Künstliche Intelligenz von Bosch schützt den Aachener Dom
Künstliche Intelligenz von Bosch wacht seit Ende letzten Jahres über den weltberühmten mehr als 1.200 Jahre alten Aachener Dom. Deutschlands erste UNESCO-Welterbestätte wurde von Bosch Building Technologies und dem Ingenieurbüro plan ing mit einer intelligenten Videolösung ausgestattet, die sie vor einer Vielzahl drohender Gefahren schützt.
Vor allem Brände können für solch ein historisches Bauwerk von unschätzbarem immateriellem Wert verheerend sein – und gerade deshalb hat sich der Aachener Dom für das neue System entschieden, das besonders schnell eine mögliche Gefahr detektieren kann: Über 50 Aviotec-Kameras von Bosch in 16 Räumen erkennen mittels intelligenter Videoanalyse Rauch und Flammen visuell, direkt an der Entstehungsquelle. Dank KI-Algorithmen können die Videokameras zudem beispielsweise Kerzenlicht von einem entstehenden Brand unterscheiden. Falschalarme können so weitestgehend vermieden werden. Damit reagieren die Kameras deutlich früher als Brandmelder an der Decke, zu denen der Rauch erst aufsteigen muss.
„Wir sind stolz auf dieses weltweit einzigartige Projekt im Aachener Dom“, sagt Dr. Marcus Nadenau, Leiter des europäischen Systemintegrator-Geschäfts Energy and Building Solutions von Bosch Building Technologies. Aviotec biete einen unschätzbaren Geschwindigkeitsvorteil bei der Branderkennung, insbesondere bei komplexen Gebäudegrundrissen und hohen Decken, so Dr. Marcus Nadenau weiter.
Dombaumeister Dr. Jan Richarz, der das Projekt von seinem Vorgänger Helmut Maintz übernommen hat, betont die Bedeutung dieser Technologie für den Schutz des Aachener Doms, deren Realisierung vom Karlsverein/Dombauverein und dem Land Nordrhein-Westfalen unterstützt wurde: „Mit dieser Videoüberwachungslösung ist Aachen international ganz vorne dabei. Sie schützt unser Welterbe so zuverlässig und innovativ, wie es seiner historischen, religiösen und kulturellen Bedeutung gerecht wird. Ich bin mit dem Ergebnis und der partnerschaftlichen Zusammenarbeit sehr zufrieden“, so Dr. Jan Richarz.
Aviotec sichert vor allem die Innenräume des Doms mit seinen wertvollen Heiligtümern und einzigartigen Kunstwerken, die jährlich von über einer Million Besuchern bewundert werden. Die Videolösung sorgt dafür, dass die Besucher den vielen Schätzen im Dom so nah wie möglich kommen können, ohne sie jedoch zu gefährden: Aviotec schlägt Alarm, wenn jemand die virtuellen Sperrzonen um einzelne Exponate betritt. Tagsüber schützt sie den Dom so vor Vandalismus und Diebstahl, nachts vor Einbrüchen. Dank Aviotec lassen sich auch die Besucherströme nun wesentlich effizienter steuern, da sich nur eine begrenzte Anzahl von Personen gleichzeitig im Dom aufhalten darf: Das bisher aufwendige manuelle Zählen der Besucher übernimmt nun die Videolösung.
Bosch Building Technologies hat die umfassende Videolösung für den Dom gemeinsam mit dem Ingenieurbüro plan ing entwickelt und realisiert. Jeder Schritt wurde eng mit der Dombauhütte abgestimmt, deren anspruchsvolle Aufgabe es ist, den Dom und seine Schätze für die Zukunft zu erhalten. Aviotec von Bosch biete Brandfrüherkennung und Videosicherheitsfunktionen in einem System und entspreche damit perfekt den besonderen Schutzbedürfnissen dieses Sakralbaus, so Ralf Wolters vom Ingenieurbüro plan ing. Modernste Technik treffe hier auf jahrhundertealte Schätze. Das sei eine Kombination, die ihn begeistert habe, so der Ingenieur.
Ein Vorteil der Aachener Lösung ist die enge Verzahnung mit der örtlichen Feuerwehr: Sobald eine der Aviotec-Kameras einen Entstehungsbrand erkennt, wird die Berufsfeuerwehr Aachen über die normativ eingebundene Brandmeldeanlage informiert. Ein Monitor zeigt den eintreffenden Feuerwehrleuten Live-Bilder aus dem Dom und informiert sie über den genauen Ort, an dem die Gefahr erkannt wurde. Das spart wertvolle Zeit. Aufgrund des hohen Aviotec-Standards gewährte die Feuerwehr der Lösung eine Aufschaltung als Sondermelder in ihre Systeme. Als erstes System zur videobasierten Branderkennung wurde Aviotec bereits 2017 vom VdS zertifiziert.
Um die ideale Position jeder Kamera für das Bauwerk zu bestimmen, wurden zunächst Raumpläne digital erstellt und anschließend eine aufwendige 3D-Simulation durchgeführt. Die Denkmalpflege wurde frühzeitig eingebunden, sodass sich das Videosystem nahezu unsichtbar in das bestehende Ensemble einfügt. Während der Installationsphase arbeiteten zeitweise mehr als 30 Handwerker im Dom und setzten Elektrik, Beleuchtung und neue Videolösung Hand in Hand um. Für das gesamte Team war es eine besondere Erfahrung, in einer UNESCO-Welterbestätte zu arbeiten.
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