Wert-und Personenschutz: Private Sicherheitsdienstleister sind zuverlässige Partner

Wert-und Personenschutz: Private Sicherheitsdienstleister sind zuverlässige Partner. Noch nie war das Bedürfnis nach Schutz und Sicherheit so groß wie in den letzten Jahren. Es wir...

Heiner Jerofsky, Kriminalrat a.D.
Heiner Jerofsky, Kriminalrat a.D.

Wert-und Personenschutz: Private Sicherheitsdienstleister sind zuverlässige Partner. Noch nie war das Bedürfnis nach Schutz und Sicherheit so groß wie in den letzten Jahren. Es wird zwar überall viel getan, um den Menschen das Gefühl von Sicherheit am Arbeitsplatz, in der Öffentlichkeit und in den eigenen vier Wänden zu vermitteln. Dennoch, eine stabile Sicherheitslage für alle Lebensbereiche ist heute nur noch durch den Einsatz privater Dienstleister möglich. Selbst Polizei und Ordnungsämter geben aus Effizienz- und Kostengründen vermehrt Sicherheits- und Ordnungsaufgaben an private Sicherheitsprofis ab oder schließen Kooperationsverträge. GIT SICHERHEIT fragt für seine Leser fünf große in Deutschland tätige Unternehmen (G4S, Kötter, Securitas,VSU, Wisag) der Branche: Wie umfangreich ist ihre Leistungspalette? Wie sind sie technisch aufgestellt und ausgerüstet? Wie steht es mit der Ausbildung und Qualifikation ihrer Mitarbeiter?

Einsatzmöglichkeiten

Alle befragten Dienstleister bieten für alle nur denkbaren Bereiche und Ansprüche Sicherheit und Schutz rund um die Uhr. Die Dienstleistungspalette ist außerordentlich vielfältig, speziell und variabel. Ausgehend von Kundenwunsch und Sicherheitsbedarf werden bundesweit folgende Serviceleistungen angeboten:

  • 24-Stunden-Notruf-Serviceleitstelle, Interventionsstelle (VdS-C), Servicetelefon, Aufzugsbefreiung, Altennotruf und Videofernüberwachung,
  • Unternehmens-, Werk- und Objektschutz sowie spezielle Sicherheitsaufgaben für kerntechnische Anlagen oder die chemische Industrie,
  • Facilitymanagement und Hausmeisterdienste, Kurier und Belegtransporte, 
  • Geld- und Werttransporte, Geldbearbeitung, Kassendienste und Automatenservice, 
  • Kaufhaussicherheit, Detektive, Einzelhandelsschutz, Center-Sicherheit und Bike-Security, 
  • GPS-Ortungsdienstleistung, Keyservice, Schlüsseldepot, 
  • Sicherheitsdienste im öffentlichen Raum, im ÖPNV und in Schwimmbädern, 
  • Sicherungsposten und Verkehrssicherung, Automatenservice, 
  • Revierkontroll-, Streifendienste, Pforten- und Empfangsdienste, 
  • Einsatz von Schutz- und Sprengstoffspürhunden, 
  • Ermittlungsdienste und Personenschutz, Kontroll- und Kurierdienst, 
  • Parkhausservice, Parkraumbewirtschaftung und Parkplatzeinweisung, 
  • Messe- und Veranstaltungsservice, VIP Betreuung, Hostessen Service, 
  • Night Audit, Garderoben- und Röntgen Service, Fahrgastbetreuung, 
  • Ordnungs-, Fahr- und Veranstaltungsdienste, Konferenzschutz, Messe-, Museums-, Arbeitssicherheit, Baustellenabsicherung und -überwachung,
  • Krankenhaus-, Hotelsicherheit und Diskothekenschutz, 
  • Einsätze für Luftfahrt- und Flughafensicherheit, maritime Sicherheit (ISPS-Code), Kasernen- und Justizsicherheit, 
  • vorbeugender und abwehrender Brandschutz für Neu- und Umbauten, Sanitätsdienste, Betriebs- und Werkfeuerwehr und Brandschutzposten,
  • Wirtschaftssicherheit, Sicherheitsanalyse, -konzept und -beratung.

Ausbildung für alle Ansprüche

Die Ausbildung der Sicherheitsdienstleister hat sich in den letzten zehn Jahren erheblich verbessert. Tausende von Mitarbeitern sind bereits IHK-geprüfte Werkschutzfachkräfte oder Fachkräfte für Schutz und Sicherheit, viele bereits Werkschutzmeister bzw. Meister für Schutz und Sicherheit. Die Unterrichtung gemäß § 34a GewO (Sachkundeprüfung IHK als Mindesteinstieg), die Ausbildung zum Sicherheitsfachwirt (FH), Luftsicherheitsassistenten, Brandschutz- und Räumungshelfer oder zum Waffenträger haben ebenfalls das Niveau gehoben. Auch die Schulungen und Seminare durch den Verband für Sicherheit in der Wirtschaft, die Fachschulen des BDWS, den VdS, sowie interne Unterrichtungen und Fortbildungsmaßnahmen der zahlreichen Werkschutzschulen tragen zu einem breiten Bildungsangebot bei.

Notruf- und Serviceleitstelle

Überall wo Objekte und Personen wirksam geschützt werden sollen, ist eine lückenlose, zuverlässige und zentrale Überwachung unerlässlich. Die Sicherheitsleitstellen der großen Dienstleister erfassen rund um die Uhr die Signale effizienter und technisch hoch entwickelter Alarm- und Kommunikationssysteme. Sie verfügen über sämtliche Übertragungswege und empfangen Meldungen aus Gefahrenmeldeanlagen über verschiedene Empfangsgeräte (analog, digital), Mobilnetz- und Videoübertragungen. Bei kleinen und großen Störungen und Gefahren können sofort die nötigen Maßnahmen eingeleitet werden.

Auch hier waren die Befragten vorbildlich. Ihre Möglichkeiten und Leistungen sind noch umfangreicher, wie z.B.: Aufschaltungen und Überwachung gewerblicher und privater Gefahrenmeldeanlagen, Videoüberwachung, technischen Anlagen der Haus- und Betriebstechnik, Sicherung von Automaten, Fernwirkanlagen, Überwachung von Fahrzeugen, Schiffen und Investitionsgüter, Absicherung von Container, Rettung von Einzelpersonen. Das bedeutet: Bundesweite 24-Stunden Alarmaufschaltung, Überwachung und Intervention.

Die von den Befragten betriebenen VdS-anerkannten Notruf- und Serviceleitstellen sind mit modernster Software ausgestattet. Dadurch sind die Übermittlungen von Alarm- und Zustandsinformationen mittels Standleitung, digitaler oder analoger Telefonwählgeräte, Bildübertragung oder redundanter Übertragung über Mobilfunknetz anhand eines Maßnahmenkatalogs und Abarbeitung der eingehenden Meldungen möglich. Es können telefonische Benachrichtigung der vereinbarten Personen, Entsendung von Alarmverfolger, Verständigung von Notfall- und Servicekräften sowie Handwerkern oder virtuellen Objektrundgänge durchgeführt werden. Es werden auch Helpdesk mit Störungsannahme, Aufzugsnotruf, GPS-Überwachung und Hausnotrufdienste für ältere und hilfsbedürftige Personen betrieben. Auch Hotlinedienste, Servicecenter mit Call-Center-Funktion bzw. Telefonmanagement sind möglich.

Technische Ausrüstung

Alles was an technischen Equipment für die Erfüllung der Sicherheits- und Schutzaufgaben erforderlich ist, ist auf Kundenwunsch möglich und einsatzbereit, wie z.B.:

 

  • Feuerlöschfahrzeuge, Fahrzeuge für Geldund Werttransporte, Fahrzeuge mit Navigationssystem, Funk und Spezialausstattung, 
  • Wächterkontrollsystem, Mobiltelefon und Betriebsfunk, 
  • Gefahrenmelde- und Videoüberwachungsanlagen, 
  • Personenschleusen, Zutrittskontrollsysteme, Röntgengeräte, Metalldetektoren, 
  • Notwehrhilfsmittel, Fesselwerkzeuge, Feuerlöscher, Taschenlampen 
  • Schutzhelme, Atemschutz, Erste Hilfe Ausrüstung, 
  • Kameras, Nachtsichtgerät, Lampen, Absperrmaterial. 

 

Dienst- und Berufsbekleidung

Alle großen der Branche legen besonderen Wert auf eine zweckmäßige, einheitliche und korrekte Dienstbekleidung, auch zur Erkennung und als wichtiges Aushängeschild ihrer Firmen. Es wird unterschieden in Out- und Indoor-Kleidung. Bei den meisten Tätigkeiten, ganz besonders jedoch beim Werkschutz, der Eventsecurity oder bei Aufgaben im öffentlichen oder betrieblichen Raum, ist das Erscheinungsbild der Sicherheitsmitarbeiter durch ihre einheitliche Dienstbekleidung von großer Bedeutung.

Die Kleidung muss funktional, bequem und nach den neuesten wissenschaftlichen Standards für den jeweiligen Einsatz geeignet sein. So werden besonders bei Baustellenbewachung und Nachteisätzen reflektierende Materialien verwendet. Die Berufsbekleidung soll neben der Schutzfunktion und dem Tragekomfort auch die richtige Ausgewogenheit zwischen Autorität gebietender Präsenz einerseits und dem Servicegedanken andererseits symbolisieren. Korrekte Dienstbekleidung von Sicherheitsmitarbeitern signalisiert Schutz und Sicherheitsbewusstsein als einen wichtigen Bestandteil des Firmenimage. Dazu gehört auch ein Dienstausweis, der das seriöse Auftreten abrundet. Damit wird die Berufskleidung auch zum Bestandteil von Öffentlichkeitsarbeit und Corporate Identity.

Leistungs- und Qualitätsmerkmale

Die Schwerpunkte liegen in der Erbringung einer qualitativ hochwertigen Dienstleistung mit dem Ziel: Optimaler Schutz von Menschen und deren Eigentum. Seit vier Jahren gibt es mit der DIN 77200 erstmals eine Deutsche Norm, die Anforderungen an die Erbringer von Sicherheitsdienstleistungen definiert. Die Einhaltung und Zertifizierung auf der Grundlage der DIN EN ISO 9001 ff fordert technische und organisatorische Maßnahmen. Die ISO 9001 betrifft mehr den allgemein- organisatorischen Teil des Dienstleisters, die DIN 77200 dagegen stellt zahlreiche technische und organisatorische Forderungen an die Unternehmen.

Leider sind bislang vorwiegend die Großen zertifiziert, obwohl die Vorteile für den Kunden auf der Hand liegen: Organisatorische Strukturen und Abläufe zur Planung, Erbringung sowie Überwachung der Dienstleistung liegen fest und Erfüllung und Einhaltung notwendiger personeller Qualifikationen sind ebenfalls festgeschrieben. Die Zertifizierung kann Vertrauen schaffen und ist ein Maßstab für qualitativ hochwertiges, nachvollziehbares normkonformes Arbeiten. Zusätzlich verfügen alle großen Anbieter über eigene Qualitätskontrollen und zahlreiche Referenzobjekte.

Fazit

Die Sicherheitsdienstleister haben in den vergangenen Jahren erstaunliches geleistet. Sie haben sich aus dem tristen Wachmann-Image zu einer wichtigen anerkannten modernen Dienstleistungsbranche entwickelt. Je nach Schutzobjekt und Kundenwunsch gibt es natürlich unterschiedliche Anforderungen an Personal, Organisation und Technik.

Die Leistungsbreite ist so vielfältig, dass Sicherheitsdienstleister heute in allen Bereichen der privaten und öffentlichen Sicherheit nicht mehr entbehrlich sind. Es gibt kaum einen Wirtschaftszweig, der auf deren Dienste verzichten kann. Der Präsident des Bundesverbandes Deutscher Wach- und Sicherheitsunternehmen, Wolfgang Waschulewski, bringt es auf den Punkt: „Wach- und Sicherheitsdienste sind heute zuverlässige Partner für alle Fälle.“

 

Meist gelesen

Photo
10.04.2024 • TopstorySafety

Containment für die Batterieindustrie: Sichere Forschungsarbeiten an Kathodenmaterialien

Die weltweite Produktion von Batteriezellen wird in den kommenden Jahren weiterhin signifikant steigen. Dieser Anstieg wird durch Innovationen in der Kathoden-Zellchemie begleitet, da die Kathode ein zentraler Bestandteil von Lithium-Ionen-Batteriezellen ist. Forschungsarbeiten am Zellmaterial erfordern den Umgang mit Schwermetallen wie Kobalt, der aufgrund seiner Giftigkeit eine umfassende Sicherheitsvorkehrung für die Beschäftigten erfordert.