Initiative „Rauchmelder retten Leben“: Vollausstattung mit Rauchmeldern kann Senioren retten
Die Initiative Rauchmelder retten Leben hat auf der 64. Jahresfachtagung die Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes e. V. (vfdb) am 24. Mai in Bremen eine Vollaussta...
Die Initiative „Rauchmelder retten Leben“ hat auf der 64. Jahresfachtagung die Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes e. V. (vfdb) am 24. Mai in Bremen eine Vollausstattung sämtlicher Wohnräume in Deutschland mit Rauchmeldern für die Rettung von Senioren im Brandfall empfohlen. Der Grund: Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes sind in Deutschland 61 Prozent der Brandtoten über 60 Jahre alt. Das Risiko bei einem Wohnungsbrand zu sterben, ist für Senioren damit doppelt so hoch wie für die restliche Bevölkerung. Der Einsatz von Rauchmeldern in sämtlichen Wohnräumen könnte dieses Risiko deutlich senken.
Brandgefahr im Wohnzimmer besonders hoch
„In den meisten Bundesländern sind Rauchmelder nicht im Wohnzimmer vorgeschrieben, obwohl die Brandgefahr durch Kerzen und elektrische Geräte hier besonders hoch ist. Der Rauchmelder schlägt im Brandfall also erst Alarm, wenn der Rauch im Flur oder Schlafzimmer ankommt. Das ist besonders für physisch eingeschränkte Menschen viel zu spät“, berichtet Claudia Groetschel von „Rauchmelder retten Leben“ in ihrem Vortrag auf der Jahresfachtagung. Für viele Senioren, die Gehhilfen als Hilfsmittel bräuchten oder krank und bettlägerig seien, werde dann die Zeit knapp, die Wohnräume rechtzeitig zu verlassen. Denn im Brandfall blieben in der Regel nur vier Minuten Zeit zur Flucht. Unter der Überschrift „Wenn es brennt, sind Senioren Risikogruppe Nummer eins – Brandschutz für Senioren in privaten Haushalten“, zeigte Groetschel die besonderen Gefahren für ältere Menschen auf und lieferte Lösungsansätze.
Gesetz für Vollausstattung mit Rauchmeldern empfohlen
Derzeit leben 95,6 Prozent der Senioren in privaten Haushalten. Diese Menschen werden durch die aktuelle Rauchmelderpflicht nicht ausreichend geschützt. Ein wichtiger Schritt für einen verbesserten Brandschutz wäre eine gesetzlich vorgeschriebene Vollausstattung der Wohnung, ausgenommen Küche und Bad, in allen Bundesländern, so wie in Berlin und Brandenburg bereits in der Landesbauordnung verankert. Damit ließe sich die automatische Branddetektion näher an potentielle Zündquellen bringen. So entstünde durch frühzeitigere Alarmierung mehr Zeit für die Selbstrettung. Wünschenswert wäre für die Zukunft auch eine küchentaugliche Detektionseinrichtung im Rahmen der Rauchmelderpflicht. Auch funkvernetzte Melder oder zusätzliche an die Rauchmelder gekoppelte Warneinrichtungen würden helfen, Senioren früher über einen Brandausbruch zu informieren.
Checkliste schützt Risikogruppe Nummer eins: Senioren
Laut Statistik entstehen ein Drittel aller Wohnungsbrände durch elektrische Defekte. Die Risiko-Checkliste von „Rauchmelder retten Leben“ hilft, unter anderem anhand von Fragen zum Gesundheitszustand der Bewohner, zu Fluchtwegen und zur Wohnsituation, mögliche Gefahrenquellen zu erkennen und das Brandrisiko zu minimieren. Die Checkliste ermittelt auch, ob akuter Handlungsbedarf besteht, weil beispielsweise elektrische Geräte defekt sind, Rauchmelder fehlen oder von den Senioren nicht gewartet werden können.
Weitere Tipps zur Brandprävention für Senioren und die Online-Checkliste unter: www.senioren-brandschutz.de