Terroranschläge durch neue Konzepte frühzeitig erkennen und abwehren
Verbesserte Systeme unter anderem zur Früherkennung und Abwehr von Terroranschlägen entwickelt derzeit die Sicherheitswirtschaft in Deutschland.Personen oder Objekte werden dabei z...
Verbesserte Systeme unter anderem zur Früherkennung und Abwehr von Terroranschlägen entwickelt derzeit die Sicherheitswirtschaft in Deutschland.
Personen oder Objekte werden dabei zum Beispiel von Wärmebildkameras automatisch erfasst, wenn sie bei der Annäherung an ein Objekt eine virtuelle Grenze überschreiten. In einem Leitstand werden die Informationen aus verschiedensten Quellen zusammengeführt und gegebenenfalls von hier aus Gegenmaßnahmen gesteuert.
Dr. Karsten Deiseroth vom ZVEI-Fachverband Sicherheit skizzierte die Möglichkeiten entsprechender Sicherheitssysteme auf der Fachverbands-Jahrespressekonferenz in Stuttgart. „Herzstück solcher Systeme ist eine Software, die in Echtzeit alle zur Verfügung stehenden Daten verarbeitet und dadurch die Führung auch großer Einheiten von Einsatzkräften unterstützt."
Die Informationen kommen von verschiedenen Sensoren, zum Beispiel von Bewegungsmeldern und Videoüberwachungskameras oder auch von Radarsystemen und Unterwassersensoren. Erforderliche Maßnahmen können dann auch von einem räumlich entfernten Leitstand veranlasst werden. „Schnittstellen zu Fremdsystemen erlauben es, für die jeweilige Anforderung eine passend skalierte und jederzeit erweiterbare Lösung zu finden", betonte Deiseroth.
Schutz militärischer Lager oder kritischer Infrastrukturen
Deiseroth sieht eine Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten solcher Systeme. „Die kriegerische Auseinandersetzung zwischen zwei Armeen gehört mehr und mehr der Vergangenheit an. Stattdessen werden asymmetrische Konfrontationen immer häufiger." Das Anschlagmuster von Terroristen auf ein Feldlager in Kunduz gleiche im Grundsatz beispielsweise einem Anschlag in einem Bahnhof in Deutschland. Einsatzmöglichkeiten für solche neuartigen Sicherheitssysteme könnten daher auch Schutzsysteme für Flughäfen, Hafenanlagen, Kraftwerke, Raffinerien oder medizinische Versorgungszentren sein.
„Schutzsysteme wie ich sie beschrieben habe sind für Polizei, Grenzschutz oder zivile Sicherheitsdienste genauso wichtig wie für die Streitkräfte", erklärte Deiseroth. „Nehmen Sie den Schutz wichtiger Infrastruktureinrichtungen wie Raffinerien, die Sicherung von Fahrzeugkonvois oder den Feldlagerschutz in Krisengebieten - wenn wir von Sicherheit sprechen, dann meinen wir den Schutz des Bürgers auf der Straße genauso wie den des Soldaten im Einsatz."