ASWN: Sicherheitswirtschaft fordert engere Zusammenarbeit

Die Allianz für Sicherheit in der Wirtschaft (ASW) Norddeutschland fordert eine engere Zusammenarbeit mit den Sicherheitsbehörden.

Vorstandsvorsitzender Thorsten Neumann. Bild: ASW Nord
Vorstandsvorsitzender Thorsten Neumann. Bild: ASW Nord

Die jüngsten Sabotageakte gegen Bahnstrecken und Gaspipelines haben die zentrale Bedeutung der kritischen Infrastruktur (KRITIS), die neben Transport und Verkehr z. B. den Energie- und Ge­sund­heits­sek­tor, IT und Tele­kommunikation sowie staatliche Institutionen umfasst, blitzartig in aller Munde ge­rückt. Die Angst vor weiteren Anschlägen und potenziellen Ausfällen ist groß geworden.

Die kritische Infrastruktur sei die Achillesferse unserer Gesellschaft, deshalb habe die Wirtschaft seit Langem resiliente Strukturen geschaffen, so Thorsten Neumann, Vorstandsvorsitzender der ASW Nord. Ein Großteil der Wirtschaftsunternehmen habe professionellen Werkschutz- und Unternehmenssicherheiten. Die öffentliche Hand sei nur begrenzt zuständig und man habe sich daher von staatlicher Seite anfangs nur wenig mit dem Thema befasst. In dieser Krisenlage wünsche sich der Verband eine engere Zusammenarbeit seiner Experten und staatlichen Behörden. Das Gebot der Stunde sei Sicherheitspartnerschaft auf Augenhöhe.

Gebraucht würden jetzt mehr Schnelligkeit und Eile. Die Vorstellung von Eckpunkten noch in diesem Jahr sei schlicht zu langsam. Das Bundesinnenministerium müsse noch mehr den Wirtschaftsschutz stärken, die bereits bestehenden Initiativen ausbauen und eine starke Grundstruktur mit der Wirtschaft aufbauen. Die Infrastruktur, auch die der kritischen Unternehmen, sei mit dem Objektschutz und dem Betrieb seit vielen Jahren in guten Händen der privaten Wirtschaft, so Markus Wagemann, Geschäftsführer der ASW Norddeutschland. Wenn man sich die Energieversorgung oder z. B. die Wasserversorgung grundsätzlich anschaue, dann habe man in Deutschland ein sehr hohes Versorgungsniveau sowie einen hohen Sicherheitsstandard. Bislang seien nur sehr geringe Stromausfälle verzeichnet worden. Die jetzt beginnende Diskussion zum physischen Schutz aller Versorgungsnetze dürfe sich jedoch nicht nur auf die staatlichen Stellen verengen, denn die Werks- bzw. Unternehmenssicherheit und die Sicherheitsdienstleistungsunternehmen seien bereits seit Jahren verlässliche Partner bei der Erstellung und Umsetzung von Sicherheit.

Die staatlichen Ressourcen beim Schutz von Pipelines, Stromkabeln oder Windkraftanlagen seien begrenzt, so Thorsten Neumann. Wie auch Friedrich Kötter fordere der Verband für den Wirtschaftsschutz wesentliche Bausteine mit Public-Private-Partnerships auf Augenhöhe zu den Sicherheitsbehörden.

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