffentliche Einrichtungen mit viel Publikumsverkehr im Allgemeinen, wie Bahnhöfe oder Flughäfen. Hinzu kommen Analyse-Lösungen für die Bereiche Verkehr und Parken sowie Software für Videoleitstellen. Schrittweise werden noch weitere Hersteller und Produkte folgen, die unser Angebot komplettieren.

Welche Trends sehen Sie aktuell in den Bereichen der Sicherheitslösungen, die Sie abdecken?

Nadir Yilmaz: Die Digitalisierung macht auch vor den Sicherheitstechnologien nicht halt. Aus dem ÖPNV und Straßenverkehr sind Überwachungskameras und entsprechende Softwareprodukte zur Verwaltung und Analyse nicht mehr wegzudenken. Im Fokus stehen neben der Sicherheit und der Unterhaltung der Fahrgäste auch effizientere Prozesse. Die oftmals noch analogen Kameras in Zügen und Bussen oder in Tunneln werden künftig ihren IP-basierten Schwestern weichen müssen, denn der Trend geht neben der Vernetzung und dem Einsatz von intelligenten Analysefunktionen eindeutig hin zur Echtzeit-Überwachung. Je früher Unregelmäßigkeiten entdeckt werden, desto schneller und effektiver kann das Personal in einer Leitstelle Maßnahmen ergreifen. Insgesamt lässt sich sagen, dass sich Kameras und Produkte auf Industrieniveau im Allgemeinen durchsetzen werden. Betrachtet man beispielsweise einen Zug, kann die Anbringung von Kameras an seinen Außenseiten zwei Dinge sicherstellen: zum einen, dass die Türöffnungen frei sind – denn gerade an den Türen passieren oft Unfälle. Zum anderen überwachen die Kameras den Pantographen. Nur Videoüberwachungstechnologie auf Industrieniveau meistert dabei die Herausforderungen im Schienenverkehr: extreme Wetterverhältnisse, Korrosion sowie Kratzer auf den Kameraobjektiven. Und flexible Installation sowie problemlose Wartung stellen sie dank Vernetzung ebenfalls sicher.

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