Störsignale schneller und besser orten
Schon vor dem Masterabschluss ein Paper für eine internationale Konferenz einzureichen, und als Referenten eingeladen zu werden das ist schon etwas ganz Besonderes. Und genau das ...
Schon vor dem Masterabschluss ein „Paper“ für eine internationale Konferenz einzureichen, und als Referenten eingeladen zu werden – das ist schon etwas ganz Besonderes. Und genau das ist Janos Buttgereit und Erik Volpert, Studenten am Fachbereich Elektrotechnik und Informatik der FH Münster, gelungen. In einem Masterprojekt forschen die Studenten ein Jahr lang im Labor für Nachrichtentechnik an Multiantennenempfängern.
Im September wird Buttgereit die ersten Ergebnisse der gemeinsamen Forschung zur schnellen Ortung von Signalen mithilfe von Multiantennenempfängern auf der CENICS 2018 (International Conference on Advances in Circuits, Electronics and Micro-electronics) in Venedig vorstellen. Sie sind in Kooperation mit der RWTH Aachen entstanden.
Für ihr Masterprojekt hatten sich die beiden Studenten zunächst die Platinen und Halterungen für vier Antennen anfertigen lassen. „Die Platinen waren super schnell gefräst“, sagt der Betreuer des Projekts, Prof. Dr. Götz Kappen, über die unkomplizierte Zusammenarbeit mit dem Zentralbereich Elektrotechnik und Informatik. Die Vernetzung der Labore sei richtig gut. Denn nun kam noch das Labor für Hochfrequenz- und Mikrowellentechnik ins Spiel, dort erhielt das Team Unterstützung bei der Montage der Miniantennen auf der Halterung.
Mithilfe von mehreren Antennen – also einem Multiantennenempfänger – ist es möglich, Signale wie einen Störsender besser zu orten. Um diesen Prozess deutlich zu optimieren und ohne Zeitverzug darzustellen, haben Buttgereit und Volpert eine Software entwickelt, die mit einer komplexen Hardware die hierfür notwendige Rechenleistung realisiert. „Es ist möglich, eine dreidimensionale Ortung mithilfe einer sehr flüssigen Darstellung, wo sich der Sender gerade befindet, ohne Zeitverzögerung zu visualisieren“, sagt Kappen.
„Nun muss die Hardware kleiner werden, um im Idealfall auf einem Chip untergebracht zu werden“, erklärt Buttgereit, der diesem Projekt in seiner Masterarbeit weiterhin treu bleiben wird. Aktuell ist die Hardware nämlich noch so umfangreich, dass hierfür ein großes Regal im Labor notwendig ist. „Angesichts der fortschreitenden Entwicklung von Industrie 4.0 oder dem Internet der Dinge könnten diese Forschungsergebnisse für Unternehmen sehr interessant werden, da der Aufbau sehr flexibel für verschiedene Anwendungen und Frequenzen angepasst werden kann“, erklärt Kappen, der Buttgereit auch während seiner Masterarbeit betreuen wird.