Axis Communications feiert sein 30jähriges Bestehen
Wer bei Axis neu anfängt, hat bereits nach kurzer Zeit die Gelegenheit, den Firmensitz in Schweden zu besuchen. Dort lernt er das Management persönlich kennen - und die kreative un...
Wer bei Axis neu anfängt, hat bereits nach kurzer Zeit die Gelegenheit, den Firmensitz in Schweden zu besuchen. Dort lernt er das Management persönlich kennen - und die kreative und auf Unternehmenergeist setzende schwedische Kultur des Hauses. Seit inzwischen 30 Jahren ist das IT-Unternehmen am Markt - als einer der maßgeblichen Treiber des Wandels von analoger zu digitaler Videoüberwachungs- Technologie. GIT SICHERHEIT sprach mit Tanja Hilpert, Sales Director Middle Europe, und Edwin Roobol, Regional Director Middle Europe bei Axis Communications.
GIT SICHERHEIT: Herr Roobol, Axis feiert 2014 sein 30-jähriges Bestehen. Wie hat sich das Unternehmen seit seiner Gründung 1984 in Schweden verändert?
Edwin Roobol: Axis als Unternehmen erfindet sich immer wieder neu und entwickelt sich kontinuierlich weiter. Als Martin Gren, Mikael Karlsson und Keith Bloodworth 1984 die Firma im südschwedischen Lund gründeten, standen Netzwerk-Druckerlösungen im Fokus. Damals dachte man noch gar nicht an Netzwerk-Video. Im Gegenteil, als wir 1996 erstmals die Netzwerk- Kamera entwickelten, hat uns die Branche nicht ernst genommen.
Viele meinten damals, dass analoge Kameras die Zukunft sind und sich die Netzwerk-Technologie nie durchsetzen wird. Aber unser Management war überzeugt von dieser Idee und hat sich auch von Unkenrufen aus der Branche nicht beirren lassen. Der Erfolg gibt uns inzwischen Recht. Laut dem Analyseinstitut IHS werden Netzwerk-Kameras 2014/2015 über die Hälfte des weltweiten Umsatzes an Überwachungskameras ausmachen. Das ist eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vorjahr. Wir sind stolz auf den Beitrag, den wir hier geleistet haben und werden auch weiterhin technologische Trends setzen.
Welche Meilensteine in der Firmengeschichte fallen Ihnen ein, wenn Sie an die letzten 30 Jahre denken?
Edwin Roobol: Als Marktführer sind wir sehr innovativ und entwicklungsgetrieben. Die Liste unserer Awards und Markteinführungen zeigt das deutlich: So präsentierten wir 1998 den ersten Video-Encoder der Welt, 2009 die erste HDTV-Kamera und 2010 mit der AXIS Q19-Serie die allererste Netzwerk Wärmebild-Kamera. Große Wellen im Markt schlug auch die Entwicklung von Lightfinder in 2011. Damit ist die Aufnahme von Farbbildern auch in Dunkeln Umgebungen möglich.
Und, um auch kleinen und mittelständischen Unternehmen die Vorteile von IP-Video zu ermöglichen, steht seit 2012 der Axis Camera Companion zur Verfügung. Mit diesem kostenlosen Software- Client können bis zu 16 Kameras verwaltet werden. Einen großen Schritt in eine neue Richtung bedeutete 2013 der Launch unserer netzwerkbasierten Zutrittskontrolle mit der Einführung des AXIS A1001, vorerst in den USA. Damit betreten wir Neuland. Der IP Tür- Controller ist der erste, nicht-proprietäre und offene IP-basierte Zutritts-Controller am Markt und stellt für uns eine logische Erweiterung unseres Portfolios dar.
Axis gilt als der Entwickler der IP-Kamera und zahlreicher weiterer Produkte und Technologien, Stichwort Lightfinder. Denken Sie, dass die schwedische Firmenkultur die Basis für diese Innovationen ist?
Edwin Roobol: Ja, die schwedische Firmenkultur ist nach wie vor sehr präsent bei uns. Unternehmergeist und Engagement zeichnen die Unternehmenskultur von Axis aus und werden als Schlüsselfaktoren für unseren Erfolg gesehen. Sie sind der Antrieb für die Entwicklung von Axis auf dem Markt für Netzwerk-Video. Axis fördert neue Ideen und visionäres Denken, damit unsere Mitarbeiter gemeinsam die bestmöglichen Kunden- und Partnerlösungen finden können.
Ein Beispiel: 2013 investierte Axis 15 Prozent des Umsatzes in Forschung und Entwicklung. Derzeit sind mehr als 600 Ingenieure in Lund in diesem Bereich beschäftigt. Und auch Martin Gren, einer unserer Firmengründer, ist nach wie vor in F&E tätig. Doch nicht nur im Entwicklungsbereich spürt man die schwedische Herkunft, sondern auch in anderen Bereichen. Jeder neue Mitarbeiter, egal ob es sich hier um ein Management- Mitglied, einen neuen Kollegen aus dem Sales, Marketing oder dem Empfang handelt, wird für einige Tage nach Schweden eingeladen, um dort den Firmensitz zu sehen. Für unser Management ist es dabei nach wie vor sehr wichtig, die neuen Mitarbeiter persönlich kennenzulernen.
Frau Hilpert, Sie sind seit 11 Jahren bei Axis in verschiedenen Funktionen tätig. Was hat sich in Middle Europe verändert?
Tanja Hilpert: Vieles! Ich bin seit elf Jahren nun bei Axis und was als kleine Niederlassung in Hallbergmoos begonnen hat, ist zu einem der größten Büros bei Axis weltweit mit eigenen Axis Experience Center in Ismaning herangewachsen. Inzwischen ist Axis Weltmarktführer mit über 1.700 Mitarbeitern in mehr als 40 Ländern und 65.000 Partnern in 179 Ländern. 2013 stieg der Umsatz auf 4.717 Mio. SEK und wir sind um 17 Prozent gewachsen. In den vergangenen fünf Jahren betrug das durchschnittliche Umsatzwachstum um 20 Prozent.
Ein essentieller Faktor für diese erfolgreiche Firmengeschichte sind definitiv unsere engagierten Mitarbeiter und loyalen Partnerschaften. Ohne unsere Partner wären wir heute nicht Marktführer. Aus diesem Grund ist es uns wichtig, unsere Erfahrungen und das Wissen zu teilen. Denn der Videoüberwachungsmarkt ist geprägt von Innovationen und stetigem technologischem Fortschritt. Die Herausforderung besteht darin, stets auf dem neuesten Stand zu bleiben.
Unser Ansatz ist hier die Axis Communictions‘ Academy. Durch systematisierte Schulungen und Webinare können sich unsere Partner schnell und umfassend über aktuelle Entwicklungen erkundigen. Seit 2005 haben weltweit mehr als 35.000 Personen das Partner-Trainingsprogramm absolviert und Informationen über die Vorteile von Netzwerk-Video erhalten.
Was sind die wichtigsten Veränderungen der jüngsten Zeit?
Tanja Hilpert: Ein weiterer Meilenstein für uns war der Start des Zertifizierungsprogramms, Anfang 2014. Hier setzen wir erneut einen Branchenstandard. Als erste Anbieter in der IP-Videoüberwachung ermöglichen wir unseren Partnern eine Zertifizierung. Fachliches Können wird damit belegt. Zudem bringt der Status als Axis Video Professional ein weiteres Differenzierungsmerkmal innerhalb eines stark umkämpften Marktes. In der Region Middle Europe haben wir zudem im Laufe der letzten Monate im Sales- und Vertriebsteam Neuerungen und Umstrukturierungen vorgenommen.
So wurde unser Team in der Schweiz mit Daniel Convers als Sales Engineer und Ann Etienne als Inside Sales Manager vergrößert. Auch innerhalb von Deutschland gab es Veränderungen. Von technischer Seite her haben wir mit Oliver Röbke Verstärkung innerhalb des technischen Presales für den Norden von Deutschland und der Region Berlin geschaffen. Daniela Meinert ist seit kurzem für unsere neu geschaffene HR-Abteilung zuständig.
Im Bereich des Vertriebes haben wir eine weitere Management Ebene eingeführt. Gordon Grünwald verantwortet die Distribution mit dedizierten Distribution Account Managern, Daniela Lachner ist für den Innendienst in der Region zuständig und für das operative Management der Key Account Manager wird derzeit ein Manager rekrutiert. In Summe haben wir diese Erweiterung vorgenommen, so dass wir innerhalb des Vertriebes themengerecht agieren können und wir eine skalierbare Organisation für die Zukunft aufbauen. Der Vertrieb gesamt wird weiterhin unter meiner Federführung stehen, so dass wir eine gemeinsame Gehrichtung in allen Bereichen unserer vertrieblichen Tätigkeit vornehmen können. Und es sind weitere Neueinstellungen geplant, es bleibt also weiterhin spannend.
Werfen wir noch einen Blick in die Zukunft - wo sehen Sie Axis in den nächsten zehn Jahren?
Tanja Hilpert: Die Beliebtheit von On-Demand- Technology in unserem Markt nimmt weiter zu. Dieses Modell sorgt für Flexibilität und das Konzept der Vergrößerung oder Verkleinerung je nach Bedarf bietet eine optimale Investitionsrendite. Zudem werden die Funktionen der Kameras immer intelligenter. Eine Kamera, die riskante Situationen vorhersehen kann und uns warnt, bevor der Fall eintritt, ist schon lange keine Zukunftsmusik mehr sondern kann bald Realität sein. Sicherheitssysteme mit intelligenten Suchfunktionen und analytischen Tools werden immer gefragter.
Axis hat seit jeher eine klare Strategie und Langzeitplanung vorgesehen. Beides ist elementar wichtig für unsere Mitarbeiter aber vor allen Dingen auch für unsere Partner. Investitionen im Bereich Sicherheit sollen langfristig sein, mit Herstellern die heute Innovationen auf den Markt bringen, aber auch ein planbarer Partner für die Zukunft darstellen. Das verstehen wir unter Partnerschaft.
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85737 Ismaning
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