Alarmierungssystem mit Personen-Notruf-Geräten für „Alleinarbeiter“
Der Werkzeugmaschinenhersteller Studer hat in seiner Firmenzentrale in Steffisburg in der Schweiz ein lückenloses Sicherheitskonzept zum Schutz von Alleinarbeitern realisiert. Dabe...
Der Werkzeugmaschinenhersteller Studer hat in seiner Firmenzentrale in Steffisburg in der Schweiz ein lückenloses Sicherheitskonzept zum Schutz von Alleinarbeitern realisiert. Dabei kommt die Swissphone SOS-Plattform (SOS-Portal) zum Einsatz. Während des Tages laufen die Alarme bei der Studer-Betriebssanität ein, nach 17 Uhr leistet der beauftragte und ortskundige Sicherheitsdienst schnelle Hilfe im Alarmfall.
Die vor mehr als hundert Jahren gegründete Firma Fritz Studer mit Sitz in Steffisburg bei Thun in der Schweiz produziert Standardmaschinen und individuelle Systemlösungen im Hochpräzisions-Rundschleifen für die Bearbeitung kleiner und mittelgroßer Werkstücke. Mit rund 23.000 ausgelieferten Anlagen ist das weltweit tätige Unternehmen Markt- und Technologieführer im Universal-, Außen-, Innenrund- und Unrundschleifen.
Das Unternehmen hat seinen Standort über die Jahrzehnte beibehalten und immer weiter ausgebaut – mit heute rund 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Es handelt sich um ein weitläufiges Gelände mit sechs Gebäudekomplexen. Um so wichtiger ist der in der Schweiz gemäß SUVA (Schweizerische Unfallversicheung) vorgeschriebene Schutz der Alleinarbeiter, wie Ivo Vonlanthen, Sicherheitsbeauftragter bei Studer, erläutert: „Es gibt Bereiche wie zum Beispiel die Härterei, die Spritzkabinen und das Ersatzteillager, in denen sich Mitarbeiter teilweise ohne Sichtverbindung und ohne Rufweite zu ihren Kollegen befinden. Wir arbeiten zudem im Zweischichtbetrieb, weshalb sich ab 17 Uhr deutlich weniger Personal in den Werkshallen aufhält.“
Um diesen Mitarbeitern ein Höchstmaß an Sicherheit zu bieten, hat Studer gemeinsam mit Swissphone ein umfassendes Alarmierungskonzept erarbeitet und umgesetzt.
Personen-Notruf-Gerät am Mann
Alle Alleinarbeiter tragen das Personen-Notruf-Gerät Swissphone Trio und können mit einer Notsignaltaste einen Alarm auslösen, der auf alle anderen Personen-Notruf-Geräte geleitet wird. Ist der Mitarbeiter in einer Situation, in der er die Notsignaltaste nicht mehr betätigen kann, erfolgt ein Totmann- oder Fall-Detektor-Alarm, der ebenfalls an alle Personen-Notruf-Geräte gesendet wird. Zusätzlich sind auf dem Werksgelände rund zwanzig Alarmauslöser fest installiert.
Bei der Frage, wie ein Alarm weitergeleitet wird, galt es zwei Grundszenarien zu berücksichtigen. Von 7 bis 17 Uhr steht die betriebsinterne Zentrale als Anlaufstelle für Notrufe zur Verfügung. Zusätzlich gehen die Alarme auf dem PC und dem Smartphone des Sicherheitsbeauftragten ein, der ebenfalls sofort den Unfall lokalisieren und entsprechende Massnahmen einleiten kann. Ab 17 Uhr, wenn die Zentrale nicht mehr besetzt ist, wird der Notruf direkt an die Alarmzentrale des Sicherheitsdiensts Securitas in Bern weitergeleitet, die rund um die Uhr besetzt ist.
Die Notrufzentrale der Securitas alarmiert dann, so Ivo Vonlanthen, „denjenigen Wachmann auf Patrouille, der unserem Werk am nächsten ist. Eine direkte Alarmierung der Rettungskräfte ist nicht sinnvoll, weil sie keinen Zutritt von außen haben und die Örtlichkeiten nicht kennen. Die Securitas hingegen als beauftragter Sicherheitsdienst hat Zugang und ist mit dem Areal vertraut.“
Software-Plattform für alle Alarmfälle
Beide Alarmsysteme werden über die Swissphone SOS-Plattform (SOS-Portal) gesteuert. Während des Tages erfolgt die Intervention im Self-Care-Modus, das heisst, dass Studer die eventuell auftretenden Alarme selbstständig abarbeitet. Von 17 bis 7 Uhr gehen die Alarme auf der Swissphone SOS-Center-Lösung in der Notrufzentrale der Securitas ein.
Auch die Ortung der Mitarbeiter im Alarmfall erfolgt Software-gestützt. Ivo Vonlanthen: „Wir haben gemeinsam mit der Swissphone ein Konzept erstellt, das ohne GPS-Ortung auskommt und nur die Installation von 15 Positionssendern (IBT) auf dem Firmengelände erforderte. Wenn ein Notruf abgesetzt wird, lässt sich der betroffene Mitarbeiter über die Sender, die alle drei Sekunden ein Signal absetzen, genau lokalisieren. Der Aufenthaltsort des in Not geratenen Mitarbeiters wird dann auf dem elektronischen Gebäudeplan im SOS-Portal angezeigt.“
Sichere Dokumentation durch externe Stelle
Im Ereignisfall erfolgt die Dokumentation und Archivierung des Alarms sowie der getroffenen Maßnahmen automatisch im SOS-Portal. Den für den Abschluss eines Falls notwendigen Kurzbericht erfasst ein Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes, sowohl während der normalen Arbeitszeit als auch während der Randzeiten. Ivo Vonlanthen: „Die Dokumentation durch Securitas gibt uns die Sicherheit einer objektiven Dokumentation durch eine externe Stelle.“
Übrigens gilt dieses Notrufsystem nicht nur für die Mitarbeiter in der Produktion. Auch in den Büros und insbesondere in den oberen Etagen gibt es Alleinarbeiter, die zum Beispiel abends oder am Wochenende ihre Aufgaben erledigen. Deshalb ist die Geschäftsleitung ebenfalls mit einem Personen-Notruf-Gerät ausgestattet. Insgesamt sind bei Studer 23 Personen-Notruf-Geräte des Typs Swissphone Trio im Einsatz.
Sicherheit für alle Beteiligten
Aus Sicht der Swissphone kommt bei Studer eine maßgeschneiderte Lösung nach dem Prinzip „Alles aus einer Hand“ zur Anwendung – inklusive Konzeptphase, Vorlagen für die Prozessdokumente, Programmierung der Geräte und Schulung der Mitarbeiter. Ivo Vonlanthen: „Die Alarmierung ist praxisgerecht und wir sind sehr zufrieden damit. Die Mitarbeiter fühlen sich sicher und für mich als Sicherheitsbeauftragten ist es beruhigend zu wissen, dass im Alarmfall immer schnell jemand vor Ort ist – sei es eine Person der eigenen Betriebssanität oder nach 17 Uhr vom ortskundigen Sicherheitsdienst.“
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