02.09.2021 • TopstoryIndustrie 4.0OPC UAOpensafety

B&R: Fit für die Anforderungen der Industrie 4.0

Das jüngste Mitglied der OPC-UA-Spezifikationsfamilie, OPC UA Safety, ermöglicht eine sicherheitstechnische Kommunikation in OPC-UA-Netzwerken. Franz Kaufleitner, Head of Product Management Safety Technologies bei B&R zeigt die Vorteile des neuen Standards auf und spricht über das Zusammenspiel mit der B&R-Technologie openSafety.

Herr Kaufleitner, B&R bietet bereits den offenen und busunabhängigen Sicherheitsstandard openSafety. Wodurch unterscheidet sich OPC UA Safety von openSafety?

Franz Kaufleitner: Bei beiden Lösungen handelt es sich um sichere Kommunikationsstandards, die auf dem Black-Channel-Prinzip basieren. Der Unterschied: OPC UA Safety wurde von der OPC Foundation spezifiziert. Dort sind sämtliche führende Hersteller von Automatisierungstechnik vertreten. Sie alle setzen auf die herstel-lerunabhängige Kommunikationslösung OPC UA und zukünftig auch auf OPC UA Safety.  

Wenn B&R nun auf OPC UA Safety setzt, wie sieht die Zukunft für openSafety aus?

Franz Kaufleitner: B&R wird openSafety weiterhin im Portfolio anbieten und weiterentwickeln. Die beiden Technologien OPC UA Safety und openSafety werden nebeneinander existieren und sich gegenseitig ergän-zen. B&R-Kunden können zum Beispiel in Bestandsmaschinen wie bisher openSafety nutzen und zusätzlich für eine sichere Anbindung auf Linienebene OPC UA Safety einsetzen. Sie erhalten sozusagen ein OPC-UA-Upgrade für bewährte Anwendungen mit openSafety.

Welche konkreten Vorteile ergeben sich nun für den Maschinenbau mit OPC UA Safety?

Franz Kaufleitner: Der Maschinenbau und die produzierende Industrie stehen vor der großen Herausforderung, dass sich das Verhalten der Konsumenten stark verändert hat. Heute wird viel mehr online bestellt und die Nachfrage für unterschiedliche Produkte schwankt extrem. Somit braucht es Maschinen, die flexibel und anpassungsfähig sind. Mit OPC UA Safety bekommt der Maschinenbau die optimale sichere Kommunikationslösung. Die Bedürfnisse der Sicherheitstechnik werden nun in Maschinenkonzepten mit Komponenten unterschiedlicher Hersteller berücksichtigt. Eine sichere und wirtschaftliche Produktion von kleinen Losgrößen und häufig wechselnden Produkten wird möglich.

Über OPC UA
OPC Unified Architecture (OPC UA) ist ein herstellerunabhängiges Kommunikationsprotokoll für Automatisie-rungsanwendungen in der Industrie. Es basiert auf dem Client-Server-Prinzip und ermöglicht die durchgängige Kommunikation von einzelnen Sensoren und Aktoren bis zum ERP-System oder in die Cloud. Das Protokoll ist plattformunabhängig und verfügt über eingebaute Sicherheitsmechanismen. Da OPC UA flexibel und voll-ständig unabhängig ist, wird es als ideales Kommunikationsprotokoll für die Umsetzung von Industrie 4.0 angesehen.
OPC UA schlägt die Brücke zwischen der IP-basierten IT-Welt und der Produktion. Schnittstellen, Gateways und die einhergehenden Informationsverluste gehören der Vergangenheit an, da alle Daten des Produktionsprozes-ses über ein einziges Protokoll übertragen werden – egal ob innerhalb einer Maschine, zwischen Maschinen oder zwischen einer Maschine und einer Datenbank in der Cloud. Die klassischen Feldbusse auf Factory-Ebene werden durch OPC UA überflüssig.
B&R hat OPC UA tief in seinem Automatisierungs-System verankert. So kann jede Steuerung des Unternehmens als OPC-UA-Server und als OPC-UA-Client fungieren. Das erlaubt nicht nur die vertikale Kommunikation zu SCADA-, MES- und ERP-Systemen, sondern auch eine herstellerunabhängige Kommunikation von SPS zu SPS.

Quelle: www.br-automation.com

OPC UA in 1,36 Minuten www.br-automation.com/de/technologie/opc-ua Quelle: OPC-Foundation

 

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