Was KI-Robotik mit Bildung zu tun hat
Auch in den nächsten Jahren ist von einem zunehmenden Mangel an Arbeitskräften, selbst ungelernten, auszugehen. Steigenden Kundenanforderungen können Dienstleister dann entsprechen, wenn sie bereit sind, robotische Systeme in ihr Portfolio zu integrieren. Schüler, Auszubildende und Studenten werden zukünftig einen ganz selbstverständlichen Umgang mit der Roboter-Technik pflegen und gut geschult enorm dazu beitragen, diese weiterzuentwickeln. Ein Plädoyer von Aleksej Tokarev von Security Robotics, was wir von einem zukunftsorientierten Bildungssystem erwarten müssen.
Robotische Systeme bieten viele Chancen und Möglichkeiten – doch sind sie längst nicht in allen Branchen angekommen. Das gilt beispielsweise für die Sicherheit, das Facility-Management und den Maintenance-Sektor. Damit sich dies ändert, braucht es unter anderem mehr Weiterbildung zum Thema, meint Aleksej Tokarev von Security Robotics.
Bei allen Unterschieden geht es in den Sektoren Sicherheit, Facility-Management und Maintenance im Grunde darum, einen störungsfreien Betriebsablauf zu gewährleisten und sowohl interne Hemmnisse (personelle Verfügbarkeit, technische Defekte) als auch externe Faktoren (Verzögerungen, Sabotage) im Idealfall vorbeugend auszuschließen. Egal ob es sich um den Wachschutz handelt, um Reinigungskräfte, Empfangsmitarbeiter, Servicepersonal oder Wartungstechniker – stets ist es der Mensch, der diese Aufgaben erfüllt. Roboter bleiben die Ausnahme – noch.
Obwohl in vielen Bereichen, wie der eingangs erwähnten Fertigungsindustrie, längst akzeptiert, stoßen die KI-Kollegen in anderen Branchen noch auf Unverständnis. Man wähnt sich des eigenen Arbeitsplatzes nicht mehr sicher, vermutet ersetzt zu werden, nutzlos zu sein. Auch das Thema Kosten und ein vermeintlich großer zeitlicher Aufwand spielen stets eine Rolle. Schlussendlich scheuen viele Menschen Veränderungen und klammern sich schlicht aus Unkenntnis an Bestehendes. Bedenken, welchen Verantwortliche am besten dadurch begegnen, dass sie sich über die Möglichkeiten der Robotik und vernetzter KI informieren und damit auch Potentiale für Ihren Mitarbeiterstamm erkennen.
Warum wir KI-Robotik einsetzen müssen
Einfach gesprochen, leisten robotische Systeme mehr als ein Mensch in derselben Zeit. Effizient, fehlerfrei, unermüdlich, vollvernetzt, mit mehr und leistungsstärkeren Sinnen ausgestattet, kann ein Roboter in seinem Aufgabengebiet parallele Aufgaben wahrnehmen, autonom reagieren und – das ist der Punkt – den Menschen von repetitiven, körperlich anstrengenden und gesundheitsgefährdeten Aufgaben entlasten. Roboter ersetzen also nicht den Menschen, sondern geben diesem den Raum, seine besonderen Stärken, wie Empathie, Erfahrung, Entscheidungskraft etc. an anderen, wichtigen Positionen ausschlaggebend einzusetzen.
Macht man sich klar, dass auch in den nächsten Jahren von einer sinkenden Anzahl Erwerbstätiger und damit einem zunehmenden Mangel an Arbeitskräften, selbst ungelernten, auszugehen ist, wird deutlich, dass steigenden Kundenanforderungen nur noch Dienstleister entsprechen können, die bereit sind, robotische Systeme in ihr Portfolio zu integrieren, beispielsweise für Sicherheitspatrouillen, Wartungsrundgänge oder automatische Reinigungen.
Was hat das mit Bildung zu tun?
Wir erleben immer wieder, wie sich, sobald die Erkenntnis gewachsen ist, plötzlich die unterschiedlichsten Use-Cases auftun, unsere Gesprächspartner auf Ideen kommen, immer neue Einsatzszenarien in die Diskussion einbringen, es einen richtigen Aha-Moment gibt. Solch ein Verständnis zu vermitteln ist unser Ziel.
Und weil Lernen ein lebenslanger Prozess ist, KI & Robotik in jedem Lebensabschnitt und für jede Position im Berufsleben eine Rolle spielen werden, konzentrieren wir uns nicht nur auf die Entscheider, auf erfahrene und Fachleute, sondern setzen parallel auch in jüngeren Jahren an.
Schüler, Auszubildende und Studenten werden in den nächsten Jahrzehnten einen ganz selbstverständlichen Umgang mit der „neuen“ Technik pflegen und gut geschult, enorm dazu beitragen, diese weiterzuentwickeln. Daher ist es nur folgerichtig, genau diese Generation fit zu machen für die Herausforderungen der Zukunft. Im Rahmen der Security-Messe in Essen präsentierten wir uns deshalb gemeinsam mit unserem Partner NBS beim 5. Tag der Aus- und Weiterbildung, organisiert vom BDSW. Hunderte Auszubildende aller relevanten Sicherheitsdienstleister nahmen daran teil.
Breitaufgestellte etablierte Vereine wie der BDSW bieten ihren Mitgliedern die Möglichkeit, als zentraler Wissensvermittler sehr praxisnah und unkompliziert bspw. durch Workshops oder Info-Roadshows zu unterstützen.
Youth Day: Azubis erleben die Roboter live
Doch theoretische Vorträge allein genügen keinesfalls, es gilt den Geist anzuregen, zum Mitdenken und Ausprobieren auffordern. Berührungsängste existieren dabei in den jungen Jahren kaum, ein Umstand, welcher sich auf dem Youth Day zeigte, einer Veranstaltung für Azubis, welche wir auf unserem Leipziger Testgelände durchführten und unsere autonomen Systeme live zeigten. Wer wollte, durfte die laufenden, fahrenden, fliegenden Roboter berühren, auch steuern, um ein Gefühl für seine potentiellen KI-Kollegen zu bekommen.
Dr. Andreas Karguth, seit mehr als 30 Jahren entwickelnd, forschend, beratend und publizierend in der Branche unterwegs, ist ein von uns hoch geschätzter Gesprächspartner. Gemeinsam werden wir in Zukunft vor allem potentielle neue Anwendungsfelder beleuchten und das visuelle und haptische Erleben von Robotern vertiefen.
Wir pflegen enge konstruktive Partnerschaften mit der Northern Business School aus Hamburg, den Berufsakademien Sachsens, Hochschulen der Region und Weiterbildungszentren der Erwachsenenbildung.
Security Robotics Academy im Aufbau
Mit der im Aufbau befindlichen Security Robotics Academy wollen wir schließlich Level-basiert unterschiedliche Ziel- und Nutzergruppen von robotischen Systemen in Ihrem Verständnis und dem täglichen Handling auf Expertenniveau schulen. Planer werden so befähigt, das Pro und Contra vernetzter Robotik in Ihre Überlegungen aufzunehmen und in Kundenprojekten zielführend zu integrieren. Anwendern bringen wir einen smarten Umgang mit ihren neuen Kollegen zu beiderseitigem Nutzen bei. Integratoren erlangen das Wissen, um neue Systeme anzupassen, einzubinden, zu vernetzen und deren Aufgaben zu definieren.